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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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zu mir.
    „Ich
kann dennoch von dir nur lernen und mein eigenes Handeln
optimieren.”.
    „Das
können wir alle permanent, Melville.“ und dann sieht er wie
beiläufig auf die Uhr. Ja, ständig drängen die Termine und fast
kann ich den Klüngeldienst als leichtere Tätigkeit sehen, als
unablässig für meine Geschäftspartner und die Finanzdienste der
Ventrue zur Verfügung zu stehen.
    „Du
solltest dein Klüngel und Freunde zu einer Einweihungsveranstaltung
einladen. Das wäre eine vertrauenschaffende Geste und sorgt für
etwas Abwechslung. Solange du noch Zeit für Abwechslung hast.“ und
er zwinkert kurz, sieht anschließend auf sein Smartphone und scheint
eine Nachricht zu beantworten. Und während ich noch überlege,
welche ‘Freunde’ er wohl meinen könnte, erhebt er sich.
    „Ich
muss nun los, Melville. Ich freue mich für dich, dass du jetzt ein
würdiges Haus dein Eigen nennen kannst.”.
    „Natürlich,
Benedict, ich danke dir für die gemeinsame Erstbegehung. Ich wünsche
dir noch einen erfolgreichen Abend.”.
    „Ich
dir auch, Melville.”, dann bringe ich ihn noch zu Tür. Draußen
wartet bereits sein Chauffeur an der geöffneten Hintertür. Sein
Nachtablauf ist minutiös durchgeplant. Er wendet sich noch einmal
mit den Worten ‘Deine Sachen werde ich dir im Laufe der Woche
zustellen lassen’ an mich und ich nicke nur kurz zum Verständnis.
Dann geht er. Ich blicke seinem Wagen noch eine Weile nach, dann
schließe ich die Tür und lehne mich mit dem Rücken an sie. Was
nun?
    Ich
gehe durch die Räume, keine Aufgabe, keine Verpflichtung. Immer
wieder, vom Keller bis in das Dachgeschoss, doch die herausragende
Inneneinrichtung kann mich nicht beschäftigen. Ich werde langsam
unruhig, die Leere der Zimmer scheint mich anzuschreien. Ich habe
wohl keine Wahl...

    „Ja,
eine Einweihungsfeier. Nur im kleinen Rahmen. Ich habe jetzt mein
Haus bezogen und würde mich freuen, wenn mein Klüngel dabei ist.”.
Ich habe Andrew natürlich als Ersten angerufen, nicht dass ich am
Ende mit Vanessa allein dastehe.
    „Natürlich,
Melville, dass würde mich freuen. Wann denn genau?”.
„Nun ja,
wie wäre es in einer Stunde?”. Ich höre wie er sich fast etwas
verschluckt.
    „Das
ist kurzfristig... aber ich habe Zeit.”. Im Hintergrund höre ich
plötzlich jemanden grölen und wie etwas Glas zu Bruch geht.
    „Alles
in Ordnung bei dir? Wenn es nicht passt, kann ich auch gerne...”.
    „Nein,
schon gut. Das hier ist nichts Wichtiges. In einer Stunde. Ich werde
da sein.”.
    „Das
freut mich, Andrew.”.
    „Wirst
du auch Vanessa fragen?”.
    „Sie
gehört zum Klüngel oder nicht?”, frage ich fast schon belustigt.
    „Es
hätte ja sein können. Ihr versteht euch nicht besonders gut, habe
ich jedenfalls den Eindruck.”.
    „Ich
arbeite daran, Andrew. Und solange jemand vom Clan der Gelehrten uns
betreut, kann doch nichts schiefgehen.”. Jetzt höre ich ihn kurz
lachen.
    „Stimmt,
dann versuche ich vor ihr da zu sein.”.
    „Sie
wird eh zu spät kommen.”.
    „Das
ist nur ein Vorurteil, Melville. Ich denke sie wird pünktlich
sein.”.
    „Wir
sehen uns dann in einer Stunde, Andrew.”.
    „Ja,
bis dann.”. Und dann legen wir auf. Jetzt also Vanessa.
    Es
klingelt eine Weile, dann geht sie ran. Sie klingt etwas echauffiert,
was merkwürdig ist, wenn man ihre Natur bedenkt.
    „Yo?”.
    „Melville
hier. Kannst du sprechen? Ist alles okay bei dir?”. Ich spare mir
bei ihr die formvollendete Rede, es hat ja eh keinen Sinn.
    „Ich
musste nur gerade ein paar Brüdern und Schwestern klarmachen, dass
man auf mir nicht herumtreten kann. Wieso?”.
    „Du
klingst etwas angestrengt.”.
    „Ach
was, das geht schon. Was willst du denn, Mellie?”. Und da ist er,
der erste Moment, dass ich meinen Anruf bereue.
    „Ich
gebe eine Einweihungsveranstaltung. Ich habe ja gesagt, dass ich bald
umziehe und nun ist es soweit und ich wollte fragen, ob...“ und da
höre ich einen lauten Schlag und Vanessa, aus etwas Entfernung zum
Telefon, aufschreien
    „Bist
du verrückt, wenn das Scheißteil jetzt kaputt ist, kaufst du mir
ein Neues...“ und dann eine fremde, sehr tiefe Stimme
    „Dein
Bonzenteil kannst du in der Stadt benutzen, du Straßenstreuner, aber
nicht hier. Verpiss dich, dahin wo du hin gehörst!”. Dann klingt
es nach Kampfgeräuschen und ich bin zu neugierig, um einfach
aufzulegen. Es klingt wie Knurren und ich kann mehrmaliges Ächzen
hören. Dann ein Wimmern und schließlich, nach einigen

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