Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Zwei Minuten
später spürte ich, wie sich etwas Warmes, Weiches gegen meinen Rücken preßte.
    »Ich werde dich abseifen«,
murmelte Yvonne.
    Sie tat es mit Hingabe und viel
Fingerspitzengefühl. Anschließend revanchierte ich mich bei ihr. Dann rieben
wir uns gegenseitig trocken und kehrten ins Schlafzimmer zurück.
    Yvonne streckte sich auf dem
Bett aus, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lächelte zu mir auf.
    »Ich muß verrückt sein, daß ich
in so einer Situation nur an Sex denken kann«, sagte sie. »Hältst du mich für
verrückt, Rick ?«
    »Wenn du verrückt bist, bin ich
es auch !« Ich fuhr langsam mit der Hand über ihren
Oberschenkel.
    Sie seufzte leise. »Ich bin ein
ganz moralisches Mädchen gewesen, Rick, und eine sehr treue Ehefrau. Weißt du
das? Ich habe mich, solange ich verheiratet war, von keinem anderen Mann
anfassen lassen .«
    »Wirklich?«
    »Dann, eines Morgens, küßte ich
Carl und setzte mich an die Boxen, um seinen Start zu beobachten. Und
dreiundsiebzig Minuten später war er nur noch ein roter Fleck an einer Mauer in
Monaco. Danach war für mich alles vorbei. Nach einer Weile begann ich mich zu
fragen, was ich eigentlich damit erreicht hatte, immer nur eine treue, brave
Ehefrau zu sein. Willst du die Antwort hören? Ich war Witwe geworden, mehr
nicht. Seither habe ich mir meine Vergnügen genommen, wo ich sie finde .« Sie legte die Beine übereinander und umschloß mit den
Schenkeln meine Hand. »Im Augenblick bist du mein Vergnügen, Rick .«
     
     
     

9
     
    Das Serviermädchen goß mir eine
zweite Tasse Kaffee ein und reichte sie mir lächelnd. Das Serviermädchen trug
weiße, anliegende Höschen und weiter nichts. Während sie sich mit der Tasse
vorbeugte, streifte ihre linke Brust sanft an meiner Wange entlang. Es war
genau die Art von häuslicher Bedienung, die man nicht oft geboten bekommt. Ich
versetzte ihr einen leichten Klaps auf das Hinterteil.
    »Was wirst du heute tun ?« erkundigte sie sich und zog sich wieder auf ihre
Tischseite zurück.
    »Wenn du weiter so unangezogen
hier herumläufst, gibt es nur eine Antwort«, sagte ich.
    Sie lachte. »Ich meine es ernst .«
    »Ich muß ein paar Leute
besuchen. Und was machst du ?«
    »Ich werde deine
Gastfreundschaft ausnützen, ein bißchen schwimmen und in der Sonne faulenzen.
Vielleicht werde ich sogar einkaufen fahren und uns etwas zu essen kochen .«
    »Klingt verlockend .«
    »Ich fange an, mich auf dich zu
verlassen«, sagte sie. »Und das ist schlecht .«
    »Schlecht?«
    »Für eine intrigante,
erpresserische Witwe wie mich«, erläuterte sie. »Ich sollte meine bösen Pläne
lieber selber weiter vorantreiben .«
    »Dir wird schon etwas
einfallen«, meinte ich.
    Das Telefon klingelte, und
Yvonne zuckte heftig zusammen. Ich stand vom Küchentisch auf und ging ins
Wohnzimmer an den Apparat.
    »Louis Friedman«, sagte eine
klagende Stimme. »Sie haben es ihm also doch erzählt !«
    »Benny? Ja, natürlich. Warum
soll er nicht auch mal schwitzen ?«
    »Er hat es aber nicht beim
Schwitzen belassen«, versetzte Friedman. »Und was war mit dem Gefallen, den Sie
mir versprochen hatten ?«
    »Also schön, es tut mir leid«,
sagte ich. »Es schien mir nicht so wichtig zu sein. Sie haben selbst gesagt,
daß er es früher oder später doch erfahren würde, weil Manny nicht so leicht
Ruhe gibt .«
    »Manny wird für immer Ruhe
geben«, sagte Friedman ausdruckslos. »Manny ist tot. Und Bruce auch.«
    »Was?«
    »Benny hat durchgedreht, als
Sie ihm von den Fotos erzählt haben. Er hat Manny noch in der Nacht wegputzen
lassen. Morgens um fünf, um genau zu sein.«
    »Und was passiert jetzt ?« fragte ich.
    »Die Fotos haben sie nicht
bekommen«, versetzte Friedman. »Ist das nicht ein Witz? Sie haben das ganze
Haus auseinandergenommen, aber sie konnten die Bilder nicht finden. Benny geht
vor Wut fast die Wände hoch! Mein Leben ist im Augenblick keinen Pfifferling
wert! Irgendwie hält er mich für verantwortlich, und wenn ich nicht bald mit
den Fotos an Land komme, wird er mich wahrscheinlich eigenhändig umbringen .«
    » Gestern
abend waren die Bilder aber da«, sagte ich mit Nachdruck. »Ich habe sie
selber gesehen .«
    »Sie sind mir vielleicht eine
Hilfe !« meinte er bitter. »Wollen Sie noch etwas
wissen? Ich habe überhaupt erst die ganze Idee gehabt .«
    »Welche Idee?«
    »Daß Benny diese verdammten
Aufnahmen machen lassen sollte! Ihm macht es so sehr viel mehr Spaß zuzusehen,
als es selber zu treiben, daß

Weitere Kostenlose Bücher