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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Schlüssel für das Dungeon gekommen?«, fragte sie betont unauffällig und ahnte, dass sie damit den Kampf gegen sich selbst verloren hatte. Frauen müssen immer bohren , hatte Milow einmal zu ihr gemeint, ihr könnt die Dinge nicht auf sich beruhen lassen. Wie sich zeigte, hatte er recht. Dies war der falsche Moment und der falsche Ort, und trotzdem konnte sie ihren Mund nicht halten. Weil sie sich zu Ronan hingezogen fühlte. Und weil sie wollte, dass er ihr seine Unschuld beteuerte, damit sie sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional näher kommen konnten, denn insgeheim hatte sie diesen Punkt schon ihrer Wunschliste hinzugefügt.
    »Wir sind hier drin. Reicht das nicht?«
    »Wir dürften aber nicht hier drin sein.« Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie sich ohne Erlaubnis im Museum aufhielten. Es entsprach nicht ihrem Charakter, etwas Gesetzwidriges zu tun.
    »Was man darf und was nicht, liegt im Ermessen des Betrachters.« Er zwinkerte ihr zu. »Man darf auch keinen anderen Menschen auspeitschen, und dich hat es erregt.«
    Sie errötete. Gleichzeitig ärgerte es sie, dass er nicht auf ihre Frage einging. »Der Schlüssel …«
    »Musst du immer alles genau wissen? Kannst du dich nicht mal auf jemanden einlassen?« Auf mich, wollte er wohl sagen. Diese unausgesprochenen zwei Worte hingen wie ein Vorwurf im Vorraum, den sie gerade durchquerten.
    »Es geht nicht um dich«, log sie, »sondern nur darum, ob wir verhaftet werden könnten, sollte uns ein Nachtwächter oder Bobby erwischen.«
    »Ach, Katie, du hast einen Hang dazu, aus einem Liebesstück ein Drama zu machen.« War das eine Anspielung darauf, dass sie das Wild Side ohne Verabschiedung verlassen hatte? Sein Lächeln wirkte bemüht. Als er sah, dass sie es nicht erwiderte, wurde er ernst. »Hat dir die Location nicht gefallen?«
    Der Reißverschluss ihrer Jacke hakte. Sie musste daran reißen, um ihn hochziehen zu können. »Doch, aber …«
    »Du möchtest Abenteuer erleben«, unterbrach er sie, und es klang ein wenig gereizt, »aber das kann man nur, wenn man die Kontrolle aufgibt.«
    »Einbruch ist nicht das, was ich mir unter einem Abenteuer vorstelle.« Sie erschrak über die Lautstärke ihrer Stimme. So energisch hatte sie nicht klingen wollen, aber nun war das Kind bereits in den Brunnen gefallen, denn Ronans Miene versteinerte.
    Abrupt blieb er einige Schritte vor der Tür stehen. »Was soll diese Unterhaltung eigentlich?«
    »Hast du den Schlüssel gestohlen?«, fragte sie geradeheraus und stemmte die Hände in die Hüften.
    Bestürzt hob er seine Augenbrauen. »Erst wirfst du mir vor eingebrochen zu sein, nun Diebstahl. Geht das nicht ein wenig zu weit?«
    »Warum antwortest du mir nicht einfach?«
    »Weil die Location eine Überraschung für dich sein sollte und ich mir nicht gerne in die Karten gucken lasse.«
    Sie druckste herum, überlegte, ob sie es wagen sollte oder nicht, fasste sich schließlich ein Herz und rückte mit der Sprache heraus. Angriff ist die beste Verteidigung, sagte ihr Pop immer, und dies war eins der wenigen Male, wo sie auf ihn hörte. »Warst du am Montag an meinem Laptop?«
    Er riss seine Augen auf. »Wie bitte?«
    »Als ich mich im Badezimmer frisch machte.« Ihre Kehle war trocken. »Nach dem Sex.«
    Fassungslos schnaubte er. »Warum sollte ich das tun?«
    »Jemand hat in meinem Notebook herumgeschnüffelt. Und der Brief meiner Granny ist auch verschwunden.«
    »Und du vermutest, dass ich es war.« Er griff ihren Arm, führte sie zum Ausgang und öffnete die Tür. Dichter Nieselregen färbte die Nacht grau. In der Tooley Street war es ruhig, aber die Geräusche des Bahnhofs London Bridge drangen zu ihnen herüber. »Du brauchst frische Luft, um wieder klar denken zu können.«
    Draußen, auf dem Absatz der dreistufigen Treppen, drehte sie sich um. »Wir kennen uns nicht. Ich weiß nichts von dir. Du bist so verschwiegen.«
    »Und du fragst dich, wen du da in dein Leben gelassen hast. Ob der Mann so gefährlich wie der Dominus ist. Ob du einen Fehler gemacht hast. Du zweifelst nicht erst seit einer Minute an mir, sondern seit du das Gruselkabinett betreten hast, nicht wahr? Das erschüttert mich, macht mich traurig und wirft einen Schatten auf das wundervolle Erlebnis, das wir soeben geteilt haben.« Er trat einen Schritt zurück, als würde er der Schlucht, die sich zwischen ihnen auftat, ausweichen. »Als ich am Montagabend in der Birch Road eintraf, sah ich durch die gläserne Haustür, wie der

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