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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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durch die Lücke zwischen ihnen hindurch und weiter den Weg zurück, unablässig schreiend.
    »Wahrscheinlich ist ihm seine Schwiegermutter erschienen«, bemerkte Finn.
    »Das ist gar nicht komisch«, sagte Laura.
    »Nein, überhaupt nicht«, stimmte Milt zu.
    Sie prusteten los, dann lachten sie alle drei.
    »Sagt, was ihr wollt«, kicherte Finn und wischte sich eine Lachträne ab. »Aber das ist der lustigste Weg, den wir je hatten!«
    »Wenn der Meister ähnlich wie bei uns der Alte vom Berge sich gern was ins Pfeifchen stopft, dann kann es sein, dass das auch Auswirkungen auf seine magischen Fallen hat«, stieß Laura hervor. »Halluzinogene oder so was, und man reist auf dem Trip seines Lebens ...«
    Milt wiegte den Kopf. »Und dazu die dünne Luft ... Wer weiß, vielleicht ist das Wasser mit irgendwas versetzt ...«
    Erneut lachten sie Tränen. Sie konnten gar nicht mehr aufhören. Ganz im Gegensatz zu anderen Wanderern, an denen sie vorüberkamen, die vor lauter Schluchzen kaum mehr weitergehen konnten.
    »Hahaha ... guck mal, wie der heult ...« Finn zog eine Grimasse, und die anderen beiden warfen sich fast zu Boden. Geschüttelt vor Lachen schnappten sie nach Luft.
    »Das ... hahaha ... ist gemein ...«, mahnte Laura.
    »Ja ... hohoho ... aber lustig ...« Milt hielt sich den Bauch, als wäre er der Weihnachtsmann.
    Sie versuchten, ernst zu bleiben. Doch kaum hatten sie es geschafft, sich wieder vernünftig zu benehmen, gab es schon den nächsten Anreiz, der einen Lachkrampf auslöste. In diesem Fall war es eine Wanderin, die einen merkwürdigen Tanz aufführte.
    »Tut sie weg!«, schrie sie. »Tut sie weeeeeg!«
    Diesmal ahmte Laura nach, und Milt suchte den Boden nach Ameisen ab, entdeckte aber nichts. Halb erstickt vor Lachen, stolperten sie weiter und kamen kaum noch vorwärts. Um etwas Schwung in die Unternehmung zu bekommen, schubsten sie sich gegenseitig, was das Fortkommen nicht unbedingt leichter machte.
    »Das geht so nicht mehr weiter!«, wieherte Laura.
    »Nein, denn ich platze bald vor Lachen!«, krähte Finn.
    »Und ich krieg keine Luft mehr!«, gackerte Milt.
    »Ich glaub, ich muss gleich kotzen!«
    »Und ich mache mir bald in die Hosen!«
    »Ich stehe kurz vor einem Herzanfall!«
    Inzwischen waren sie heiser vor lauter Lachen, doch irgendwie schafften sie es, auf dem Weg zu bleiben und weiterzutaumeln.
    Bis es vorbei war.

    Schlagartig schienen sie nüchtern zu werden, das Lachen erstarb, und sie sahen sich mit tränenverschmierten Augen an.
    »Ich glaube, das war’s«, sagte Laura und wartete ab, ob die beiden anderen lachen würden.
    Sie blieben ernst.
    »Oh Mann.« Finn zog ein Tuch aus der Tasche und schüttete ein paar Wassertropfen darauf. Dann wischte er sich das Gesicht ab. Milt und Laura folgten seinem Beispiel, sie waren völlig verschwitzt und überhitzt, ihr Pulsschlag raste wie nach einem 100-Meter-Lauf.
    Erschöpft setzte Laura sich hin, Milt und Finn plumpsten neben sie. Ein paar Minuten lang rührten sie sich nicht und schlossen erschöpft die Augen. Allmählich normalisierten sich Puls und Blutdruck.
    »Das ist absolut verrückt«, murmelte Milt.
    »Ich lasse mich davon nicht aufhalten«, stieß Laura hervor. »Das hatte ich einfach schon zu oft. Auf mit den müden Knochen! Uns rennt die Zeit davon. Mittag ist vorbei, und wir müssen den ganzen Weg auch zurückschaffen.«
    »Du denkst, das geht so schnell und einfach?« Milt zog die Brauen zusammen. »So wie Naburos Plan: rein, Dolch packen, raus?«
    »Wie lange kann das dauern?«, erwiderte sie. »Ich gehe rein, bitte um eine kurze Besprechung mit dem Meister, setze ihm alles auseinander. Dann gibt er mir den Dolch ... äh oder nicht.«
    »Sagtest du nicht, du gehst nicht ohne Dolch?«, erinnerte Finn.
    »Stimmt. Also muss ich vielleicht doch über Nacht bleiben. Mein Plan lautet aber: Er lässt sich überzeugen ohne langes Rumgerede, und ich gehe mit dem Dolch. Noch heute.«
    »Mir fällt da etwas auf«, sagte Milt leise. »Du redest immer nur von dir.«
    »Tu ich nicht.«
    Finn aber nickte. »Tust du doch.«
    »Ach was, seid nicht so empfindlich. Wir müssen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.« Laura stand auf. »Also weiter.«

    Der steile Anstieg begann. Sie begegneten nun niemandem mehr, die einen waren weit hinter ihnen, die anderen weit voraus. Der Boden war teils sandig, teils voller rutschigem Geröll, und das Vorwärtskommen wurde schwer. Der Weg zeichnete ein schmales helles Band im Zickzack auf dunklem

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