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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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„Ja.“
    „Und wie willst du was erfahren, wenn du nicht redest?“, kam es von Adolo. „Wer nicht fragt, der bekommt keine Antworten.“
    „Man erfährt auch viel, wenn man zuhört“, sagte Jarek.
    Yala schaute ihn interessiert und nachdenklich an, während Carb einmal kräftig grunzte.
    „Ha. Du belauschst uns also!“
    „Das geht nicht“, antwortete Jarek. „Um euch zu belauschen, seid ihr viel zu laut.“
    Yala lachte laut auf und Adolo stimmte ein.
    „Du bist also ein Schweiger?”, fragte Yala.
    „Xeno sprechen während der Reise und auf der Jagd nicht viel.“
    Yala runzelte die Stirn und irgendwie löste diese kleine Bewegung in ihrem Gesicht ein Kribbeln in Jareks Bauch aus. „Und was tut ihr dann?“, fragte sie. „Wenn ihr unterwegs seid?“
    „Wir hören. Und wir riechen.“
    Yala lachte. „Riechen. Und was riechst du? Ich meine, außer diesem ungewaschenen Fero hinter uns?“
    Adolo kicherte und auch Carb gab einen gequält amüsierten Laut von sich. Tatsächlich spürte Jarek in der Nase den leichten Geruch nach Schweiß und dem groben Webstoff von Carbs Kleidung, die aus Häuten gefertigt war, die er nicht kannte. Darüber lag der feine Duft des dünnflüssigen Öls, mit dem der Splitter des Fero eingerieben war.
    Und noch etwas ganz anderes.
    „Riecht ihr denn gar nichts?“, fragte er leicht beunruhigt.
    „Was denn? Jetzt sag schon!“ Carbs Ungeduld war fast körperlich spürbar.
    „Reißer.“
    „Was?“, rief Yala erschrocken und blieb stehen. Carb zog den Splitter von der Schulter und Adolo griff nach seinem Armlangen Schneider.
    „Wo?“, fragte der Kir. „Wo sind die Biester?“
    „Du kannst sie nicht sehen“, antwortete Jarek. „Geht weiter, sonst merken sie etwas. Sie verfolgen uns seit etwa tausend Schritt.“
    „Und du kannst sie riechen?“, fragte Yala, die sich nach kurzem Zögern wieder in Bewegung setzte.
    „Ja“, antwortete Jarek. „Es sind Gelbschattenfetzer.“
    Carb, Yala und Adolo beeilten sich, aufzuholen.
    „Und woher weißt du das? Kannst du das auch riechen?“, ließ sich Carb vernehmen.
    „Nein. Aber ich höre es.“
    Die anderen lauschten jetzt sichtbar angestrengt. Yala war es schließlich, die zugab: „Ich höre gar nichts.“
    „Daran erkennt man sie“, erklärte Jarek. „Es gibt hier nur sieben Salareißerarten. Die Stimmen der meisten kann man schon von Weitem hören. Die Gelbschattenfetzer sind die Einzigen, die sich anschleichen wie die Aaser.“
    „Fetzer. Hört sich nicht gut an. Warum nennt man sie so?“ Jarek war das leichte Zittern in Adolos Stimme nicht entgangen.
    „Immer zwei Tiere packen sich ein Opfer und reißen es auseinander. Sie fressen nur die weichen Innereien. Den Rest lassen sie den Aasern“, erklärte Jarek.
    „Wie freundlich von ihnen“, murmelte Yala.
    Jarek konnte sich vorstellen, welch blutige Bilder gerade in ihren Köpfen entstanden. Seine Reisegefährten waren verunsichert, schauten sich immer wieder nach allen Seiten um und warfen Hama Hilfe suchende Blicke zu, der aber völlig gleichmütig blieb, als ginge ihn das Ganze überhaupt nichts an. Und die drei blieben so dicht beieinander, dass Carb Adolo bereits zum zweiten Mal auf die Füße trat.
    „Kann es sein ...“, begann Jarek, zögerte dann aber.
    „Kann was sein? Warum redest du nicht weiter?“, fragte Yala.
    „Ich will niemanden beleidigen“, erwiderte Jarek.
    Carb brummte. „Dann passt du aber nicht zu uns. Adolo beleidigt mich fünfzigmal am Tag.“
    „Hundertmal.“
    „Jarek! Was wolltest du fragen?“ Er spürte wieder Yalas Nähe. Die junge Vaka ging so dicht neben ihm, dass ihr Arm immer wieder seinen berührte.
    Jarek blieb stehen. Die anderen auch. Seine Blicke sprangen von einem zum anderen, glitten über ihre Waffen und streiften kurz Hama. Jarek konnte es sich nicht vorstellen, aber so, wie sich die drei verhielten, gab es keine andere Möglichkeit. „Kann es sein, dass ihr noch nie gegen Reißer gekämpft habt?“, fragte er vorsichtig.
    Die drei Gefährten warfen sich unsichere Blicke zu.
    „Wie kommst du auf diese Idee?“, fragte dann Adolo, der die Hand an den Griff seines Armlangen Schneiders gelegt hatte und sich um einen entschlossenen Gesichtsausdruck bemühte.
    Hama mischte sich erstmals ein. „Weil Ihr aufgeregt seid wie ein Haufen Schadlinge, die Paasaqua geschlabbert haben. Was denkt ihr, wie das für einen erfahrenen Xeno aussieht?“
    Die anderen sahen verlegen zu Boden.
    „Wie verhalten sich Jäger, wenn

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