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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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ohne Waffen seid Ihr willkommen in Maro“, antwortete Jarek. Er musste seinen Blick beinahe mit Gewalt von der schlanken Gestalt der Vaka lösen. Dann musste er lächeln, als er Gilks Gesichtsausdruck bemerkte, mit dem dieser die junge Frau anstarrte.
    Der Memo übergab Gilk einen sehr alten, fein gearbeiteten Stecher, während der Kir mit lässigen Bewegungen seinen schmalen Armlangen Schneider und den Handlangen ablegte und die beiden Wächter keines Blickes würdigte. Gilk verstaute die Waffen und nahm mit einem strahlenden Lächeln den Kurzschneider entgegen, den die Vaka ihm mit einer anmutigen Geste reichte.
    Der Memo sah den Breitschultrigen an, der zögerte. „Carb?“, forderte er den Dunkelhäutigen sanft auf. Der Muskelberg zuckte widerwillig die Achseln, zog dann aber nach und nach nicht weniger als drei Stecher, einen Hand- und einen Armlangen Schneider aus seiner grob gewebten Kleidung und nahm schließlich den Splitter von der Schulter.
    Gilk griff die Schneider und schaute sich dann die schwere Schusswaffe genau an. „So was habe ich noch nie gesehen“, sagte er interessiert.
    „Kannst du auch nicht“, erwiderte der Besitzer. „Gibt es nicht im Handel. Auch wenn die gierigen Kir das gerne hätten.“
    Die Vaka lachte kurz mit einer überraschend dunklen, Stimme, beherrschte sich dann aber und blickte belustigt auf den Kir, der etwas gequält lächelte.
    „Wir verkaufen keine unerprobten Basteleien von irgendwelchen Fero. Das sind wir unseren Kunden schuldig“, antwortete der junge Händler.
    Jareks starrte den Dunkelhäutigen an, als er sich der Bedeutung der wenigen Worte bewusst wurde. Er hatte von ihnen gehört, aber zum ersten Mal in seinem Leben stand er einem Fero gegenüber, einem Mitglied des Volkes, das als einziges auf ganz Memiana in der Lage war, Metall zu formen und zu bearbeiten. Die Fero lebten angeblich in der weit entfernten Stadt Ferant, aus deren Lage die Kir, die ihre Waren vertrieben, ein großes Geheimnis machten und über die nur Gerüchte und Geschichten im Umlauf waren.
    Der Memo sah Jarek freundlich an. „Wächter, welche Herberge würdet Ihr nehmen, wenn Ihr die Wahl hättet?“
    „Maro besitzt fünf Schlafbauten für Gäste und sieben Schänken. Aber ich darf euch keine empfehlen. Der Kontrakt verpflichtet uns dazu, alle gleich zu behandeln.“
    Der Memo nickte mit einem Lächeln. „Das hatte ich vergessen.“
    „Ein Memo, der etwas vergisst. Der Witz war gut!“ Gilk war vorlaut wie immer, aber auch Jarek lächelte über den kleinen Scherz.
    Die Vaka gab wieder ein Lachen von sich, dass sich Jareks Haar prickelnd aufstellten, der Kir schnaubte einmal belustigt und auch der Fero kicherte. Die drei lachten immer noch, als sie mit ihrem Anführer durch das Tor schritten und in Richtung der Herbergen gingen.
    Der Memo aber blieb stehen, drehte sich noch einmal um und bedachte Jarek mit einem langen Blick. Es kam ihm so vor, als könne der rothaarige Alte tief in seine Gedanken sehen, aber er hielt dem Blick stand. Schließlich nickte der Memo ihm noch einmal freundlich zu, sagte etwas zu seinen Begleitern, drehte sich dann um und alle vier gingen davon.
    „Wahnsinn!“, ließ sich Gilk vernehmen, der neben Jarek getreten war.
    „Ja“, antwortete der. „Ein Memo, ein Kir, ein Fero und eine Vaka. Zusammen.“
    Gilk lachte. „Ich meine die Frau! Diese Augen. Und diese Nase. Diese kleinen Salaflecken. Und sie hat mich berührt! Als ich ihren Schneider genommen habe. Das hat sie mit Absicht gemacht.“
    Jarek sah Gilk belustigt an. „Die ist doch viel zu alt für dich.“
    „Hey, ich zähle fast viereinhalb Umläufe. Ich habe einen großen Klauenreißer erlegt. Ich bin ein Held. Frauen stehen auf so was.“
    „Wir können sie ja fragen, ob sie einen kleinen Bruder braucht.“
    Gilk grinste und versetzte Jarek einen Ellbogenstoß. „Hast du schon mal eine so schöne Frau gesehen?“
    „Nein“, antwortete Jarek leise. Er wusste, dass er später im Graulicht immer wieder dieses Gesicht in seinen Gedanken finden und dieses feine Lachen hören würde. Doch da war noch etwas ganz Anderes, das sich in seinem Kopf in den Vordergrund drängte und alles andere zur Seite schob.
    Die Fähigkeit, an den Lippen der Menschen zu erkennen, was sie sprachen, hatte Jarek schon vor langer Zeit bei sich gefunden. Dieses Können hatte ihm bei seinen Diensten als Wächter und Beschützer schon elfmal sehr geholfen, weil er die Absichten anderer vorzeitig wusste.
    Doch dieses Mal

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