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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Kopf. »Er war inzwischen verschwunden. Natürlich war das der Plan gewesen.
Von ihm die Fotos zu bekommen und ihn dann umzubringen. Aber sie kamen zu spät .«
    »Warum hast du mich von den
beiden zusammenschlagen lassen ?«
    »Ich habe dir gesagt, daß ich
deine Unterhaltung mit Craig belauscht hatte. Diese Yvonne Prentice war eine
neue Komplikation. Du bist ein berufsmäßiger Schnüffler, Rick, und ich wollte
nicht, daß du Dalton findest, bevor Skip und Chuck ihn erwischen. Deshalb
dachte ich, daß sie dich abschrecken würden. Aber da hatte ich mich leider
geirrt .«
    »Jemand hat Dalton gefunden«,
erklärte ich. »Er ist tot. Und jemand hat diese Bilder von Benny mit den beiden
Mädchen an Manny Tyrrel geschickt. Manny hat wiederum Benny wissen lassen, daß
er dir die Bilder in die Hände spielen würde, sobald du aus Europa zurück bist .«
    »Das hat Manny getan ?« Ihre Augen waren schreckgeweitet. »Er muß übergeschnappt
sein! Das wird Benny zur Raserei bringen !«
    »Das hat es bereits getan«,
versetzte ich. »Er hat Manny schon abserviert. Und rate mal, wen er dazu
genommen hat ?«
    »Skip und Chuck?«
    »Richtig. Manny ist tot,
Crystal. Aber die beiden haben Benny erzählt, die Bilder hätten sie nicht
gefunden .«
    »Sie haben sie aber gefunden«,
sagte sie tonlos.
    »Das vermute ich. Sie lassen
Benny in seinem eigenen Saft schmoren, und dann werden sie ihn erpressen .«
    »Dieser Idiot mit seinen
gottverdammten Huren !« stieß sie hervor. »Ich habe mir
gedacht, was er kann, kann ich schon lange. Deshalb fing ich an, diese
angeblichen Europareisen zu machen. Oder Reisen sonstwohin .
Aber ich fuhr nie weg, sondern legte mir meine Sammlung zu .«
    »Wegen Benny würde ich mir an
deiner Stelle keine Gedanken mehr machen«, sagte ich. »Nach dem, was mir Louis
Friedman erzählt hat, war das Syndikat der Meinung, Benny und Tyrrel würden
sich wieder aussöhnen. Der Streit paßte den Leuten vom Syndikat zwar nicht,
aber sie nahmen ihn nicht ganz ernst. Jedenfalls solange nichts Ernsthaftes
passierte.«
    »Was sagst du da ?« Ihre Stimme klang alarmiert. »Aber jetzt ist etwas
passiert! Benny hat Manny umlegen lassen !«
    »Eben davor hatte Louis Angst«,
bestätigte ich. »Denn wenn das geschehen würde, so meinte er mir gegenüber,
würde auch das Syndikat die Ruhe verlieren und Benny auf die Abschußliste setzen .«
    Crystal schwieg. Ihr Atem ging
schnell und flach, während sich ihr Gesicht häßlich verzerrte.
    »Ich denke, ich werde dich
jetzt in Ruhe fertig packen lassen, Crystal. Du mußt dich ja beeilen, damit du
weg bist, wenn Craig zurückkommt. Das Problem ist nur, wenn du gerade jetzt zu
Benny zurückkommst, könntest du mit ihm zusammen abserviert werden. Aber ich
wünsche dir trotzdem viel Vergnügen .«
    Ich war bereits fast an der
Tür, als sie mich einholte. Sie packte meinen Arm und riß mich zu sich herum.
    »Rick!« Sie schluckte trocken.
»Können wir uns nicht gemeinsam etwas ausdenken? Vielleicht könnte ich bei dir
bleiben, bis alles vorbei ist .«
    »Bis du Witwe bist, meinst du ?«
    »Ja!« Sie nickte ruckartig.
»Niemand würde davon wissen. Dann kann ich so tun, als käme ich aus Europa
zurück, und bin eben Bennys Witwe. Natürlich müßte ich für eine Weile die
Trauernde spielen, aber ich bekäme alles Geld, was Benny beiseite geschafft
hat. Viel Geld, Rick! Wir könnten es uns teilen .« Einen gespenstischen Augenblick lang versuchte sie, kokett auszusehen. »Wir
könnten sogar heiraten. Du weißt ja schon, was ich dir zu bieten habe .«
    »Crystal«, antwortete ich,
»oder wie immer du heißen magst, wenn du die letzte Frau auf der Welt wärst,
würde ich mir den Hals durchschneiden !«
    Ich ging weiter, während sie
mir einen Schwall von Obszönitäten nachrief. Wie man sich bettet, so liegt man,
dachte ich selbstzufrieden. Es geschah Crystal ganz recht, wenn sie jetzt kalte
Füße bekam! Dann öffnete ich die Haustür und trat hinaus.
    Im nächsten Augenblick bohrte
sich ein Pistolenlauf in meine Rippen. Ich erstarrte, weil ich ziemlich
schreckhaft bin. Es sollte mir im übrigen eine Lehre
sein, nicht selbstzufrieden zu werden, ging es mir durch den Kopf.
    Skip erschien auf meiner
anderen Seite und zog die Achtunddreißiger aus meinem
Gürtelhalfter. Ich wandte vorsichtig den Kopf und sah, daß es Chuck war, der
mir die Pistole an die Rippen hielt. Eine rote Schmarre zog sich über seine
eine Gesichtshälfte, und der Ausdruck in seinen Augen verriet, daß er sich

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