Melrose Avenue
längst leer gegessen und Maggie verneinte dankend die Frage nach einem Nachschlag. Shane schenkte ihr noch Wein nach, er selbst ging über zu Mineralwasser.
„Hattest du schon einmal eine gefährliche Situation, als du als Leibwächter gearbeitet hast?“
„Ein paar Mal schon, ja. Aber es sind auch oft die nicht sichtbaren Dinge, die gefährlich sind. Eben wie zum Beispiel Drohungen und A nkündigungen. Wir hatten mal eine Entführungsandrohung. Und da muss man dann extrem wachsam sein. Aber durch unsere Wachsamkeit, wir waren damals drei Bodyguards, ist uns die verdächtige Person schnell aufgefallen und die Polizei war gleich zur Stelle. Es war dann tatsächlich der potentielle Entführer, der unsere Schutzperson ausspionierte.“
„Hattest du nie Angst bei Deinem Job?“
„Das kann man sich eigentlich nicht erlauben. Aber Herzrasen hat man in manchen Situationen schon, das ist normal.“ Maggie fragte wir klich viel, dabei wollte er ja mehr über sie erfahren.
„Es wundert mich, dass du bisher ohne Bodyguard ausgekommen bist. Deine Serie ist ja mega erfolgreich und du bist ziemlich berühmt.“
„Ja, das ist es ja. Nur ziemlich . Wäre ich total berühmt, bräuchte ich einen Bodyguard.“ Sie lächelte. „Die Serie läuft ja bisher nur in den USA. In Europa zum Beispiel kennt mich keiner. Aber Paul, unser Regisseur meinte, es werde schon mit Europa verhandelt. Und, wie du ja schon mitbekommen hast, checke ich immer wieder Filmrollen ab.“
„Also für mich gibt es keine Woche ohne „Melrose Avenue!“
„Du scherzt!“
„Nein, ganz und gar nicht. Ich mag die Serie. Jennifer Green hat’s echt drauf!“ Er zwinkerte.
Sie lachte. „Ja, Jennifer ist echt ‘ne Marke.“
„Also Angebote gibt es ja laut Henry genug, was Filme anbelangt. Aber die Dame ist wohl wirklich wählerisch.“ Er zog eine Augenbraue hoch.
„Genügsam und wählerisch. Ich bin zufrieden mit meiner Rolle in „Melrose Avenue“. Deshalb kann ich wählerisch sein bei den Filmen. Ich bin nicht Karriereversessen.“
„Aber talentiert.“
„Danke!“
„Eure Eltern sind sicher mächtig stolz auf euch beide.“
„Ja, das hat aber lange gedauert. Sie sind so … bodenständig. Aber wir lieben sie über alles. Wo sind deine Eltern?“
„Ob d u’s glaubst oder nicht, noch immer in Santa Cruz.“
„Auch schön.“
„Ja, ich besuche sie öfters dort. Dann nutze ich die Gelegenheit gleich zum Surfen.“
Sie stellte sich Shane auf einem Surfbrett vor. Keine schlechte Vo rstellung, wie sie zugeben musste.
„So, ich denke ich werde mich jetzt langsam nach drüben begeben. Ich bin neugierig auf das Tarantino Script.“
Sie standen auf und Shane ging mit zur Tür.
„Also dann, gute Nacht. Wir sehen uns morgen. Und danke noch mal für das gute Essen.“
„Gute Nacht, und vergiss nicht, Feind hört mit.“ Das war die Anspielung auf das Babyfon.
Sie warf ihm einen bösen Blick zu und verschwand. Er lachte in sich hinein.
Diese Nacht schlief Maggie friedlich und ohne Albträume.
Malibu erwachte wieder mit einem strahlenden Sonnenaufgang. Maggie war schon früh wach und konnte nicht mehr einschlafen. Sie trat auf ihren Balkon und sah aufs Meer hinaus. Es war gerade mal sieben Uhr. Sie hatte Lust zu schwimmen. Sie überlegte kurz und zog sich ihren Bikini an. Plötzlich hielt sie inne. Shane, sie musste ihm Bescheid sagen. Kurz vor seiner Türe stoppte sie. Er schlief sicher noch. Sie wollte ihn nicht wecken. Sie würde ja nur kurz an ihren Privatstrand runter gehen und ein paar Runden schwimmen. Ihr Strand war umgeben von weiteren Privatstränden ihrer Nachbarn. Es war alles sehr weitläufig, sie würde sowieso gleich sehen, sollte sich ihr jemand nähern.
Maggie ging die Treppe hinunter, durch die Tiefgarage durch und öf fnete am anderen Ende die Tür zum Strand mit einem Code. Sie befand sich nun unter ihrem großen Balkon. Schnell sah sie sich um, es war niemand zu sehen. Zufrieden sog sie die herrliche Morgenluft ein. Sie liebte die kalifornische Luft, bereits am Morgen angenehm warm und die Sonne sandte schon ihre sanften Strahlen nach unten. Langsam ging sie Richtung Wasser. Jane, ihre Nachbarin kam gerade aus Ihrem Haus mit Jackie, der Labrador Hündin. Sie winkten sich zu. Maggie ließ ihr Handtuch am Strand und ging ins Meer. Es war angenehm temperiert, gut erfrischend für eine Morgenrunde. Sie schwamm weit hinaus und dann entlang des Ufers und zurück. Nach etwa zwanzig Minuten stieg sie tropfend heraus.
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