Melrose Avenue
las die Zeilen und blickte die Detectives verwirrt an.
„Liest sich wie ein Liebesbrief“, er schmunze lte.
„Haben Sie den geschri eben?“
Sniders Kopf fuhr hoch. „Was? Nein, wieso das denn? Ich, also ich bin in niemanden verliebt zur zeit. Und, ganz ehrlich, ich schreibe normalerweise auch keine Liebesbriefe, so romantisch bin ich leider nicht.“
„Nun Mister Snider, wir folgen nur einem Hi nweis. Die Dame, die den Brief erhalten hat wird seit einiger Zeit extrem belästigt. Würden Sie uns bitte noch den Namen Ihrer Ärztin verraten?“
„Ähm, ja, sie heißt Dr. Susan Fields.“
„Danke Mister Snider, ich denke das wär’s fürs Erste.
Als sie wieder im Auto saßen, schüttelte Spinelli den Kopf. „Der Typ hat mit Sicherheit eine Persönlichkeitsst örung. Er weiß nicht was er treibt, wenn er keine Medikamente nimmt. Mich würde interessieren wo er seine Schätze wie Fotos und Zeitungsausschnitte aufbewahrt.“
„Wir reden gleich morgen mit dieser Dr. Fields. Sie wird uns ho ffentlich ein klareres Bild von Snider zeichnen können“, sagte Detective Johnson und rieb sich dabei das Kinn.
„Aber es passt irgendwie ins Bild. Der Kerl hat einen normalen Job, verhält sich normal , wenn er seine Medikamente nimmt. Sobald er diese absetzt wird er unkontrolliert. Wir müssen auch mit seinem Arbeitgeber reden, am besten wir fahren gleich hin.“
Detective Johnson klingelte an Maggies Toreinfahrt. Er hatte sich vorher erkundigt, dass sie nichts dagegen hatte, wenn er persönlich vorbeikam, um ihr die Entwicklungen mitzuteilen.
Es war bereits kurz vor acht Uhr abends und er hatte eigentlich längst Dienstschluss, aber er wollte ihr nicht alles am Telefon s agen. Er blickte in die Kamera, damit sie sein Gesicht erkennen konnte, Sekunden später ging der Toröffner und er fuhr mit seinem Alfa Romeo, seinem Privatauto, durch das Tor.
An der Haustüre begrüßte ihn bereits Maggie und geleitete ihn auf die Terrasse. Es war noch etwas Abendsonne am Hi mmel und sie hatte es sich dort gemütlich gemacht, bevor der Detective eintraf.
„Schön haben Sie es hier !“, sagte er anerkennend.
„Danke, das Privileg der Schauspieler und Reichen nehme ich an. Ich ve rgesse nie, dankbar dafür zu sein.“ Er musterte sie und lächelte. „Das hört man selten.“
„Wollen Sie einen Drink? Oder dürfen Sie noch nicht?“
„Zwar ist dies ein offizieller Besuch, aber eigentlich der Beginn meines Dienstschlusses. Scotch, wenn Sie einen dahaben, bitte.“
„Sogar einen sehr guten, Mark hat den mitg ebracht, er kennt sich mit solchen Sachen gut aus.“ Sie ging ins Wohnzimmer, in dem eine kleine Bar mit Theke integriert war. Als sie zurückkam hatte es sich Johnson bereits in einem der Korbstühle bequem gemacht. Die Möwen kreischten über den Dächern der Häuser und man konnte die Brandung sanft hören.
Sie reichte ihm das Glas mit Scotch. „Nur mit Eis nicht war?“
„Richtig, woher wussten Sie denn das?“
Maggie lächelte verschmitzt „Sie sehen so aus.“ Dann wurde sie wi eder ernst.
„Was haben Sie herausbekommen?“
Detective Johnson e rzählte ihr alle Details ihres Besuches bei Jeff Snider. Dann schloss er mit der Befragung von Sniders Arbeitgeber an. Sie hatten mit seinem Chef gesprochen. Snider arbeitete erst seit ca. einem Jahr bei Sykes. Er war ein guter Mitarbeiter. In dieser Zeit war er zweimal einige Wochen wegen Krankheit ausgefallen. Letztes Mal eben auch vor einigen Wochen. Sein Chef wusste, dass Snider Medikamente nimmt und hatte keine großen Auffälligkeiten festgestellt. Bis auf einmal, das war kurz bevor er das erste Mal krank wurde.
„Da kehrte er spät abends noch mal ins G eschäft zurück und Snider war noch da. Er saß über einem Haufen Zeitungsschnipsel, nichts Erkennbares und stammelte wirres Zeug. Als der Chef ihn ansprach, erkannte er ihn erst gar nicht. Er rief den Notarzt und die nahmen ihn mit. Ein paar Tage später kam er zur Arbeit zurück, fiel aber dann wieder ein paar Tage später für einige Wochen aus. Er hatte immer eine Krankmeldung.“
„Und morgen sprechen Sie mit der Ärztin?“
„Ja, sie ist eigentlich Psychiaterin. Ich habe kurz mit ihr telefoniert. Sie erwartet meinen Besuch morgen. Ich muss den letzten Brief mitnehmen.“
„Der liegt bereits in einer Plastiktüte beim Eingang, Sie können ihn dann mitnehmen.“
„Wir werden der Psych iaterin auf jeden Fall sagen, welche Spielchen ihr Patient spielt. Sie hat ärztliche Schweigepflicht,
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