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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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Was? Was?« Bis er ihm gesagt hat, dass er den Mund halten soll.
    Daran darf er jetzt nicht denken. Als er ein Fach aufklappt, findet er eine Checkliste und ein Handbuch, die er Fignan reicht. »Die kannst du doch schnell auswendig lernen, oder?«
    Fignan fasst die beiden Teile mit seinen Zangen und fängt an, die Seiten einzuscannen. El Capitán ergreift den Steuerknüppel für die Ruder und Flossen, der vor seiner Stirn von der Decke hängt. Die Rillen liegen perfekt in der Hand. Danach berührt er die Anzeigen auf der Instrumententafel – jede Skala ist sauber beschriftet: VORDER-BUCKY, HAUPT-BUCKY, HECK-BUCKY. »Sprich mit mir, Fignan. Wie funktioniert das Baby?«
    Die Blackbox erläutert, dass die Tanks in der Hülle aus extrem widerstandsfähigen und leichten, aber relativ neu entwickelten Molekularstrukturen bestehen. »Je mehr Luft aus den Tanks gepumpt wird, desto mehr Auftrieb entsteht, bis ein beinahe hundertprozentiges Vakuum erreicht ist.«
    »Okay. Um aufzusteigen, pumpt es die Luft raus. Wie lang dauert es, bis man startklar ist?«
    Fignan trägt das Handbuch mit seiner Roboterstimme vor: »Das Erreichen der für den Start nötigen Auftriebskraft nimmt circa eine halbe Stunde in Anspruch.«
    »Was ist mit den Gashebeln?« El Capitán kann es gar nicht erwarten, das Steuer zu übernehmen.
    »Mit den Gashebeln wird die Geschwindigkeit der Propeller geregelt, die dem Luftschiff Schub nach vorne verleihen. Die separaten Gashebel zu beiden Seiten der Instrumententafel kontrollieren die jeweiligen Propeller.«
    »Und hier unten?«, fragt El Capitán und deutet auf einen Bildschirm unter der simplen Kompassnadel.
    »Die Navigationsanzeige.«
    »Mit Karten?«
    »Karten aus der Zeit vor den Explosionen.«
    »Besser als nichts, aber fürs Landemanöver bringen sie nichts. Wir werden keine Ahnung haben, wie es auf dem Boden aussieht. Was ist mit GPS und Satelliten? Die sind doch alle lahmgelegt, oder? Also wie sollen wir überhaupt navigieren?«
    »Dieses Fluggerät ist nicht auf Satellitennavigation oder Flugleitsysteme angewiesen.«
    »Stimmt. Willux wusste, dass die Explosionen alles plattmachen würden, und hat das Zeug deshalb gar nicht erst eingebaut. Aber was mir am meisten Sorgen macht …« El Capitán klemmt sich in den Kapitänssitz und quetscht Helmud zwischen Rücken und Lehne. »… ist die Navigation über dem Meer. Da gibt’s keine Orientierungspunkte. Wir können uns nicht mal wie die alten Seefahrer nach den Sternen richten, erst recht nicht ohne zuverlässige Uhr und Sternenkarten und was weiß ich. Nicht dass ich überhaupt Ahnung von so was hätte.«
    »Um dieses Problem zu lösen, wurde ein neues Navigationssystem für Meeresüberquerungen entwickelt«, erwidert Fignan. »Laserreflektierende Peilbojen, die vom Fluggerät selbst abgefeuert werden, ermöglichen eine Integrierte Visuelle Koppelnavigation (IVKN), deren Ergebnisse auf der Navigationsanzeige erscheinen.«
    »Schick.« El Capitán ist beeindruckt. »Eine Mischung aus mittelalterlicher Technik und Präzisionsbomben.«
    »Auf der Navigationsanzeige befinden sich Schaltflächen, die den Abwurf der laserreflektierenden Peilbojen auslösen. Der Pilot aktiviert die erste Boje, sobald das Fluggerät die beabsichtigte Flughöhe erreicht hat, und alle zwei Stunden eine weitere.«
    Wie Fignan erläutert, wird der Strom für die Pumpen, die Kabinenheizung und die Propeller durch kalte Fusion erzeugt. Steigt das Luftschiff höher als dreitausend Meter, fallen Atemmasken aus Fächern in der Decke.
    An einem auf altertümlich gemachten Gelenkarm hängt ein Fernglas. Als El Capitán es vors Gesicht schwenkt und hindurchschaut, entdeckt er eine Nachtsichteinstellung. Das Luftschiff ist eine technische Meisterleistung – komplexe Technik, die auf eine ganz simple Maschine angewendet wurde.
    Er kratzt sich am Kinn und führt ein kleines Selbstgespräch. »Das Blöde ist, dass die Tage da drüben im Moment so kurz sind. Es ist Winter. Deshalb stehen die Chancen, dass wir bei Tageslicht landen können, verdammt schlecht. Wir haben nur zwei Tage, um Newgrange zu finden und die Sonnenwende abzupassen, und nur zwei kurze Zeitfenster, in denen es nicht dunkel ist. Wir müssen sofort los.« Als er sich im ledernen Pilotensessel zurücklehnt, was wegen Helmuds Körper kaum möglich ist, spürt er eine flatternde Nervosität im Magen.
    Die Stromerzeugung wird mit einem silbernen Knopf gestartet.
    »Also gut«, sagt El Capitán. »Zuerst drücke ich

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