Melville
interessiert mich sehr, wen genau Benedict in meine
Erblinie einbringen möchte.”. Er deutet auf die große Couch und
sofort machen einige, dort bereits sitzende Ventrue Platz, um seine
Wünsche erfüllen zu können. Mir wird dadurch nur noch bewusster,
wie wichtig sein Wort in der Domäne sein muss. Ich setze mich zu
seiner linken und Benedict zu seiner rechten Seite.
„Erzählen
Sie doch mal, wie genau Sie den ersten Kontakt zu den Ventrue
erfahren haben.”. Ich beschließe sofort, den Selbstmord meines
Vaters bei dieser Erzählung außen vor zu lassen.
„Es
war vor meinem Elternhaus in Bristol. Ich habe an diesem Tag
erfolgreich die Firma meines Vaters übernommen, wollte mich aber
bereits wieder auf den Weg nach London machen. Es war eine eher
kleine Firma, nichts von Bedeutung. Dort sprach mich Mr Cansworth an
und hat mir einen Termin in seinem Büro für den nächsten Abend
gewährt.”.
„So,
so, hatten Sie denn da bereits eine Ahnung? Ach, es muss herrlich
sein, wenn man diese Welt, dieses Paralleluniversum, dass erste Mal
erblickt. Ich erinnere mich selbst kaum noch an diese Zeit.”.
„Nein,
Sir, erst in seinem Büro dann hat er sich mir erklärt, nachdem ich
eingewilligt hatte mich ihm anzuschließen.”. Ich blicke kurz zu
Benedict in der Hoffnung, dass er mit meinen preisgegeben
Informationen zu diesen Umständen einverstanden ist. Es macht ganz
den Anschein und sofort konzentriere ich mich wieder auf Mr Safford.
„Ja,
Benedict war schon immer sehr formvollendet. Eine wahre Bereicherung
für die Domäne.”.
„Danke,
Rufus.”, merkt Benedict zu seinem Lob an und dieser beugt kurz sein
Haupt als Zeichen für die Anerkennung des Danks. Diese Unterhaltung
lässt mich die anderen anwesenden Gäste ganz vergessen, obwohl
sicher ein Dutzend Kainiten im Haus rege Gespräche führen, sind es
nur seine Worte, die gänzlich zu mir durchdringen.
„Wie
lange sind Sie jetzt schon in Benedicts Obhut?”.
„Es
sind jetzt knapp zwei Jahre, Mr Safford.“ und er scheint kurz in
Gedanken zu verfallen, nachdem er meine Antwort hört. Er schürzt
kurz die Lippen und fragt dann weiter
„Sie
haben ja wohl auch schon eine gewisse monetäre Verbesserung für
unsere Clanskasse herausgearbeitet. Ich gehe doch recht in der
Annahme, dass somit die Finanzwelt ihr erfolgreichstes
Betätigungsfeld ist?”.
„So
ist es, Mr Safford. Ich darf einen akademischen Abschluss in diesem
Bereich mein Eigen nennen, ebenso gehobene Aufgaben in den
verschiedenen Wirtschaftsinstituten und eine eigene Kreditfirma, die
ich vor fünf Jahren gegründet habe.”.
„Na,
das ist doch etwas, auf das Sie stolz sein können.”.
„Vielen
Dank, Mr Safford.”.
„Wenn
Sie uns jetzt entschuldigen wollen, ich muss eine private Unterredung
mit Benedict führen.”, er erhebt sich bereits und auch Benedict
scheint von diesem abrupten Umschwung etwas überrascht und tut es
ihm gleich. Ich stehe auch schnell auf und antworte
„Natürlich,
Mr Safford. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit.”. Und da er anscheinend
nicht vorhat, noch einmal an diesem Abend mit mir zu sprechen, reicht
er mir zum Abschied die Hand, die ich mit leichtem Stolz in der Brust
auch gewissenhaft schüttele. Dann geht er Benedict hinterher, der
ihn bereits in Richtung seines Büros führt. Ich stelle mich wartend
etwas abseits und bin froh, dass es doch durchaus positiv verlief.
Benedicts Feierlaune
Alle
paar Monate gibt es ganz besondere Nächte in Benedicts
Terminkalender. Nächte, in denen er seinen Status und den Erfolg
seiner Firma zelebriert. Und er lässt mich ausgiebig an seiner guten
Stimmung teilhaben. Da er ja nun keinen Alkohol trinken kann, aber
dennoch ein wenig dem Rausch erlegen sein möchte, bin ich es, der
stellvertretend ein wenig vom teuren Whiskey kostet, damit er sich
anschließend an mir laben kann. Er hat erst nach über einem Jahr
damit begonnen, von mir zu trinken, hat es lange hinausgezögert, um
mir das Gefühl zu nehmen, nur aufgrund seines Durstes sein Kind zu
sein. Denn die Ventrue haben ja nun eine ganz besondere Schwäche und
ich begrüße diese, für mich intimen Momente mit ihm immer sehr.
Das erhebende Gefühl, wenn er seine Zähne in mich taucht, mich an
sich drückt und voller Gier meine Hingabe verlangt, ist jegliche
Schwäche im Nachhinein wert. Und in diesen besonderen Nächten, in
denen er sein eigenes Dasein feiert, trinkt er von mir und auch mir
gewährt er Blut von sich. Ich kann mich nicht wehren und will es
auch gar
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