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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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konnte keinen Gelbschattenfetzer erkennen.
    Bald waren es nur noch hundert Schritt, dann fünfzig.
    „In Sicherheit“, jubelte Yala und lief los zum Tor.
    Es war wie ein Kommando.
    „Ich zuerst“, rief Carb und rannte mit einer Geschwindigkeit los, die für einen so großen Mann verblüffend war. Adolo folgte lachend.
    Jarek spürte die Bewegung, bevor seine Augen etwas erkennen konnten. Die Angreifer des Rudels hatten geduldig im Schatten der Steine neben dem Eingang gewartet und wollten jetzt den Augenblick der Überraschung nutzen, in dem niemand mehr mit ihnen rechnete. Es war die letzte Gelegenheit der Reißer, sich die Beute zu holen.
    Er riss die Schneider aus dem Gürtel und schrie. „Angriff!!!“
    Adolo, Yala und Carb kamen zum Stehen, drehten sich um und sahen ihn verwirrt an, während sich in ihrem Rücken die Reißer aus dem Schatten lösten und auf sie zu hetzten.
    In Jareks Innerem wurde es kalt, als hätte unvermittelt das Graulicht eingesetzt. Er hatte einfach erwartet, dass die anderen die Rufe und Zeichen der Jäger kannten. Jeder, mit dem Jarek in seinem Leben außerhalb der Mauern unterwegs gewesen war, hatte sie gekannt. Doch er hatte sich geirrt.
    „Reißer“, brüllte er. „Waffen in die Hand! Carb! Schieß!“.
    Carb drehte sich rasch um und sah die mit gebleckten Zähnen und glitzernden Krallen heranspringenden Gelbschattenfetzer. Er nahm den Splitter hoch, legte an, drückte ab - und verfehlte den vordersten. Zwei weitere Schüsse folgten und Jarek hörte, wie die Projektile jaulend vom harten Fels abprallten, ohne eines der Tiere zu berühren. Einen Augenblick erstarrte er. Carb hatte gesagt, dass er sehr gut schießen konnte. Yala hatte gezweifelt, aber Jarek hatte nicht noch einmal nachgefragt! Und jetzt hatte Carb alle drei Schüsse verschwendet! Hinter sich hörte er das Knurren der heraneilenden Gelbschatten, die sie die ganze Zeit geduldig verfolgt hatten. Sie kamen zwischen den Steinen hervorgehuscht, um gemeinsam mit der anderen Hälfte des Rudels die Beute zu sichern, und die Reißer griffen von zwei Seiten an. Es waren insgesamt einundzwanzig.
    „Zusammen! Rücken an Rücken“, brüllte Jarek, der ahnte, dass mit dem Kommando „Graukreis“ niemand etwas anfangen könnte, packte Hama am Arm und zog ihn mit zu Yala und Adolo. Alle hatten die scharfen Klingen in den Händen und stellten sich wie befohlen auf. Jarek spürte Yalas Zittern und wusste, dass es nicht die gesunde Angst und Anspannung der erfahrenen Jägerin war. Es war Panik.
    „Carb! Hierher!!!“, schrie er den Fero an, der immer noch da stand, den nutzlosen, leeren Splitter in der Hand und offenbar nicht glauben konnte, dass er dreimal danebengeschossen hatte. In diesem Moment waren die Verfolger heran. Jarek wich einem springenden Tier aus, schlitzte dabei dessen Flanke mit dem Armlangen Schneider auf, rammte seine kurze Klinge einem anderen in den Hals, ließ sie stecken, als der Reißer zu Boden stürzte, schlug im nächsten Moment Yalas Arm hoch, über den ein weiterer Fetzer hinwegspringen wollte, und spießte den Schneider der jungen Vaka in dessen Brust. Dann fiel der Schuss.
    Jareks Kopf flog herum. Er war so überrascht, dass ihn beinahe der Tatzenhieb eines Reißers, der sich geduckt angeschlichen hatte, erwischt hätte, hätte er nicht mit dem Schneider nach unten geschlagen und dem Tier den Vorderlauf abgetrennt. Adolo besorgte mit einem Hieb gegen den Kopf den Rest und es knallte wieder.
    Carb stand breitbeinig da, zielte mit dem Splitter und drückte erneut ab. Schuss auf Schuss flog aus der Waffe und die Hälfte der Projektile fand jetzt ihr Ziel. Eben noch attackierende Fetzer wälzten sich jaulend am Boden oder rührten sich gar nicht mehr. Die übrigen Reißer, die vorher noch im Hinterhalt gelegen hatten, hielten mitten im Lauf an und drehten um.
    Carb schickte ihnen weitere Schüsse hinterher, die alle danebengingen, während die überlebenden Tiere einen weiten Bogen um die Reisenden schlugen und dem Rest des Rudels nacheilten, das seitlich am Wall vorbeirannte und hinter der Mauer verschwand. Wenige Augenblicke später zeugten nur neun tote Gelbschatten von dem Kampf.
    Jarek steckte die Waffen in den Gürtel zurück, hörte neben sich ein unterdrücktes Schluchzen und legte den Arm um Yala. „Es ist vorbei“, sagte er. Sie zog noch einmal die Nase hoch, nickte dann und trat einen halben Schritt zur Seite. Er ließ sie los.
    Carb kam mit langsamen Schritten auf die vier zu, den

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