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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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und Jarek hatte bei seinem Vater etwas gesehen, das sich nur ganz selten zeigte. Thosen hatte gelächelt! „Vor etwas mehr als sechs Umläufen bist du auf die Welt gekommen. Zwei Märkte nach deiner Geburt konntest du schon sprechen, Jarek. Da geschah etwas.“
    Nari hatte die Erzählung weitergeführt. “Dein Vater kam mit Kobar von der Jagd. Sie hatten Braunrennerund Großohraaser erlegt. Ich hatte dich auf dem Arm und du hast nur einen einzigen Augenblick deinen Vater, deinen Bruder und die Beute angesehen und hast gesagt: Dreizehn Renner. Elf Langbein.“
    „Du konntest noch nicht einmal laufen“, hatte Nari gesagt. „Aber du konntest sprechen und zählen. Mit einem Blick. Wie ein Memo.“
    Nachdenklich hatte Thosen weitergesprochen: „Von diesem Moment an wussten wir, dass sie irgendwann kommen würden. Wir würden uns an jedem Licht erfreuen, an dem du bei uns wärst. Aber wenn es so weit wäre und wenn du gehen wolltest, würden wir dich nicht aufhalten. Das haben wir uns versprochen. Also, wenn du es wirklich willst, dann ist es so. Ich selbst würde es an deiner Stelle tun.“
    Es war die längste Rede gewesen, die Jarek je von Thosen gehört hatte, und sie hatte dabei nicht einen einzigen Tadel enthalten.
    Jarek spürte noch immer die Erleichterung und den Frieden, die diese Worte seines Vaters ihm gebracht hatten. Seine Beine fanden von selbst kraftsparenden Schritt und er folgte dem Weg.
    „Er lacht“, hörte er Carb hinter sich.
    Jarek war nicht bewusst gewesen, dass er bei dem Gedanken an den Abschied von seiner Familie gelächelt hatte.
    „Ja“, bestätigte Adolo. „Kaum ist die Handvoll Aaserhöhlen, in denen er gehaust hat, außer Sicht, lacht er.“
    „Konntest es wohl kaum erwarten, von dort weg zu kommen, was?“
    Jarek warf dem Fero einen kurzen, forschenden Blick zu. Er hätte auf Carb zwei Beschützer angesetzt hätte, hätte er die Ansiedlung alleine besucht. Der riesige Fero strahlte eine unterdrückte Wut und Streitlust aus, die Jarek fühlen konnte. Aber er gab keine Antwort. Als Wächter und Beschützer war er es gewohnt, von anderen herausgefordert zu werden.
    „Xeno sind hart“, hörte er Adolo hinter sich. „Die hängen nicht so an ihren Familien wie die Fero. Carb, ist es eigentlich wahr, dass du vier Lichte geheult hast, als Hama dich aus Ferant geholt hat?“
    „Nein. Das war ich“, ließ sich die dunkle Stimme von Yala vernehmen.
    „Das verstehe ich. Du hast geweint, weil Hama dieses Ungeheuer mitgenommen hat“, antwortete Adolo. „Aber dann hast du ja mich dazu bekommen. Als Ausgleich.“
    „Ausgleich? Wofür? An mir ist alles dran, was eine Frau braucht. Außerdem weißt du genau, dass Hama mich zuerst gefragt hat. Ich war der Erste. Ihr seid alle nach mir gekommen.“ Carb hatte Yalas lockeren Ton aufgenommen, aber Jarek spürte die Schwingungen darunter. Er wunderte sich, dass die anderen es nicht wahrnahmen. Nicht einmal Hama schien zu bemerken, dass das dünne Netz, das sie zusammenhielt, sich immer mal wieder bis zum Zerreißen spannte. Jeder der drei war offenbar jederzeit bereit auszuprobieren, wie weit er gehen konnte.
    Hama hatte Jarek ein wenig von ihrer Reise erzählt. Die anderen waren bereits seit sehr vielen Lichten zusammen unterwegs. Der Memo kreuz und quer über einen großen Teil Memianas gewandert. Er prüfte in den verschiedenen Völkern und Clans die jungen Männer und Frauen und bisweilen auch Kinder, um ihnen dann die Große Frage zu stellen, wenn das, was er vorfand, seinen Erwartungen entsprach. Das war aber nicht immer der Fall. Oft wusste Hama nach dem Gespräch, dass er keinen zukünftigen Memo vor sich hatte. In anderen Fällen hatten die Geprüften es vorgezogen, bei ihren Familien und Clans zu bleiben. All das hatte Hama Jarek in wenigen, kurzen Sätzen berichtet, bevor er mit ihm im ersten Licht Salas zu den anderen getreten war, um ihnen mitzuteilen, dass sie nun vier waren.
    Vier junge Menschen aus unterschiedlichen Völkern, die nur einees gemeinsam hatten: Sie waren auserwählt, in das Volk der Memo aufgenommen zu werden.
    Jarek konnte verstehen, wie die drei anderen sich fühlten. Jede Ablehnung, jeder Misserfolg bei der Rekrutierung hatte sie enger zusammenrücken lassen. Mit jeder Ansiedlung, die sie ohne einen weiteren zukünftigen Memo verließen, durften sie sich mehr als etwas ganz Besonderes und Wichtiges fühlen.
    Jarek selbst hatte sich noch nie für besonders oder wichtig oder gar besonders wichtig gehalten. Auch

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