Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
Splitter in der Armbeuge, und lächelte. „Glaubst du mir jetzt, dass ich schießen kann, Jäger? Wie viele habe ich getroffen? Sieben oder acht?“
Jarek wusste nicht, was er sagen sollte. Der Fero hielt sich wirklich für einen großen Schützen, obwohl nur ein Drittel seiner Projektile ihr Ziel gefunden hatte!
„Sala versinkt. Wir müssen das Tor schließen“, sagte Jarek nur.
Hama, der jetzt erst zu bemerken schien, dass er immer noch seinen Stecher in der Hand hielt, steckte die Waffe ein. „Gehen wir rein.“
Sie gingen die wenigen Schritte zur Mauer.
„Du hast nur fünf getroffen, Carb“, ließ sich Adolo hören. „Und mit so einem Ding hätte ich das auch gekonnt. Jeder könnte das.“
Carb lächelte nur überlegen und schulterte die Waffe. „Aber nicht jeder hat einen dreißigschüssigen Splitter“, sagte er zufrieden. „Gibt nur diesen einen. Auf ganz Memiana!“
Der Wall war nicht groß. Die Mauer umschloss einen runden Platz von etwa dreißig Schritt und trug den Turm über dem Tor, wie alle Schutzbauten dieser Art. Vier schmucklose, halbkugelige Behausungen mit geschlossenen, aus grob behauenem Stein gefertigten Wänden, die nur in der Mitte der Kuppel eine vergitterte Lichtöffnung hatten, waren im Viereck angeordnet.
Jarek kannte diesen Platz der Rast und Sicherheit sehr gut. Er war schon häufig hier gewesen, um zu überprüfen, ob alles in gutem Zustand war, ob das Tor sich schließen ließ und ob sich keine Reißer eingeschlichen hatten. Der Clan der Thosen war für die Wälle der halben Strecke nach Briek genauso verantwortlich wie für die in Richtung Ronahara. Die Sicherung des Weges gehörte zu den Aufgaben des Kontrakts, den die Xeno eingingen.
Jeder Wall lag zum nächsten in einem Abstand, der selbst von einem langsamen Fußgänger in einem Gelblicht bequem zu bewältigen war. Doch hinter den Mauern gab es nur Rast- und Schlafplätze. Niemand lebte dort. Es war nicht möglich, sich in einem Wall auf Dauer niederzulassen. Es gab kein Wasser. Wer die Mauer als Erster erreichte, war Herr des Walls für das Graulicht, das war die Regel. Er war dafür verantwortlich, dass jedem, der unter dem Schein Salas noch nach ihm kam, Einlass gewährt wurde. Niemand durfte abgewiesen werden, auch kein Solo. Aber wie in jeder Ansiedlung wurde das Tor zu Beginn des Graulichts mit dem Nirariegel geschlossen, der nur von innen erreichbar war. Vor Salas Aufgang wurde es nicht wieder geöffnet. Niemals. Und auf dem Turm wurde immer eine Wache aufgestellt.
Der alte Memo und seine jungen Gefährten waren allein. Jarek hatte noch eine Weile pfadauf und pfadab geschaut, während Sala ihre letzten Strahlen zwischen den schroffen Spitzen des Raakgebirges hindurch geschickt hatte, aber er hatte keinen Menschen gesehen. Schließlich hatte er das schwere Tor aus Fera zugeschoben und bemerkt, dass es quietschte und schwergängig war. Er hatte einen Gedanken darauf verwendet, seinen Vater zu erinnern, dass demnächst ein Trupp aus Maro sich darum kümmern musste. Doch dann war ihm bewusst geworden, dass er ihm dies nicht mehr sagen konnte, weil er nicht nach Maro zurückkehren würde, und er hatte den schweren Riegel vorgelegt.
Keiner der anderen hatte etwas gesagt, also hatte Jarek die Wachen eingeteilt. Adolo ging als Erster auf den Turm.
Jarek, Yala, Carb und Hama saßen in dem Bau, den sie sich ausgesucht hatten. Es gab keine Einrichtung, keine Tische und Bänke, keine Nahrkammer, nur siebenundzwanzig Schlafplätze, die jeweils mit ein paar Salasteinen belegt waren, die nun anfingen, die gespeicherte Wärme abzugeben, während die Monde langsam ihren Weg über den Himmel begannen.
Sie saßen auf Lagerplätzen, die dicht nebeneinander angeordnet waren, und Hama hatte angefangen, die Vorräte auszupacken und auszubreiten. Jarek hielt Carbs Splitter in der Hand, betrachtete die Konstruktion der Waffe genau und schüttelte dann den Kopf. „Den Mechanismus verstehe ich nicht. Die Druckkammer ist nur doppelt so groß wie bei dem Splitter, den wir ... den die Thosen besitzen. Aber trotzdem kann sie zehnmal mehr Luft halten?“
Carb nahm die Waffe von Jarek entgegen. „Keiner versteht wirklich, wie alles zusammengeht“, antwortete er mit einer leicht belegten Stimme, wie Jarek sie bei ihm noch nicht gehört hatte.
„Aber jemand hat den Splitter doch gebaut? Den kann man doch fragen.“
Jarek sah einen Anflug von Trauer im Gesicht des dunklen Riesen, als der ungewohnt leise antwortete. „Das war
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