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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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sich auf ihr
abzeichnen, machen mich nur noch rasender. Immer wieder lecke ich
über ihre Haut, will sie kosten, ihr Blut schmecken. Und ich freue
mich schon sehnsüchtig auf die Zeit, wenn auch ich in der Lage sein
werde, es wirklich zu trinken. Gerne bin ich dafür bereit, und
natürlich auch für die anderen Annehmlichkeiten, die es mit sich
bringt, auf mein biologisches Leben zu verzichten.
    Auf
die Schnitte folgen die Schläge. Und da ich mich weder zurückhalten
noch kontrollieren muss, wähle ich den Rohrstock. Denn ich bin mir
vollkommen bewusst, wie schmerzhaft er sich in das Fleisch graben
kann. Zuvor fessele ich sie mit Hand- und Fußschellen und ziehe sie
auf den Fußboden herunter. So treibe ich sie mit dem Stock durch
mein Schlafzimmer, dirigiere und strafe sie noch fester, sobald sie
nicht sofort meinen Anweisungen folgt. Immer wieder hole ich mit
meiner flachen Hand oder auch meinen Fäusten aus. Ich sehe ihre
Schwäche, ihre Wunden und Schwellungen, doch ich gönne ihr keine
Ruhe, bis ich entscheide, dass es genug ist. Ich suhle mich in dem
Gefühl, etwas so Prächtiges wie sie langsam zu verunstalten und
somit ihre Schönheit ganz für mich zu besitzen.
    Ja,
für mich allein.

    Ich
lege ihren ohnmächtigen Leib im Morgengrauen vor ihrer Haustür ab.
Die zerschnittene Kleidung bedeckt sie nur schlecht. Sie atmet sehr
flach. Ich gebe ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und
verabschiede mich so von ihr. Ich denke, dass sie meine Behandlung
überstehen wird. Vielleicht.

Erkenne die Möglichkeiten

    Natürlich
ist mir bewusst, dass ich von jetzt an das ‘Casino’ meiden muss.
Es ist zwar etwas bedauerlich, aber ich werde eine ganze Weile von
den Erinnerungen an meine schöne Fremde zehren können. Mein Fahrer
wird mir gegebenenfalls ein Alibi ermöglichen und da ich keine
Körperflüssigkeiten an ihr hinterlassen habe, fühle ich mich
eigentlich sicher. Meine gesellschaftliche Stellung ist derart
exponiert und meine finanziellen Mittel einigen kleineren Banken und
produzierenden Firmen in der Stadt gegenüber so bedeutend, dass sie
auf mich nicht einfach verzichten können. Wenn ich den Geldfluss
versiegen lasse, falle nicht nur ich. Und das ist meine Stärke,
meine ‘Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei‘-Karte. Doch ich denke
nicht einmal, dass ich diese Register ziehen muss. Und hin und wieder
erwische ich meine sachlichen Gedanken dabei, wie sie sich
vorstellen, dass es besser wäre, wenn sie einfach tot ist.

    „Mr
Safford wünscht Sie um ein Uhr in seinem Büro zu sprechen, Mr
Lancaster. Kann ich Mr Safford eine Bestätigung von Ihrer Seite
übermitteln?”. Ich stehe gerade vor meinem Firmengebäude und habe
den Anruf dieser mir unbekannten Nummer entgegengenommen. Und es
trifft mich wie ein Schlag, dass es die Sekretärin von Mr Safford
ist. Und er wünscht mich auch noch zu sprechen. Kurz muss ich mich
räuspern.
    „Selbstverständlich
können Sie Ihm mitteilen, dass ich pünktlich erscheinen werde.”.
    „Dann
noch einen angenehmen Abend, Mr Lancaster.”.
    „Danke,
Ihnen ebenso.”. Ich lasse das Telefon langsam sinken. Er wählt
nicht den Weg über Benedict,
sondern kontaktiert mich direkt. Erste Zweifel und Sorgen breiten
sich in mir aus. Habe ich etwas falsch gemacht? Ein
Uhr, noch zwei Stunden also, in denen ich mich auf dieses Gespräch
vorbereiten kann. Wenn ich doch nur wüsste, um was es geht, dann
könnte ich mir Gedanken über meine Antworten machen. Ich hasse es,
unvorbereitet jemandem entgegenzutreten, doch natürlich habe ich
keinerlei Anspruch auf Erläuterungen von Seiten Mr Safford. Meine
Planung für den Abend ist somit dahin, ich kehre wieder um und lasse
mich von meinem Fahrer zurück zu Benedict fahren. Da ich mir aber
schon denken kann, dass dieser Termin wohl eher unerwähnt bleiben
sollte, berichte ich ihm nicht von dieser Einladung. Ich suche
sämtliche Unterlagen zusammen, die meine Arbeit für den Clan der
Ventrue betreffen. Ziehe meinen besten Geschäftsanzug an, natürlich
erst, nachdem ich noch einmal vorsichtshalber dusche. Ich habe zwar
bereits vor einigen Stunden diese nötigen Verpflichtungen hinter
mich gebracht. Doch es ist besser, noch einmal sämtliche Schritte zu
wiederholen. Es ist mein erstes Treffen allein mit diesem mächtigen
Ahn... und ich bin
nur ein Mensch.

    Mr
Safford arbeitet in einem eher unauffälligen Gebäude in der Stadt,
im Gegensatz zu Benedict und seinem gläsernen Rechtsprechungstempel.
Doch auch hier deutet kein Name am

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