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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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Anteil an der Durchsuchung des Hafens von New Orleans. »Gabriel ist erst seit einer Woche wieder zu Hause, und Adam ist noch nicht zurück.« Ihren eigenen Anteil an Gabriels Rettung würde sie an einem anderen Tag zur Sprache bringen.
    »Er wird dich doch wohl nicht die ganze Zeit hier allein gelassen haben?«
    Ihr Vater brauchte nicht zu wissen, wie wenig Gesellschaft Adam ihr in seiner Abwesenheit auf der Plantage geleistet hatte. Er war ohnehin die Hälfte der Zeit wütend auf seinen Sohn. »Ich hatte so viel zu tun, Vater, ich habe mich nie einsam gefühlt.«
    »Ja, du bist einer dieser glücklichen Menschen, die mit sich selbst genug Gesellschaft haben«, sagte er. »Nun, was meinst du, ob wir wohl in einer halben Stunde essen können? Ich mache mich noch ein bisschen frisch, und dann wäre mir nichts lieber als ein schönes Louisiana-Essen. Nichts, was ich in Saratoga gegessen habe, war so gut wie Evettes Küche.«
    Annie nahm ihren Platz im Speisezimmer ein, um das Seil des großen Ventilators zu ziehen, der über dem Tisch hing und den Essenden Luft zufächelte und gleichzeitig die Fliegen vertrieb, während der Herr und die Herrin zu Mittag aßen.
    Nach gebuttertem Maisbrot, schwarzen Erbsen mit Speck, gebratenem Hühnchen, roten Bohnen und Reis, eingelegtem Kohl, Süßkartoffeln, Stangenbohnen, frischem Pfirsichkompott und Erdbeeren mit Sahne legte Albany mit einem Seufzer seine Serviette zusammen. »Das war gut«, sagte er.
    Marianne lächelte. Ihr Vater liebte gutes Essen, und sie war stolz darauf, eine Küche zu betreiben, die ihm Freude machte. Wobei sie natürlich nicht am Herd gestanden hatte, wie sie sich ins Gedächtnis rief.
    »Meine Liebe, ich habe Neuigkeiten für dich.« Er drehte sein Wasserglas in der Hand und hielt den Blick auf den Tisch gesenkt.
    Er war nervös. Nun, vermutlich ging es um Marguerite. Um Himmels willen, wollte er sie tatsächlich heiraten?
    »Du kennst doch Madame Sandrine, nicht wahr?«
    Marianne nickte und ließ Freddie auf ihren Schoß springen, wo sie ihn ein wenig kraulte.
    Ihr Vater räusperte sich. »Nun, also, stell dir vor, wir haben uns zufällig in Saratoga getroffen.«
    Alter Lügner, dachte sie, während sie ihn anlächelte.
    »Sie hatte ihren jüngsten Sohn bei sich …«
    »Jean Baptiste?«, warf Marianne ein, nur um ihn ein wenig zu necken. Da er sich selten eine Blöße gab, hatte sie ohnehin nur selten Gelegenheit dazu.
    »Ja, Jean Baptiste. So konnten wir immer wieder einmal ein wenig Zeit miteinander verbringen, ohne gegen die guten Sitten zu verstoßen.« Er trank einen Schluck.
    »Ja, Vater.«
    »Ja, nun, im Laufe des Sommers haben wir eine gewisse … nun … Zuneigung zueinander gefasst.« Er lächelte ein wenig ungeschickt, und Marianne grinste ihn breit an. »Du weißt ganz genau, was ich sagen will, kleiner Racker.«
    »Nun, ich vermute, du wandelst wieder auf Freiersfüßen, Vater.«
    »Und es macht dir nichts aus?«
    Mit Freddie auf dem Arm stand Marianne auf, um ihren Vater zu umarmen. »Natürlich nicht.« Auch wenn sie Marguerite Sandrine für ein berechnendes, allzu sehr auf Flirt bedachtes Frauenzimmer hielt, dessen Ruf vielleicht ein ganz klein wenig zu wünschen übrig ließ. »Ich bin sicher, Madame Sandrine und ich werden gute Freundinnen werden.« Jedenfalls solange sie den Garten in Ruhe ließ und ihr auch sonst aus dem Weg ging.
    Marianne küsste ihren Vater liebevoll auf die Stirn. »Ich freue mich sehr für dich, Vater. Wann soll die Hochzeit stattfinden?«
    »Oh, schon bald. Marguerite möchte, dass ihre Hochzeit das erste Großereignis der Saison wird.«
    Marianne blickte um sich auf die Möbel, die ihre Mutter noch ausgesucht hatte. Die dunkelroten Polster der Stühle im Speisezimmer, die an den Ecken schon ein wenig dünn waren, der angestoßene Mahagonitisch, der türkische Teppich mit den Flecken. All das war irgendwann einmal luxuriös gewesen, und nun war es bequem und vertraut, aber ein wenig aus der Mode und abgeschabt. Vermutlich würde Madame das Haus neu einrichten wollen.
    Aber wenn sie Yves heiratete, würde sie ohnehin nicht mehr hier leben. Wo sie wohl leben würde? Sie hatte keine Ahnung, er hatte ja nicht einmal von einem Zeitpunkt gesprochen. Mit leisem Schrecken bemerkte sie, wie wenig sie über seine Pläne wusste. Er hätte ihr davon erzählen müssen. Aber vermutlich hatte er das in Natchez versucht. Sie würde mehr zuhören und weniger küssen müssen, so schwer ihr das fiel.
    Marianne umarmte ihren Vater

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