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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Zimmer und begrüßt mich
höflich.
    „Guten
Abend, Sir, schön Sie wieder im Haus zu haben.”.
    „Guten
Abend, James. Kommen Sie.“ und ich führe ihn mit in mein Zimmer.
Dabei sehe ich noch einmal nach unten in den Flur und erkenne, wie
Vanessa mit Andrew redet, während er auch mich beobachtet.
    „James,
legen Sie mir einen bequemen Anzug raus, keine Krawatte. Und
entsorgen Sie meinen getragenen Anzug. Ich möchte ihn nicht wieder
sehen.”.
    „Sehr
wohl, Sir.”.
    „Und,
James?”.
    „Ja,
Sir?”.
    „Kommen
Sie her.”. Und er folgt meiner Aufforderung. Ich erinnere mich,
dass ich vor einigen Abenden ja etwas mit ihm vorhatte. Beim ersten
Kontakt der Art mit ihm, habe ich ihn mit meiner gesteigerten Präsenz
davon überzeugt, mir zu vertrauen und zu trinken. Jetzt müssten
sein inneres Bestreben und die permanente Sucht nach meinem Blut
seine Bedenken ausräumen.
    „Setzen
Sie sich.“ und ich deute auf einen Stuhl. Mich aufmerksam ansehend
folgt er meiner Geste.
    „Sie
sind ein hervorragender Butler, James, und ich habe vor, dieses
Bündnis noch effektiver zu sichern.”. Ich trete hinter ihn und
lasse meine Eckzähne hervortreten.
    „Danke,
Mr Lancaster.”.
    Ich
führe mein rechtes Handgelenk an meinen Mund und tauche mit einem
der scharfen Fänge in meine Haut. Der Schmerz fühlt sich weniger
beachtenswert an als früher noch. Dieses Erlebnis mit Alfred muss
mich wirklich verändert haben. Und außer den Abneigungen, finde ich
bisher keine Negativen.
    „Trink,
James. Du hast es verdient.“, sage ich vertraut, lege meine linke
Hand auf seine Schulter und bringe meine Wunde in sein Blickfeld. Ich
spüre einen Ruck durch seinen Körper gehen und gleich darauf beugt
er sich nach vorn, mit den Lippen voran. Ja, er ist mein Eigentum.
    Es
kribbelt verräterisch in mir, ich spüre seinen Sog und es fühlt
sich sehnsüchtig an. Es ist nicht so einnehmend, wie einen Biss zu
empfangen oder selbst zu trinken, aber es hat seinen Reiz. Ich lasse
ihm ein wohlwollend dimensioniertes Volumen meiner Macht
zuteilwerden, bevor ich ihm meinen Arm entreiße.
    Ich
lausche seinem Stöhnen und Raunen. Ja, im gewissen Maße verstehe
ich, warum Benedict es so gefiel. Doch mir fallen wichtige Fragen ein
und ich hoffe, dass James in der Lage ist sie zu beantworten. Und
während ich meine Wunde durch Konzentration verschließe, frage ich
    „Was
habe ich in den letzten Nächten verpasst, James? Irgendeine
Besonderheit?”. Er versucht aufzustehen, um mir in die Augen sehen
zu können, aber er scheint noch etwas dem Schwindel erlegen zu sein.
    „Bleiben
Sie sitzen, James. Erholen Sie sich ein wenig, aber reden Sie.”.
    „Danke,
Mr Lancaster. Nun, alle waren in großer Sorge um Sie. Manche mehr,
manche weniger. Aber man hat nach Ihnen gesucht, jeden Abend sind sie
losgegangen. Es wurde die Vermutung geäußert, dass Sie Opfer eines
Attentats gewesen sein könnten. Da doch Mr Cansworth gerade erst...“
und dann verstummt er.
    „Ich
verstehe. Und mein Clan? War jemand hier?”.
    „Ein
Abgesandter des Elysiums hat eine offizielle Einladung gebracht, aber
ich musste ihm sagen, dass Sie nicht zugegen sind und Sie bereits
gesucht werden. Und Mr Safford hat zweimal angerufen, wollte aber nur
persönlich mit Ihnen sprechen.”. Und somit muss ich feststellen,
dass, falls Alfred mich wirklich entführt und weniger nett behandelt
hätte, niemand in der Lage dazu gewesen wäre mir zu helfen. Und
mein Clan scheint sich dabei nicht einmal Mühe zu geben. Auf der
einen Seite bin ich darüber enttäuscht, andererseits hat wohl
niemand eine Ahnung, was ich getan habe. Es ist besser für mich,
wenn niemand von Alfred und meinem kleinen verbotenen Treffen weiß.
    „Danke,
James. Nehmen Sie sich noch etwas Zeit, dann machen Sie sich an die
Arbeit wie aufgetragen.”.
    „Gerne.
Danke, Sir.”.
    Ich
gehe in das Bad, schließe die Tür und bleibe zuerst einfach nur in
dem angenehm ruhigen Zimmer stehen. Ich fühle mich vielleicht in
einer dunklen Art mächtiger, aber die Interaktion mit Anderen um
mich herum fällt mir schwerer. Und gleich werden sie vor mir sitzen.
Wie ein Tribunal und hören sich meine Lügen an. Ich werde Lügen,
so viel steht schon einmal fest.
    Dann
entledige ich mich endlich dieser abgetragenen Kleidungsstücke, lege
Visitenkarte und Uhr in ein Regal und steige in die Dusche. Genieße
das warme Wasser und beginne mich ausgiebig zu reinigen.
    Ein
wenig zu hingebungsvoll vielleicht, denn die Dusche dauert somit
länger

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