Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
er hat mich aufgefordert, sein Haus zu verlassen. Wenn er
zurückkäme, und ich sei noch hier, würde er mich eigenhändig an die Luft setzen !«
    »Was hast du Neues von Skip und
Chuck gehört ?« erkundigte ich mich.
    »Gar nichts«, erwiderte sie
gepreßt. »Nun hast du dich lange genug geweidet, Holman. Verschwinde jetzt und
laß mich fertig packen .«
    »Wo willst du denn hin ?«
    »Darüber habe ich überhaupt
noch nicht nachgedacht !«
    »Ich habe Craig nach dir
gefragt«, begann ich. »Zum Beispiel, wie er dich kennengelernt hat. Er sagte,
er habe eines Tages die Tür geöffnet und du seist einfach hereingekommen. Es
sei wie ein Geschenk gewesen, meinte er, und bei Geschenken stellt man keine
Fragen. Er hielt es aber gar nicht für ausgeschlossen, daß du eigentlich schwer
verheiratet bist und für deine Familie angeblich deine kranke Mutter besuchst
oder so etwas Ähnliches. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, Crystal.
Besonders, nachdem du mich mit Skip und Chuck bekannt gemacht hast.«
    »Dann grüble mal ruhig weiter«,
versetzte sie schnippisch. »Aber erst, nachdem du das Haus verlassen hast.«
    »Ich bin neugierig, Crystal«,
fuhr ich beharrlich fort. »Willst du tatsächlich nach Europa fliegen, damit du
überzeugend von deinem ausgedehnten Urlaub zurückkommen kannst ?«
    »Wovon redest du eigentlich ?« fragte sie gepreßt.
    »Das war ausgesprochenes
Künstlerpech, nicht wahr? Ich meine, daß es ausgerechnet Lloyd Dalton sein
mußte, der Craig an jenem Montag nach Hause brachte. Natürlich dürfte er dich
erkannt haben .«
    »Du mußt verrückt sein«, sagte
sie. »Für wen hältst du mich eigentlich ?«
    »Für die schöne, hochanständige
Mrs. Benny Lucas«, erwiderte ich, »die sich angeblich zur Zeit in Europa
aufhält, die jedoch in zwei Tagen zurückerwartet wird .«
    »Du bist übergeschnappt !«
    »Dann bin ich eben
übergeschnappt«, meinte ich gleichmütig. »Ich hoffe nur, Benny wird meinen
Geisteszustand nicht bezweifeln, wenn ich ihm von dir erzähle .«
    Sie senkte sekundenlang die
Lider. »Das wirst du nicht tun, Rick? Du tust mir das nicht an !«
    »Aber sicher werde ich das !«
    »Ich revanchiere mich, wenn du
nicht mit Benny redest«, versicherte sie hastig. »Du brauchst nur zu sagen, was
du haben willst, Rick. Geld? Mich? Beides könntest du bekommen .«
    »Die Wahrheit«, verlangte ich
kurz.
    »Worüber?« Ihre Miene war
wieder beherrscht.
    »Skip und Chuck«, erwiderte
ich.
    »Lloyd hat mich erkannt«,
gestand sie ein. »Er sagte mir, Craig habe Larry Prentice totgeschlagen, das
könne er mit Fotos beweisen. Nachdem er mich nun auch noch gesehen hatte,
dachte er, völlig Oberwasser zu haben. Jetzt konnte er, wie er meinte, uns
beide erpressen. Ich erbot mich, die Bilder zu kaufen, aber er lehnte ab .«
    Sie verzog angewidert das
Gesicht. »Einer Ratte wie ihm konnte man von der Stirn ablesen, was in seinem
dreckigen, kleinen Gehirn vorging! Er sagte, die Fotos von Craig seien
unverkäuflich, er habe aber noch andere Aufnahmen, die er mir verkaufen könne.
Aufnahmen von Benny.« Sie zuckte wegwerfend die Achseln. »Er beschrieb sie mir
äußerst ausführlich. Bilder von Benny mit zwei billigen Flittchen, die auf
lesbisch mimten, bis sich Benny dazwischen mischte. Wenn ich die kaufen würde,
sagte er, wäre er bereit zu vergessen, daß er mich in Craigs Haus gesehen hat.
Als Preis nannte er hunderttausend Dollar !«
    Sie stieß ein kurzes Lachen
aus. »Benny mag vielleicht ein ziemlich großzügiger Ehemann sein, aber
hunderttausend? Ich habe gar nicht erst zu handeln versucht, sondern gesagt,
ich sei einverstanden. Es würde aber ein paar Tage dauern, bis ich das Geld
aufgetrieben hätte. Deshalb verabredeten wir uns in seiner Wohnung. Das Geld
sollte ich mitbringen .«
    »Und da hast du Skip und Chuck
eingeschaltet«, warf ich ein.
    Sie nickte. »Ich wußte von den
beiden. Benny hatte sie einmal beschäftigt. Allerdings dann nicht wieder, weil
sie ihm zu gewalttätig waren. Ich habe dir ja gesagt, daß ich an
Schlüssellöchern horche, erinnerst du dich? Ich weiß mehr von Bennys
Geschäften, als er sich träumen läßt! Aber es war nicht leicht, die beiden
ausfindig zu machen. Ich mußte mich ganz allein auf die Suche machen, weil ich
niemand ins Vertrauen ziehen konnte. Es hat zwei volle Tage gedauert, bis ich
sie endlich gefunden hatte, Rick .«
    »Dann hast du ihnen gesagt, sie
sollen Dalton erledigen, und das haben sie getan .«
    »Nein!« Sie schüttelte heftig
den

Weitere Kostenlose Bücher