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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Lippenstiftspuren nur dort tragen, wo man sie
nicht gleich sehen kann.”. Ich kann darauf nichts Vernünftiges
sagen und warte nur ab, ob sie es ernst meint. Sie lockert meine
Krawatte und nestelt dann bereits an meiner Hose.
    „Ich
habe die letzten Nächte so wenig von dir gehabt, dass ich mich
tatsächlich gefragt habe, wie du wohl schmeckst. Und jetzt will ich
es wissen, Melville. Und das wird nicht oft passieren, glaube mir.”.
Schon bei ihren Worten komme ich leicht ins Stöhnen.
    „Sophia,
das ist mehr als ich je erbitten könnte... du musst nicht...”.
    „Psst.
Nimm mein Geschenk an oder ich nehme es zurück!“, unterbricht sie
mich streng. Und wie könnte ich anders, antworte ich natürlich mit
    „Ich
nehme es an.”. Sie beugt ihre Knie und geht langsam vor mir zu
Boden. Ihr schwarzes, mit Diamanten versetztes Haar berührt meine
Oberschenkel und ich spüre wie sie fast schon verspielt meinen
Reißverschluss der Hose herunterzieht. Auch wenn es gerade passiert,
kann ich nicht wirklich realisieren, dass Sophia, eine der drei
Bischöfe, die gerade noch zu mehreren hundert Sabbatanhängern
gesprochen hat, kaum fünfzehn Minuten später sich danach sehnt,
mich zu verwöhnen. Und das wohl auch nicht gerade erst, sondern
vielleicht seit Nächten schon. Ich lehne meinen Hinterkopf auf die
Rückenlehne des Stuhls und versuche nur noch Gefühl zu sein. Meine
kreisenden Gedanken auszublenden und einfach nur zu empfangen, was
sie bereit ist zu geben.
    Ihre
Lippen so weich, ertrage ich kaum diese extrem erregenden
Berührungen, aber dennoch versuche ich möglichst leise zu sein, um
kein Geräusch nach draußen zu Sergej dringen zu lassen. Als sich
ihr Kopf immer rhythmischer bewegt, kann ich mich nicht erwehren und
berühre vorsichtig ihr Haar, streichle es sanft zwischen meinen
Fingern, sauge ihren Duft ganz tief in mich und es ist mir fast schon
peinlich, wie schnell sie mich auf Touren bringt.
    „Sophia...“,
hauche ich immer wieder und sie lässt mich dadurch nur noch mehr die
Enge ihres Halses spüren. Sie nimmt ihre Hände nicht zu Hilfe und
deutlich erkenne ich die angekündigten Lippenstiftspuren, die sie
mit ihrer Zuwendung auf mir hinterlässt. Ich verkrampfe mich leicht
und sie zögert es nicht hinaus, ebenso wenig wie ich. Alles in mir
zieht sich zusammen, meine Gefühle durchströmen mich warm und
einladend. Einem Taumel gleich kostet sie mich, alles verzehrend,
alles einnehmend bin ich ganz ihr Eigentum.
    „Bitte,
ich...Sophia.”, stammle ich gedankenverloren in mein Stöhnen
hinein. Und dann kann sie mich auch schon schmecken, intimer als es
jeder Blutstropfen könnte.
    Als
ich wieder die Augen öffne sehe ich ihr triumphierendes Lächeln,
wie sie sich mit einem letzten Kuss von mir verabschiedet und sich
erhebt. Ich verschließe meine Hose wieder, während sie mit einem
Lippenstift aus ihrer kleinen Handtasche die Farbe auffrischt. Ich
sage kein Wort, stelle mich nur hinter sie. Schließe meine Arme um
ihre Taille und küsse sie vorsichtig auf ihre freiliegenden
Schultern. Sei greift kurz nach hinten, streicht durch mein Haar und
sagt
    „Wir
sollten wieder gehen. Ich werde erwartet und wenn ich es richtig
mitbekommen habe, hast du noch eine Frage der Ehre zu klären.”.
Ich seufze kurz und antworte
    „Ich
frage lieber erst gar nicht, wie du davon erfahren hast. Aber du hast
Recht, man soll dich nicht vermissen müssen. Ich wünsche dir ein
wunderschönes Neues Jahr.”.
    „Ich
dir auch, Melville.”. Ich drücke sie noch einmal sanft und lasse
ihr dann den Vortritt durch die Tür. Sergej steht brav davor,
betrachtet uns beide nur kurz und geht dann zusammen mit mir hinter
unserer Anführerin her. Kaum wieder zurück, trennen sich unsere
Wege und sie widmet sich wieder den politischen Verpflichtungen, die
ein Bischof auf solch einer Feier nun einmal hat.

    Es
ist Zeit sich heftig zu betrinken und mir stand noch nie so sehr der
Sinn danach. Ich beschließe erst Gregori zu suchen, damit er mein
Beistand sein kann, falls ich vom Stuhl falle. Denn ich nehme mir
vor, meinen neuen Clansbrüdern und -schwestern keine Entschuldigung
vorzutragen, außer dem Versagen meines Körpers selbst. Auch wenn es
mich sicher sehr viel Eigenüberzeugung kosten wird, denn bisher habe
ich jeglichen Kontrollverlust über mich selbst durch Drogen strikt
abgelehnt.
    Als
ich die Treppen wieder hinunter gehe, bemerke ich, dass auch andere
mit körperlicher Betätigung begonnen haben. Zwar eher durch
Tanzbewegungen

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