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Melrose Avenue

Melrose Avenue

Titel: Melrose Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Holzner
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uns schon einige Male in die Haare geraten.“
    „Aber das ist doch noch kein Grund zu kündigen. Bitte Shane, das kriegen wir doch hin.“
    „Das ist noch nicht alles …“, er sprach gepresst weiter, weil er daran dachte, was alles hätte passieren können, „sie ist heute allein schwimmen im Meer gewesen. An ihrem Strand.“
    „Scheiße!“
    „Das kannst du laut sagen. ‚Ich wollte dich nicht wecken‘“, äffte er sie nach. „Sie kapiert es einfach nicht. Sie will sich nicht einengen lassen, aber es ist ihr nicht klar, dass ich sie dann so nicht beschützen kann. Und ich bin ja nur der Bodyguard!“
    Autsch. Mark spürte, dass Shane in seiner Ehre gekränkt war.
    „Ich rede mit ihr.“
    „Viel Spaß!“
    „Hör mal, Shane, bitte bleib noch. Wir kriegen das hin. Sie wird auf mich hören. Gib ihr noch eine Chance.“
    Shane schluckte. Er wollte sie sowieso nicht so einfach im Stich lassen. Er hatte sich dieser Sache verschrieben, und er wollte sie auch anständig zu Ende bringen.
    „Ich bin kein Babysitter einer verzogenen Tussi, Mark.“
    „Ach komm, das denkst du doch nicht wirklich von ihr!“
    Shane zögerte und erinnerte sich an gestern Abend. „Nein.“
    „Ich würde gerne mit ihr persönlich reden, seid ihr heute in der Stadt?“
    „Ja, wir müssen zur Polizei, Detective Johnson will ihr vom Besuch bei den Sniders berichten.“
    „Okay, dann rufe ich sie kurz an und ihr kommt nachher vorbei.“
    „Okay. Bis dann.“
    „Shane?“
    „Ja?“
    „Danke!“
    „Schon okay.“
    Shane legte auf und atmete tief durch. Der Streit mit Maggie hatte ihn mehr mitgenommen, als er gedacht hätte. Sie war schließlich die Schwester seines Freundes, und er wollte nicht, dass ihr etwas passierte. Kurz flackerte ein Bild von Maggies schönem Körper im Bikini auf.
    Heftig schüttelte er den Kopf. „Sehr professionelle Gedanken Sh ane!“, schalt er sich selbst.

    Mark war ziemlich sauer auf Maggie, soviel hatte sie am Telefon mi tbekommen. Shane wollte kündigen, hatte er gesagt. Sie hatte anfangs noch versucht, sich zu verteidigen, war aber dann immer kleinlauter geworden. Mark hatte sie also zu sich zitiert, wollte noch mal eingehend mit ihr darüber reden. Na gut. Sie schüttelte den Kopf. Die beiden machten wirklich eine große Geschichte daraus. Sie war doch nur schwimmen gewesen. Langsam ließ sie den Blick über die angrenzenden Häuser schweifen. Sie musste Shane trotz allem recht geben, es waren jede Menge Versteckmöglichkeiten in ihrer Nachbarschaft gegeben. Das realisierte sie jetzt. Sie hatte einen Fehler gemacht, und dazu würde sie auch stehen. Es entsetzte sie, dass Shane kündigen wollte. Sie brauchte ihn. Nein, sie brauchte einen Bodyguard. Das konnte ein anderer auch erledigen, dachte sie trotzig. Aber da waren auch noch andere Gedanken.
    Shane war trotz allem sehr nett und im Grunde kamen sie gut mite inander aus in den wenigen Tagen, die sie nun gemeinsam verbracht hatten. Er vermittelte ihr ein Gefühl von Sicherheit. Und er war Marks Freund. Es war ihre Dummheit und ihre unkooperative Art gewesen, die letztendlich die Meinungsverschiedenheiten heraufbeschworen hatten. Nein, sie musste sich zusammenreißen. Sie wollte sich nicht wieder an einen neuen Leibwächter gewöhnen müssen.

    Am Nachmittag trafen Maggie und Shane bei Steve im Revier ein. Die Fahrt dorthin war schweigend verlaufen. Wieder einmal stellte Maggie Shane vor. Steve musterte ihn eingehend.
    „Schade, dass Sie nicht mehr im Ring sind.“
    „Alles hat seine Zeit, aber danke.“
    Sie setzten sich.
    „Wie geht es dir?“, fragte Steve Maggie. Täuschte sich Shane oder war der Blick etwas zu zärtlich, mit dem dieser Detective Maggie bedachte?
    „Danke, es geht schon. Ich versuche gerade, mit allen Umständen, die mit dieser Situation zu tun haben, zurechtzukommen“, sagte sie mit einem Seitenblick auf Shane. Dieser sah ihr geradewegs in die Augen und sie senkte nach einer Weile den Blick. Steve beobachtete die Szene schweigend.
    „Es macht dir doch nichts aus, dass Shane das hier mit anhört? Es ist wichtig für ihn, dass er weiß wie Snider tickt. Alles kann ihm bei seinem Job helfen.“ Wieder sahen sich Maggie und Shane intensiv an. Shane nickte zur Bestätigung leicht, wie als Anerkennung ihrer Worte.
    Steve sah Shane abschätzend an. „Nun ja, Bodyguard s müssen ja in manchen Fällen Hobbypsychologen sein. Trauen Sie sich das zu?“
    Shane richtete sich im Stuhl auf. Er hatte plötzlich das Gefühl, als

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