Melrose Avenue

durften. Maggie war eine der Wenigen, die den Strand wirklich auch zum Sonnenbaden und Schwimmen nutzte. Die richtigen HollywoodStars verkrochen sich meistens in ihren Anwesen. Deshalb wurden die Paparazzi auch immer weniger.
    Sie räumten den Tisch ab und zogen sich für den Strand um. Sie mus sten Shane Bescheid geben, dass sie nun hinuntergingen. Zaghaft hatte Maggie zu ihm gesagt, dass sie ihn tagsüber am Strand vielleicht gar nicht brauchen würden, aber ein Blick von ihm hatte genügt, und sie war still. Er hatte recht, wie damals, als sie allein schwimmen gegangen war. Snider könnte sich nachts irgendwo verstecken und ihr dann am Morgen auflauern. Es klang vielleicht abwegig, aber es war alles möglich.
    Als Shane öffnete, hörte sie Sam neben sich leise die Luft einsa ugen, so als hätte sie einen Schreck bekommen. Kein Wunder, Shane musste ihr noch massiver vorkommen, da Sam klein und zierlich war. Sie war nur 1,60 m groß und da konnte seine Größe schon einschüchternd wirken.
    „Samantha, das ist mein Leibwächter Shane Atkins. Shane, das ist meine Kollegin und sehr gute Freundin Samantha.“ Beide schüttelten sich die Hand und Sam hatte immer noch große Augen. Maggie gab ihr versteckt einen Seitenhieb.
    „Freut mich“, sagte Shane.
    „Mich , glaube ich, auch“, sagte Sam unsicher.
    Shane nahm sein Handtuch und sie gingen durch die Tiefgarage. Dort hatte Maggie die Strandliegestühle in einem Nebenraum verstaut. Sh ane öffnete die Hintertüre mit dem Sicherheitscode und sah sich draußen um.
    „Alles okay“, sagte er und Sam und Maggie kamen ihm nach.
    Sie bauten die Sonnenliegen auf und machten es sich bequem. Nur vereinzelt waren ein paar Leute in einiger Entfernung zu sehen. Die Luft war angenehm klar und die Temperatur für den frühen Nachmittag mit 25 Grad nicht zu heiß. Maggie seufzte glücklich und Shane lächelte sie an. Wieder bewunderte sie seine ebenmäßigen weißen Zähne. Sie selbst hatte ihre vor kurzem wieder bleichen lassen. Das war einfach alle paar Jahre notwendig und gehörte zu Hollywood dazu. Aber sie trank viel Kaffee und Rotwein, das ging nun einmal nicht spurlos an ihren Zähnen vorbei.
    „Morgen läuft deine Bettszene“, sagte Sam beiläufig. Melrose Avenue lief jeden Montagabend und die vor einigen Wochen gedrehte Serie mit Jennifers One-Night-Stand wurde morgen ausgestrahlt.
    Shane sah Maggie neugierig an. „Hat Jennifer wieder zugeschlagen?“, fragte er grinsend.
    Maggie rollte mit den Augen, aber nur gespielt. Sie mochte Jennifer und obwohl sie nie so leben wollen würde wie sie, machte es doch Spaß, sie zu verkörpern.
    „Sie hat sich einen jungen, gut aussehenden Lehrling gekrallt“, sa gte Sam zwinkernd.
    „Oha, das muss ich mir natürlich gönnen“, lachte Shane.
    „Shane sieht unsere Serie“, sagte Maggie bedeutungsvoll.
    „Tatsächlich?“
    „Ja, meine Montagabende sind mir heilig“, gestand er mit einem Lächeln.
    Sie redeten noch eine Weile über die Serie bis Maggie und Sam schwimmen gingen.
    Shane blieb zurück und las in einem Buch. Als sie wieder herauskamen, redete Shane gerade mit einem der Security Leute, die den Strand abgingen. Die beiden Frauen gingen zurück zu den Liegestühlen. Sam sah in Richtung Shane.
    „Ein echter Leckerbissen.“ Maggie folgte ihrem Blick und es war klar, wen sie meinte.
    „Finger weg, er braucht seine Konzentration für mich“, warnte Maggie.
    „Du gönnst mir aber auch gar nichts!“
    „In diesem Fall, Liebste, geht meine Sicherheit vor.“
    „Ha, und das aus deinem Mund“, beschwerte sich Sam.
    Auch Maggie musterte Shane. Wieder einmal. Sie kannte seinen Körper mittlerweile sehr gut, sie sah ihn ja auch täglich. Beim Joggen oder im Fitness Center trug er oft nur ein Muskelshirt und sie fand se inen Körperbau sehr ansprechend. Er war wirklich muskulös, aber nicht übertrieben. Es passte ideal zu seiner Größe. Aber seine Haut, die war einfach wunderschön. Sie hatte sie noch nicht berührt, aber das Verlangen danach wurde immer mehr. Gerade jetzt, als er in der Sonne stand, nur mit Bermudashorts bekleidet, war er toll anzusehen. Und das ging Sam offensichtlich genauso. Ein leichter Stich der Eifersucht machte sich bei Maggie bemerkbar. Irgendwie wollte sie Shane nicht teilen. Er kam auf sie zu.
    „Der Guard sagt, dass er in letzter Zeit niemanden Verdächtigen g esehen habe. Sie haben ja Sniders Foto, aber es war alles ruhig.“
    „Gott sei Dank. Andererseits kommt es mir vor wie die Ruhe