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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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ich
konnte, mit Hilfe meiner Fähigkeiten, beide überzeugen nach Madrid
auszuwandern. Ich empfahl ihnen den Zug durch den Euro-Tunnel zu
verwenden.”.
    „Das
ist nicht sehr sicher, Mr Lancaster.“, sagt er etwas bitter.
    „Dessen
bin ich mir bewusst, mein Primogen, aber anders wollten meine anderen
Klüngelmitarbeiter es nicht akzeptieren. Ich schlage vor, Sie lassen
die beiden abfangen, noch dürften sie auf dem Weg sein. Vermutlich
zum Bahnhof Kings Cross, um von dort mit dem Zug zu fahren. Ich bin
überzeugt, dass meine Einwirkung noch anhält.”. Und dann
beschreibe ich eingehend, wie beide aussehen und wie sie gekleidet
sind. Mit welchem Gepäck sie unterwegs sind und wie ihre Stimmen
klingen. Einfach alles, um sie auch wirklich ausmachen zu können.
    „Das
klingt schon vernünftiger, Mr Lancaster. Wir wollen doch nicht dem
Zufall überlassen, ob unsere Straßen sicher sind oder nicht?”.
    „Natürlich
nicht, Mr von Hohentannen.”.
    „Diesmal
haben Sie meinen Namen perfekt ausgesprochen, Mr Lancaster. Üben sie
weiter ihr Deutsch, dann sind sie vielfältiger einsetzbar. Und es
würde mich freuen, meine alte Sprache auch wieder etwas zu pflegen.
Haben Sie daran Interesse?”. Mein Primogen möchte mit mir
Sprachübungen anregen, es ist wirklich eine Ehre. Zum Glück habe
ich mich damals nicht für Französisch oder Spanisch entschieden.
    „Sehr
gerne, Mr von Hohentannen.”.
    „Ich
werde alles Weitere veranlassen. Gute Arbeit, Mr Lancaster. Sie
erhalten dann in den nächsten Nächten eine neue Aufgabe. Genießen
Sie die Freizeit.”.
    „Danke,
mein Primogen. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Nacht.”.
    „Gleichfalls,
Mr Lancaster.”. Dann legt er auf. Ich bin sehr stolz auf mich. Es
läuft alles wie geplant. Ich drehe die Schlüssel im Zündschloss
und mache mich auf den Weg zu Benedict. Vielleicht sollte ich die
Pause nutzen, um auszuziehen. Die Arbeiten sollten so gut wie
abgeschlossen sein. Mit einem erhabenen Grinsen, fahre ich durch die
Nacht.
    Mein
Weg. Mein Ziel.

Trautes Heim

    „Es
ist wirklich sehr hübsch geworden, wen hast du beauftragt?“, fragt
Benedict. Wir gehen gemeinsam durch mein neues Haus. Es hat zwar
etwas Überredung und eine beachtliche Menge Geld gekostet, aber die
Innenraumgestalterin ist rechtzeitig fertig geworden. Man riecht noch
etwas die Farbe und alles wirkt wie auf Hochglanz poliert.
    „Ms
Sailsfield, sie hatte zwar eigentlich noch andere Aufträge, aber sie
war so freundlich meinem Heim etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen.”.
    „Ach
ja, Ms Sailsfield. Eine begabte Toreador und ihre Fähigkeiten sind
so praktikabel.”. Er sieht mich an und lacht etwas, ein Zeichen
dafür, wie ‘un-praktikabel’ er die Künste der Toreador sonst
einschätzt. Und diese Meinung teile ich durchaus mit ihm. Die
Kunstwelt ist mir nicht besonders zugänglich und für mich kein
Merkmal, das verdient ewiglich zu existieren. Genauso gut hätte ich
auch einen Menschen damit beauftragen können. Doch wenn man schon
die Wahl hat. Wir gehen durch die Stockwerke und ich merke, wie
Benedict immer wieder in Gedanken verfällt, er kennt dieses Gebäude
aus vergangenen Zeiten ja sehr genau.
    „Jede
Etage hat ihre eigene Farbwelt. Schwarz, Weiß und Grautöne im
Erdgeschoss. Blau und Gelb in der ersten Etage und Grüntöne im
Dachgeschoss. Nur mein Büro habe ich nach meinen Vorgaben einrichten
lassen.”.
    „Ich
verstehe, dass ist auch sinnvoll. Die Eigenschaften eines
Arbeitsplatzes sollten nicht durch das zwanghafte Vorhandensein von
Farbmustern geprägt sein, sondern viel eher vom Nutzen, den man
daraus ziehen kann.”.
    „So
sehe ich es auch. Und ich brauche keinen pinkfarbenen Schreibtisch
oder lila Aktenschränke. Doch den Rest des Hauses hatte sie fast
frei zur Verfügung, sicher ein Grund für ihre zeitlichen
Bemühungen.”.
    „Das
mag sein. Aber zum Glück ist es ja wohnlich, trotz der strengen
Vorgaben.”. Und mit diesen Worten setzen wir uns auf die großen
weißen Ledersitzflächen im Wohnzimmer, das jetzt fast schon einer
Lounge gleicht. Benedict sieht sich etwas um und fragt dann
    „Keinen
Fernseher?”.
    „Doch,
hinter der Acrylfront.”. Und ich greife nach der Fernbedienung und
mit einem Knopfdruck öffnet sich die Schrankwand und gibt ein großes
Entertainment-Center frei.
    „Erstaunlich.”,
antwortet er nur, auch wenn es den Anschein macht, dass er diese
Spielerei für etwas übertrieben hält.
    „Sie
sagte, dass würde die Stimmung im Aufenthaltsbereich

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