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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Mächten sei dafür gedankt«, sagte Eli mit einem charmanten Lächeln. »Ihr wart eine sehr gute Führerin, Herrin Marion.«
    Marion wurde noch röter, als Eli ihre Hand nahm und sie zurück zur Treppe führte. »Ich muss darauf bestehen, dass Ihr uns jetzt verlasst. Ihr habt schon zu viel für uns riskiert.«
    »Es war das mindeste, was ich tun konnte«, murmelte Marion. Sie warf einen scheuen Blick zu Miranda und sank plötzlich in einen Knicks. »Ich danke Euch, Herrin. Viel Glück!«
    Sie wirbelte herum und stieg so schnell wie möglich die Treppe wieder nach oben. Miranda beobachtete sie mit einem leisen Lächeln. Erst als die Schritte des Mädchens verklungen waren, wandte sie sich wieder der Aufgabe vor ihnen zu.
    Josef hatte sich an die Holztür gedrückt und spähte mit einem Auge durch die Spalten in den Brettern. Nico kauerte unter ihm und linste durch den Spalt zwischen Tür und Boden, während Eli ungeduldig hinter ihnen stand. »Wie sieht es aus?«, fragte er.
    »Interessant.« Josef trat beiseite, damit Miranda und Eli auch mal schauen konnten.
    Miranda drückte ihr Auge gegen den Spalt, dann stockte ihr der Atem. Auf der anderen Seite der Tür lag der Saal, den Marion erwähnt hatte. Er war viel größer, als Miranda erwartet hatte, ungefähr dreißig Meter lang und so breit, dass darin zehn Männer Schulter an Schulter stehen konnten. Das wusste sie sicher, denn genau so standen sie dort. Der gesamte Raum war vollgestopft mit Soldaten. Sie standen stramm und füllten den Saal von links nach rechts und von vorne bis hinten. Jeder Soldat hatte in einer Hand einen großen Holzschild und in der anderen einen Speer. In den Haltern an den geschwärzten Wänden hingen Fackeln und sorgten dafür, dass der Raum hell erleuchtet war. Am Ende des Saals, fast versteckt hinter dem Wald aus Speeren und den spitzen Helmen, konnte man den oberen Teil der eisernen Schatzkammertür erkennen. Sie war ein schwarzer Punkt im tanzenden Licht.
    »Das erklärt, warum keinerlei Wachen draußen waren«, flüsterte Josef. »Sie müssen die gesamte Armee hier aufgestellt haben. Selbst wenn wir unsichtbar wären, könnten wir da nicht durchschleichen, ohne an jemanden zu stoßen.«
    Miranda biss sich auf die Lippe. »Nico?« Sie sah zu dem Mädchen hinunter. »Könntest du nicht einfach, ähm, verschwinden oder so, um an ihnen vorbeizukommen?«
    »So funktioniert das nicht«, sagte Nico. »Es ist zu weit für einen Sprung. Ich würde mitten zwischen ihnen landen müssen. Und was sollte ich tun, wenn ich wirklich dort ankomme? Ihr wärt alle noch hier.«
    »Nun«, meinte Josef. »Ich nehme an, dann müssen wir wohl.« Er stieg einige Stufen hinauf und packte einen der hölzernen Stützpfeiler. Dann stemmte er einen Fuß gegen die Steinwand, grub seine Finger ins Holz und zog. Das Holz knarzte in seinem Griff, und die alte Steinmauer gab nach. Josef zog fester und löste den Pfeiler mit einem lauten Knacken aus seiner Verankerung. Miranda starrte ihn an wie ein Karpfen, als der Schwertkämpfer sich den gut einen Meter achtzig langen Balken auf die Schulter legte, als wäre er nicht schwerer als Stroh. Das Geräusch hatte jedoch Aufmerksamkeit erregt. Laute Befehle und das Klappern von Schilden drangen durch die dünne Tür. Josef allerdings kam vollkommen gelassen die Treppe hinunter, ging an Eli und der verwirrten Miranda vorbei und blieb dicht neben Nico stehen.
    »Bereit, Mädchen?«, fragte er.
    Zu Mirandas Überraschung erhellte sich Nicos fahles Gesicht, und sie lächelte breit. »Immer, Schwertkämpfer.«
    »Wartet«, flüsterte Miranda. »Was wollt ihr …«
    Josef hob den Fuß und trat mit einer Bewegung, die für Mirandas Augen zu schnell war, die Tür ein. Dann schien die Zeit plötzlich zu kriechen, als alle Soldaten sich zu ihnen umdrehten. Für einen scheinbar endlosen, stillen Moment bewegte sich niemand. Dann traf Josefs Holzbalken den ersten Soldaten an der Brust, und im Saal brach die Hölle los.
    Die Soldaten sprangen vorwärts, schrien und wedelten mit ihren Speeren. Die Alarmhörner tönten betäubend nahe, und der Steinboden zitterte unter dem Aufprall unzähliger Stiefel, als die Bewaffneten sich geschlossen auf die kleine Tür stürzten. Josef schwang seinen Balken in weiten Bögen, riss Soldaten von den Füßen und schmetterte sie im halben Dutzend gegen die mosaikverzierten Wände. Er watete in die Mitte des Getümmels, das Herz des Krieges sicher auf dem Rücken befestigt, auch wenn die lederne Tarnung

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