Melrose Avenue
landeten sie im Auto, wie bei seinem echten Angriff. Diesmal jedoch war er viel zudringlicher und versuchte sie zu küssen. Er hatte einen komplett irren Blick und Speichel lief im aus dem Mund. Sie spürte seine Hände auf ihrem Körper und zuckte bei jeder Berührung zusammen. Sie wehrte sich und schlug wild um sich. Dann erwachte sie schreiend. Wieder war Shane extrem schnell bei ihr.
Diesmal konnte sie nicht weinen. Sie war nur total angewidert von den Bildern des Traumes und vom Gefühl, beschmutzt zu sein. Es war als ob sich ein langer, dunkler Schatten auf ihren Körper legte. Sie schüttelte sich und sah Shane dankbar an, der auf ihrem Bett saß und ihr beruhigende Worte zuflüsterte. Sie fror und fühlte sich total schlecht. Ihr war irgendwie übel und sie war unruhig.
„Ich kann sicher nicht mehr einschlafen. Das war bisher der intensivste Traum.“
„Willst du es nicht erst versuchen? Soll ich dir irgendetwas bringen?
„Nein, danke. Ich brauche nichts.“ Sie sah ihn an. „Shane. Ich weiß nicht , wie ich das sagen soll. Es ist… na ja, sicher für dich nicht so eine gewöhnliche Situation, dass du deine Auftraggeber wegen Albträumen trösten musst. Ich meine, es ist … ziemlich intim. Was ich damit sagen will ist …: Ich weiß das zu schätzen, dass du für mich da bist. Es ist nicht selbstverständlich.“
Shane sah ihr ernst in die Augen. „Nein, es ist sicher keine alltä gliche Situation für mich. Aber ich weiß auch, dass es nicht unbedingt angenehm für dich ist, dass dein Bodyguard alles mitbekommt. Wie du schon sagst, es ist ziemlich intim, es ist ein Blick in deine Seele.“
Jetzt kamen auch die Tränen. Sie ließ es einfach zu. Sie wollte sich nicht verstecken. Und sie wusste, vor Shane musste sie sich nicht verstecken.
Er wischte ihr sanft ein paar Tränen weg.
„Ich bin froh, wenn ich dir irgendwie helfen kann. Und wenn es einfach nur ist, dass ich bei dir sitze und dir die Angst nehme.“
Maggie zitterte, weil sie immer noch fror, und weil sie angespannt und unruhig war. Shane merkte das und rieb ihr die Arme.
„Leg dich wieder hin und ich decke dich zu. Dann wird dir gleich wieder wärmer.“
Sie überlegte kurz, zögerte, fragte dann aber trotzdem: „Würdest du dich vielleicht kurz neben mich legen, bis ich eingeschlafen bin? Ich meine, das ist jetzt irgendwie peinlich. Aber es würde mir wirklich helfen.“
Er nickte. Dann legte er sich ohne weitere Worte auf die andere Se ite des Bettes. Maggie schaltete das Licht aus. Beide schienen angestrengt der Stille zu lauschen.
„Ist dir noch kalt?“
„Ja.“
Er drehte sich zu ihr herum und zog sie an sich, sodass sie in Löffelstellung dalagen. Zwar war die Bettdecke zwischen ihnen, aber Maggie konnte seinen warmen Körper trotzdem spüren. Und seine starken Arme umfassten sie von hinten. Wohlig kuschelte sie sich an ihn. Das war wirklich ein sehr gutes Gefühl.
Shane gingen tausend Gedanken durch den Kopf. Hauptsächlich war er damit beschäftigt, seine Körperreaktionen einzuordnen. An schlafen war für ihn im Moment nicht zu denken.
Zu gut fühlte sich Maggies Körper, der sich an ihn schmiegte, an. Und er konnte den frischen Duft ihrer Haare riechen. Möglichst unauffällig rutschte er mit seinem Unterleib etwas weg von ihr und versuchte, mit „ihm“ da unten gedanklich zu kommunizieren. „Hey, du brauchst mir nicht zu zeigen, dass ich sie begehre, klar!“ Als Antwort kam: „Aber du gestehst es dir nicht ein, darum gehe ich jetzt ran.“
„Untersteh’ dich, das ist jetzt sicher nicht, was sie braucht.“ Langsam fing er an, sich zu entspannen so dass sich auch seine Körperreaktionen wieder legten.
Er lauschte auf Maggies Atem und vermutete, dass sie bereits am Einschlafen war.
Verdammt. Er nahm seinen Job wirklich sehr ernst und er wollte ihr helfen, aber das hier ging nun fast zu weit. Er war plötzlich mit Gefühlen konfrontiert, mit denen er sich eigentlich nicht auseina nder setzen wollte. Um nicht mehr nachzudenken, musste er schlafen. Das war das einzig Beste jetzt. Und es gelang ihm tatsächlich, relativ schnell einzuschlafen.
Als er wieder wach wurde war es bereits hell draußen. Er warf einen Blick auf Maggies Wecker, welcher kurz nach sieben Uhr anzeigte. Überrascht, dass er so lange bei ihr geschlafen hatte, bewegte er sich vorsichtig. Sie waren im Schlaf etwas auseinander gerückt, aber er wollte sie nicht wecken. An der Tür angekommen, hörte er gerade noch hinter
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