Melrose Avenue
mich auf meine Eltern. Sie geben mir immer sehr viel Halt.“
„Wir sollten Mark Bescheid geben was heute passiert ist.“
„Nein, lass es bitte. Er braucht es nicht zu wissen. Es ist unwic htig. Er macht sich so oder so schon große Sorgen.“
„Okay, wie du meinst.“
„Sam und Tom gehen heute Abend ins „Cut“ im Beverly Wilshire Hotel. Sie meinten, ob ich mitkomme. Ich denke ich werde zusagen, um mich abzulenken. Ich habe großes Verlangen nach einem starken Drink und gutem Essen.“
„Wie du meinst.“
Maggie hatte immer Einiges an Ersatzkleidung in ihrer Garderobe in den Studios. So war es für sie ein Leichtes, sich einfach für säm tliche spontane Gelegenheiten umzuziehen und zu stylen. Für das „Cut“ wollte sie sich besonders elegant einkleiden und wählte einen schwarzen Hosenanzug. Der Blazer war sehr tief geschnitten und zeigte sehr viel von ihrem Dekolleté.
Dazu wählte sie silberfarbene High Heels und einen silber-schwarzen Schmuck. Ihr Haar ließ sie sich noch von der Stylistin am Set hoc hstecken, sodass nur noch einige neckische Strähnen in den Nacken fielen. Shane stockte einmal mehr der Atem.
Sie trafen sich mit Sam und Tom in der Bar des Beverly Wilshire Hotels. Maggie genehmigte sich einen Martini Bianco auf Eis. Sie hatte Mitleid mit Shane, er trank wie immer nur Mineralwasser. Normalerweise war es so, dass sich Bodyguards in einen hinteren Teil einer Bar oder eines Restaurants zurückzogen, oder sogar vor der Türe Position bezogen. Maggie versuchte aber, so gut es ging, Shane zu integrieren. Sie wollte nicht, dass er irgendwo herumlungern musste, bis sie nach Hause ging. Die meisten Bodyguards aßen irgendwann in der Nacht, wenn der Dienst mehr oder weniger zu Ende war. Aber sie fand einfach, dass er mittlerweile Teil ihres Lebens war, also konnte er auch Teil von allen Aktivitäten sein. Es war am Unkompliziertesten. Allerdings schien Shane das nicht gewöhnt zu sein, er hatte anfangs Einwände. Aber Maggie versicherte ihm, dass nun, da sie sich zusammengerauft hatten, seine Anwesenheit kein Dorn in ihrem Auge sei. Und es wäre doch langweilig in einem Restaurant allein herumzusitzen. Außerdem war er nicht nur ihr Bodyguard, sondern ein Freund der Familie. Es würde der Ernsthaftigkeit seines Jobs keinen Abbruch tun. Schließlich willigte er ein.
Das „Cut“ war puristisch stylish eingerichtet. Keine Schnörkel, ei nfach nur ein modernes Restaurant mit wenig aufwendigem Interieur. Es glich mehr einer Essenshalle oder einem modernen Großraumbüro. Aber es war berühmt für seine saftigen Steaks. Und natürlich aufgrund des Besitzers, Wolfgang Puck, ein Österreicher, der schon vielfach Preise aufgrund seines Kochkönnens gewonnen hatte und mittlerweile mehrere Restaurants, unter anderem auch in Las Vegas, besaß.
Sie aßen vorzüglich und verbrachten einen lustigen Abend. Obwohl Maggie der Schreck vom Nachmittag anfangs noch in den Gliedern gesteckt hatte. Aber im Kreise ihrer Freunde konnte sie abschalten und entspannen. Shane hatte sich als witziger Gesprächspartner für die Runde herausgestellt und Sam und Tom schienen ihn wirklich zu mögen. Er erzählte ein paar Anekdoten aus dem Ring und die Geschichten waren teilweise extrem komisch. Auch Sam und Tom war die Wrestlingszene nicht ganz geheuer und sie konnten sich, genauso wenig wie Maggie dabei vorstellen, dass es selten ernsthafte Verletzungen gab. Shane meinte nur, man könne den Job natürlich nicht ewig ausüben, irgendwann war man körperlich fertig.
Er selbst war dem Schicksal eigentlich dankbar, denn so hatte er nun ein florierendes Geschäft auf die Beine gestellt.
Und Maggie meinte, sein Schicksal käme nun auch ihr zugute, denn wenn er noch wrestlen würde, dann wäre er sicher nicht ihr Bodyguard. Und mittlerweile könne sie sich keinen anderen vorstellen.
Shane schrieb ihr Kompliment den vielen Martinis zu, die sie im La ufe des Abends zu sich genommen hatte. Im Auto schlief sie nach kurzer Zeit ein und Shane sah sie voller Mitgefühl an. Es war ein aufregender Tag für sie gewesen und sie hatte wieder einmal Haltung bewahrt. Er fragte sich, wie lange sie das wohl noch durchhalten könnte. Ihre Albträume zeigten ihm, wie es wirklich in ihr aussah.
Prompt hatte sie auch in dieser Nacht wieder einen schrecklichen Traum. Das Ereignis des heutigen Tages hatte sich sofort in ihr U nterbewusstsein gegraben und diesmal träumte sie von Snider, als er sie am Parkplatz der Studios angriff. Wieder
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