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Meister und Margarita

Meister und Margarita

Titel: Meister und Margarita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michail Bulgakow
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Korowjew und schlängelte sich um den Meister herum, – halb so wild, halb so wild … Noch ein Glaserl! Da trink’ ich doch ohne Umständ’ mit …
    Und das Gläschen zwinkerte, blitzte im Mondlicht. Und das Gläschen half. Der Meister wurde zu seinem Platz zurückgebracht. Das Gesicht des Kranken nahm einen ruhigen Ausdruck an.
    – Jetzt ist alles klar –, klopfte Woland mit dem schlanken Finger auf das Manuskript.
    – Glasklar –, unterstützte ihn der Kater, die vermeintlich schweigende Halluzination. – Jetzt hat sich die Grundtendenz dieses Opus mir in ihrer ganzen Komplexität erschlossen. Was sagst du da, Azazello? –, fragte er den Azazello, der gar nichts sagte.
    – Ich sage –, näselte jener, – nur: Man hätte dich längst ersäufen sollen.
    – Sei so gut, Azazello –, bat ihn der Kater, – und bring meinen Gebieter nicht auf dumme Gedanken. Glaub mir, ich würde dirNacht für Nacht erscheinen. In mondener Bekleidung, wie dieser arme Meister. Und ich würde jedes Mal grüßen und winken, dir Zeichen geben, dass du mir folgst. Wie wäre dir da zumut’, Azazello?
    – Nun, Margarita –, setzte Woland die Konversation fort, – sagen Sie mir: Was ist Ihr Begehr?
    Margaritas Blicke flammten auf. Und flehend wandte sie sich an Woland:
    – Darf ich ihn unter vier Augen sprechen?
    Woland nickte, und Margarita flüsterte etwas leise in des Meisters Ohr. Seine Antwort fiel lauter aus:
    – Nein. Zu spät. Ich will nichts mehr vom Leben. Nur dich sehen. Aber hör zu: Verlass mich! Sonst gehst du noch mit mir unter.
    – Nein, ich werde dich nie verlassen –, sagte Margarita. Und an Woland gewandt: – Ich bitte Sie, uns zurückzubringen. In unseren Keller. In dem Gässchen. Am Arbat. Und die Lampe soll brennen. Und überhaupt soll alles so sein, wie früher.
    Da lachte der Meister und nahm Margaritas Kopf, dessen Locken sich schon lange gelöst hatten, in seine Hände:
    – Ach, hören Sie nicht auf die arme Frau, Messire. In diesem Keller wohnt längst ein anderer. Und außerdem ist es nicht möglich, dass alles genauso ist, wie früher. – Er rieb seine Wange am Kopf der Freundin, umarmte sie und murmelte: – Armes, Armes …
    – Nicht möglich, sagen Sie? –, entgegnete Woland. – Das ist wohl wahr. Aber wir sollten es zumindest versuchen. – Und befahl: – Azazello!
    Und sofort stürzte von der Decke ein Herr zu Boden. Nahe dem Wahnsinn. In bloßer Wäsche. Doch mit einem Koffer in der Hand und einer Schirmmütze auf dem Kopf. Vor Angst zitterte er und ging immer wieder in die Hocke.
    – Mogarytsch? –, erkundigte sich Azazello bei dem vom Himmel Gefallenen.

    – Aloisius Mogarytsch –, jammerte jener.
    – Sie haben Latunskis Kritik auf den Roman dieses Mannes gelesen? Und ihn darauf hin denunziert, er sei im Besitz von verbotenen Schriften? –, forschte Azazello weiter.
    Der frisch erschienene Herr wurde blau im Gesicht und vergoss Tränen der Reue.
    – Sie wollten sich in seiner Wohnung einquartieren? –, fragte Azazello durch die Nase, so freundlich, wie es eben nur ging.
    Das Fauchen einer wütenden Katze erfüllte den Raum und mit dem Geheul – Hier hast du’s von einer Hexe! – stürzte Margarita auf Mogarytsch und zerkratzte ihm das Gesicht mit ihren Nägeln.
    Es entstand einige Konfusion.
    – Was tust du? –, rief der Meister mit gequälter Stimme. – Margot! Hör auf, das ist doch schäbig!
    – Einspruch! Das ist überhaupt nicht schäbig! –, brüllte der Kater.
    Erst Korowjew zog Margarita weg.
    – Ich hab’ eine Wanne einbauen lassen … –, winselte mit klappernden Zähnen der blutüberströmte Mogarytsch und faselte vor Angst lauter Blödsinn: – Allein der Anstrich … Mit Vitriol …
    – Eine Wanne eingebaut? Trifft sich doch gut –, sagte Azazello. – Er braucht warme Bäder. – Und brüllte: – Raus hier!
    Da flog Mogarytsch – die Beine nach oben – zum offen Schlafzimmerfenster hinaus.
    Der Meister machte große Augen und flüsterte:
    – Das ist allerdings noch viel verrückter als das, was Iwan mir erzählt hat! – In tiefstem Staunen sah er sich um und sagte endlich zum Kater: – Verzeihung … Du bist … Sie sind … –, er war unschlüssig: Wie wird ein Tier korrekt angeredet? – Sie … sind dann also jener Kater, welcher in die Tram stieg?
    – Bin ich –, bejahte der geschmeichelte Behemoth: – Es ist mir eine Freude, festzustellen, wie höflich Sie mit einem Kater sprechen. Aus unbekanntem Grund wird unsereins in der

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