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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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„Ihr müsst Euch irren, Wächter und Beschützer. Mein Name ist Allivar.“
    Jarek ließ den Mann nicht aus den Augen. „Ihr seid Liduban, Ihr habt vor tausendzweihundertdreiundneunzig Lichten versucht, den Schankwirt Ommo niederzuschlagen. Maro ist Euch seitdem verboten. Daran hat sich nichts geändert.“
    „Nein, nein, Ihr irrt euch, Ihr verwechselt mich“, entgegnete sein Gegenüber.
    „Jarek vergisst nie ein Gesicht“, sagte Gilk und reichte dem Solo die Waffen zurück. Er deutete in Richtung des Walls pfadabwärts. „Da lang!“
    „Ihr könnt das Graulicht im Wall der Solo verbringen und morgen zieht Ihr weiter!“ Jareks Ton duldete keinen Widerspruch und der Abgewiesene zog die Schultern ein und schlurfte in Richtung der kleinen Festung der Ausgestoßenen, die keinem Volk angehörten, davon.
    Gilk schaute ihm kopfschüttelnd nach. „Warum versuchen sie es immer wieder?“
    „Weil sie in manchen Ansiedlungen damit durchkommen“, antwortete Jarek.
    „Wo waren wir?“, fragte Gilk dann. „Ach ja, der Marktkontrakt.“ Gilk beugte sich zu Jarek, schaute sich kurz um, ob auch niemand Unberufenes zuhörte, und flüsterte: „Die Kir wollen, dass in jeder Herberge und in jeder Schänke Wasser fließt.“
    „Rohre und Pumpen sind sehr teuer“, antwortete Jarek nachdenklich.
    „Ach, das ist noch gar nichts. Weißt du, was sie noch verlangen?“ Gilk war ganz aufgeregt.
    „Mehr Xeno?“ Jarek wusste, dass die Kir sehr viel Wert auf Sicherheit legten. Jede Ansiedlung, die einen Markt veranstaltete, musste eine bestimmte Zahl Wächter und Beschützer unter Kontrakt haben.
    Gilk nickte eifrig, sodass die vielen kleinen Zöpfchen wippten, in die er seine widerspenstigen Haare geflochten hatte. „Tappas soll zweihundert Xeno jagdbereit haben. Jagdbereit. Also keine Kinder, keine Alten. Nur Wächter, Jäger und Beschützer.“
    Jarek wusste, was diese Nachricht bedeutete. „Wir sind einhundertzwölf. Davon siebenundsiebzig Jäger. Das heißt, Tabbas braucht einen weiteren Kontrakt. Mit einem anderen Xenoclan.“
    Gilk grinste breit und Jarek fand in sich den Gedanken, dass es kein Wunder war, dass der Junge der Schwarm der weiblichen Jugend von Maro war. Wer konnte so einem Lächeln widerstehen. „Dann kommen neue, hübsche Mädchen her“, sagte Gilk. „Hier passiert was. Alles verändert sich und ...“ Er warf Jarek zögernden Blick zu.
    „Was ist?“
    „Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf“, erwiderte Gilk.
    „Du sagst doch sonst immer alles.“
    „Na ja“, versuchte der Junge zu erklären. „Ich meine ...“
    „Was? Was meinst du?“ Jarek verlor langsam die Geduld. Gilk war nun schon der Zweite, der ihm etwas mitteilen wollte, aber die richtigen Worte nicht fand. „Sag es einfach.“
    „Es wird leichter, glaube ich. Für dich.“
    „Wovon redest du?“
    Gilk holte tief Luft, warf Jarek noch einen dieser unbestimmten Blicke zu und kratzte sich mit dem kleinen Finger an der Nase, wie er es immer tat, wenn er verlegen war. Was selten vorkam. „Wenn in Maro was passiert, meine ich“, sagte Gilk. „Was Neues. Wenn sich was verändert. Dann ist es vielleicht nicht so schwer für dich. Denke ich.“
    „Was ist nicht so schwer?“
    „Dass du bleiben musst.“ Gilk atmete durch, als er es endlich ausgesprochen hatte. „Du wolltest den Höhler jagen. Stimmt’s? Alle haben gewusst, dass du irgendwann gehen würdest. Und jetzt ...“
    „Warum haben es alle gewusst?“, fragte Jarek. Bisher hatte er seine Gedanken für ein großes Geheimnis gehalten. „Ich habe nie etwas gesagt.“
    „War doch jedem klar“, meinte Gilk.
    Dann nahm eine Reisegruppe von sieben Vaka nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch und Jarek war dankbar für die Unterbrechung des Gesprächs. Er brauchte die Zeit zum Nachdenken. Aus Gilks Worten hatte Jarek etwas wie Erleichterung herausgehört. Hatte Gilk am Ende geglaubt, Jarek würde ihn auffordern, mit auf die Jagd nach dem Großen Höhler zu gehen? Daran hätte Jarek aber niemals gedacht. Der Junge war einerseits noch viel zu unerfahren für ein solches Wagnis und zum anderen gehörte er einfach nach Maro. Gilk fühlte sich eindeutig wohl in der Ansiedlung und Jarek wäre niemals der Gedanke gekommen, ihn dort wegzuholen. So wie Jarek sich nach der Ferne sehnte, war Gilk mit Maro verbunden und er war unglücklich, sobald er sich von der Ansiedlung länger als ein Licht entfernen musste.
    Es dauerte eine Weile, bis Jarek und Gilk alle Waffen der Händler

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