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Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia

Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia

Titel: Melanie - Inside Joke - Claußtrophobia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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noch nicht gestorben.
    Er ging wieder los, und nach wenigen Minuten schälten sich die Umrisse des Wracks aus dem Halbdunkel. Noch immer waren am Boden keine Rettungskräfte eingetroffen, doch die beiden Lichtpunkte über ihm drehten unverändert ihre Runden und waren etwas tiefer gegangen. Das Dröhnen der Motoren schmerzte in den Ohren, und jede der Maschinen scannte mit einem Suchscheinwerfer den Boden ab. Gebhard schienen die Besatzungen noch nicht entdeckt zu haben. Wahrscheinlich lag es an seiner dunklen Kleidung und an dem Umstand, dass er sich noch einige hundert Meter von dem Wrack entfernt aufhielt.
    Er spürte eine gewisse Erleichterung. Nun, da die Hubschrauber über dem Absturzort kreisten, brauchte er sich keine Gedanken mehr zu machen, wie er Hilfe kontaktierte. Vor allem war es nun nicht mehr nötig, in das Flugzeug mit seinen scheußlich zugerichteten Toten zurückzukehren.
    Um gesehen zu werden, lief er weiter auf die Maschine zu. Er erkannte deutlich das Militärfahrzeug, das zerquetscht unter dem Bauch des Flugzeugs lag. Auch bei den Hubschraubern am Himmel schien es sich um Militärmaschinen zu handeln. Sie waren in braun-grünen Tarnfarben gestrichen und wirkten klobig. Offenbar boten sie in ihrem Bauch Platz für eine größere Zahl von Soldaten. Dass anstelle von Polizeihubschraubern militärische Helikopter eingesetzt wurden, wunderte ihn, hing aber sicher mit der Zerstörung des Militärfahrzeugs zusammen. Außerdem wurde die Bundeswehr nicht selten bei großen Katastrophen eingesetzt.
    Er würde also von Soldaten gerettet werden. Ihm sollte es recht sein.
    Da man ihn allem Anschein nach immer noch nicht sah, lief er bis auf wenige Meter neben das havarierte Flugzeug. Als er winkend einige Schritte rückwärtsging, das Gesicht den Hubschraubern zugewandt, stolperte er über ein Gerät aus Metall. Es war eine Art von Mini-Laptop, und es schien unversehrt. Dass er aus dem Flugzeug gefallen war, kam ihm unrealistisch vor. Eher stammte er aus dem Militärfahrzeug – vermutlich hatte ihn jemand im letzten Augenblick vor der Katastrophe nach draußen geschleudert, um ihn zu retten.
    Behutsam hob Gebhard den Laptop auf. Wenn in dem Durcheinander, das es hier in den nächsten Minuten zweifellos geben würde, jemand auf das Gerät trat, war es geliefert. Vielleicht enthielt es wertvolle Daten.
    Einer der Suchscheinwerfer pendelte sich auf den Professor ein, und um nicht geblendet zu werden, wandte dieser sich ab. Er hielt das Notebook so fest wie möglich, betätigte dabei versehentlich eine Taste auf dem Keybord, und das Gerät, das nur im Standby-Modus geschlafen hatte, lief an. Der Bildschirm leuchtete auf.
    Beide Hubschrauber gingen tiefer. Hinter dem Flappen der Rotorblätter dröhnte etwas, was nicht von den Helikoptern zu stammen schien. Jetmotoren? Gebhard konnte in dem gleißenden Licht wenig erkennen, aber es hörte sich tatsächlich an, als würden in einiger Entfernung Kampfjets vorüberfliegen.
    Er wollte ja nichts sagen, aber war das nicht etwas übertrieben jetzt? Man fühlte sich ja beinahe wie im Krieg! Obwohl er wusste, dass die Soldaten kamen, um ihn und andere Überlebende zu bergen, wurde ihm zusehends mulmiger. Jedem, der auf freiem Feld von Militärhubschraubern ins Visier genommen wurde, wäre es ebenso ergangen.
    Nicht, dass es noch zu einem Missverständnis kam! Nicht, dass jemand aus seiner Anwesenheit den Schluss zog, er habe etwas mit dem Absturz und der Zerstörung des Bundeswehrfahrzeugs zu tun! Nicht, dass jemand dachte, er wolle sich den Laptop unter den Nagel reißen!
    Er ging in die Knie, stellte das Gerät langsam ab und hatte vor, im nächsten Moment mit erhobenen Händen einige Schritte zur Seite zu gehen, Abstand zwischen sich und das möglicherweise brisante Objekt zu bringen. Da fiel sein Blick auf den Bildschirm des Notebooks.
    Die Oberfläche des geöffneten Programms deutete auf ein Email-Programm hin. Im Fenster wurde eine Nachricht angezeigt, die in drei Sektionen unterteilt war. Die Nachricht lautete:
    „Kommando 4. Luftwaffendivision Aurich schrieb am 30. 9.: Erklären der Volksrepublik China hiermit offiziell den Krieg. Verfügen über 2103 Soldaten und neun Panzer.
    Zentrale Militärkommission China schrieb am 1. 10.: Nehmen Kriegserklärung an. Verfügen über zwei Millionen Soldaten und 7000 Panzer.
    Kommando 4. Luftwaffendivision Aurich, 7. 10.: Ziehen unsere Kriegserklärung zurück. Haben nicht ausreichend Betten für die Kriegsgefa“
    Mitten

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