Melrose Avenue
Kopf bildeten, aber das störte überhaupt nicht. Shane fand ihn einen attraktiven älteren Mann. Und nicht zu verleugnen war auch, wo Maggie ihre Schönheit her hatte, nämlich von ihrer apart wirkenden Mutter, die ihn nun freundlich anlächelte. Irgendwie fühlte sich gerade alles an wie Familie. Mark war wie immer der perfekte Gastgeber und hatte schon für ein paar kalte Getränke gesorgt. Los Angeles hatte an diesem Nachmittag wieder einmal 35 Grad. Da war die überdachte Terrasse ein willkommener Schattenspender.
„Sie passen also auf unsere Tochter auf?“, fragte Sarah und sah ihn neugierig an.
„Ja, Mark hat mich sozusagen überredet.“ Er zwinkerte ihm zu.
„Na ja , die Statur dafür haben Sie ja!“ Ihre wachsamen Augen musterten ihn.
„Die tolle Figur hat er uns schon im Wrestling gezeigt, nicht war mein Junge.“ Robert machte keinen Hehl daraus, dass er ein großer Fan von Shane war. „Ich fand Sie wirklich toll. Schade, dass Sie nicht länger dabei waren. Ich hätte Ihnen noch jahrelang zusehen können, wie Sie die Schwächlinge fertig gemacht haben.“
„Ja, ich hätte auch nichts gegen ein paar Jahre mehr gehabt. Aber es ist dann alles anders gekommen. Jetzt bin ich aber froh, dass sich das so gut entwickelt hat. Sonst säße ich wahrscheinlich auch gar nicht hier.“ Und hätte mich auch nicht in Maggie verliebt, dachte er weiter mit einem Seitenblick auf sie. Sie erwiderte den Blick und sein Herz machte kurz einen Sprung. Mark sah die beiden wohlwollend an.
„Tja, anfangs sah es auch nicht so aus als würdest du lange bleiben.“
Ihre Eltern sahen ihn fragend an.
„Maggie hatte kurz mal ihre Krallen ausgefahren und hätte Shane beinahe in die Flucht geschlagen.“
„Also weißt du, jetzt stellst du es schon ein bisschen übertrieben dar“, jammerte Maggie.
Shane grinste.
„Ihre Tochter hatte es anfangs etwas schwer, sich auf mich und die damit verbundenen Regeln einzulassen. Aber wir haben das schnell geklärt.“
Sarah schüttelte amüsiert den Kopf. „Das ist meine Maggie. Typisch. Immer ein Sturkopf.“
„Mum!“
„Ist doch so!“
Mark nickte, um die Worte seiner Mutter noch zu unterstreichen. Maggie streckte ihm keck die Zunge heraus.
„Ich kann auch einsichtig sein. Und das war ich in diesem Fall. Zwar hatte Shane noch keinen direkten Einsatz , aber ohne ihn ginge es derzeit nicht.“ Sie dachte auch an ihre Albträume und den Trost, den er ihr letzte Nacht gespendet hatte. Zärtlich sah sie ihn an.
Mark kniff die Augen zusammen und beobachtete Maggie. Irgendetwas kam ihm seltsam vor.
Robert sah seine Tochter ernst an. „Gibt es etwas Neues von Snider?“
Maggie rutschte unruhig auf ihrem Lounge Sessel hin und her.
„Ein neuer Brief und er war vor dem Studio.“
„Was?“, rief Sarah und sah sie entsetzt an.
„Wann?“
„Also der Brief kam letzte Woche und gesehen hat man ihn gestern Nachmittag. Aber er ist entwischt.“
Robert fragte in ruhigem Ton: „Was sagt dieser Detective dazu, wie heißt er noch mal?“
„Steve Johnson. Er hat die gesamte Gegend absuchen lassen, aber er war einfach verschwunden. Wir wissen einfach nicht, wo er sich ve rstecken könnte. Vor allem so lange.“
„Und was stand in dem Brief?“, wollte Sarah wissen.
„Es war nur ein kurzer Brief, er wolle mich sehen und wieder irgendwas von Liebe. Ich weiß es nicht mehr genau.“ Maggie schüttelte genervt den Kopf.
„Hey , Kleines, das wird schon“, sagte Mark sanft.
Sie nickte stumm. Aber sie wollte nicht Trübsal blasen, immerhin war sie heute im Kreise ihrer Liebsten. Inklusive Shane, dachte sie g erührt. Abrupt richtete sie sich auf und lächelte.
„Übrigens, ich werde Tarantino zusagen. Das wird mal ganz was and eres, das kann ich euch sagen!“
Shane schmunzelte, da er ja wusste, um welche Rolle es ging. Wie würde sie das wohl ihren Eltern beibringen?
„Ich spiele eine Prostituierte.“
Alle waren still.
„Ich muss natürlich noch über meinen genauen Körpereinsatz verhandeln.“
Noch immer waren alle still und starrten sie an.
Mark fand als erster seine Worte wieder. „Also, das nenne ich doch einen gewaltigen Sprung von der Anwältin zur Prostituierten. Respekt.“
„Du findest es nicht gut?“, fragte Maggie verunsichert.
Mark überlegte offensichtlich und fasste sich mit der Hand unters Kinn.
„Maggie, du weißt ich hab’ Vertrauen in dich. Du bist eine fabelhafte Schauspielerin und ich finde es wird höchste Zeit, dass du ins
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