Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
mein Vater. Er hatte ihn gerade fertig, da gab es das Unglück. Das war vor zwei Umläufen.“
Jarek fragte nicht, was geschehen war.
„Hat nie jemand versucht, den Splitter nachzubauen?“, erkundigte sich Adolo. „Das wäre ein sehr gutes Geschäft.“ Er konnte seine Herkunft aus dem Volk der Eco nicht verleugnen. Kir suchten überall eine Möglichkeit, etwas zu verdienen. Das lag in ihrem Wesen.
Hama warf Carb einen Blick zu, widmete sich dann aber wieder dem Anrichten des Essens. Der Duft der verschiedenen Fleischsorten stieg auf und Jareks Nase verriet ihm, dass Hama auch zwei besonders kräftige Kaassorten dabei hatte.
„Die Alten haben darüber beraten“, erklärte Carb nach einer recht langen Pause. „Sie haben beschlossen, es nicht zu tun. Und den Splitter hier haben sie uns weggenommen. Ich habe ihn nur bekommen, weil ich die Fero verlassen habe. Für immer.“
Yala runzelte die Stirn und Jareks Herz setzte für einen Schlag aus. „Das verstehe ich nicht. Warum haben sie auf diesen Gewinn verzichtet?“, fragte sie.
„Weil die Fero kein dummes Volk sind“, sagte Hama und reichte die Wasserflaschen aus dünn gearbeitetem Fera an Adolo weiter. „Sie haben sich beraten, bevor sie gehandelt haben, und das war gut so.“
„Ich halte es für dumm, auf ein großes Geschäft zu verzichten.“ Adolo schüttelte eine dumpf gluckernde Flasche, um zu überprüfen, wie viel Wasser darin war, dann stellte er sie auf den Boden.
„Was meinst du, Jarek?“, fragte Hama.
Alle Blicke richteten sich auf ihn. Jarek bemerkte, dass der Teil seines Verstandes, der gerade nicht mit der Schönheit der jungen Vaka und dem Gedanken an ihren Geruch und die Wärme ihrer Nähe befasst gewesen war, nach einer Antwort auf die Frage gesucht hatte.
„Ich kenne mich mit Geschäften nicht aus“, antwortete Jarek.
„Aber mit Waffen, der Jagd, und dem Wahren des Friedens aus“, sagte Hama. „Wäre es gut, wenn jeder, der den Preis dafür aufbringen kann, einen dreißigschüssigen Splitter kaufen könnte?“
Jarek schüttelte den Kopf und die Antwort kam aus seinem Mund, bevor er sie selbst überprüft und erwogen hatte: „Nein. Eine solche Waffe kann einen schwachen Mann stark machen. Jeden schwachen Mann. Und das wäre nicht richtig.“
Die anderen schwiegen und schauten ihn weiterhin an. Adolo ein wenig unwillig, Yala nachdenklich, Carb stirnrunzelnd und Hama mit einem Lächeln, in dem Jarek zu seiner Überraschung so etwas wie Respekt und Stolz zu erkennen glaubte.
„Ja. Das wäre nicht richtig.“ Hama nickte versonnen ein paarmal, dann nahm er ein kleines Stück Kaas und legte es in die Opferraute. „Memiana.“
„Memiana!“, antworteten alle und griffen ebenfalls zu.
Yala biss in das Stück Trockenfleisch, das sie genommen hatte, und verzog das Gesicht. „Hama, gibt es in der Stadt der Memo wenigstens etwas Anständiges zu essen? Ich kann dieses Zeug nicht mehr sehen.“
Hama lächelte. „Wir haben vielleicht nicht die Auswahl, wie du sie aus Vakasa gewohnt bist, aber ich denke, du wirst zufrieden sein.“
„Was ist an diesem Fleisch und dem Kaas schlecht?“, fragte Jarek. Ihm selbst schmeckte das, was er genommen hatte, und die Auswahl war seiner Ansicht nach mehr als reichlich.
Yala kaute auf dem Stück harter Masse herum und strengte sich dabei mehr an, als sie musste. „Es schmeckt nach nichts und ist hart wie Fooghorn.“
Carb brach ein Stück von der ältesten der Kaassorten ab und grinste. „Ich dachte, Fooghorn sei bei euch begehrt, Yala. Besonders beliebt bei den jungen Männern unter den Vaka. Weil es angeblich den weichesten Kerl richtig hart macht.“
Yala schaute nicht auf, griff nach einem Stück Weichkaas, der in Paas eingelegt war, biss hinein und verzog wieder das Gesicht. „Und ich habe gehört, dass ihr Fero Steine kaut, damit eure Reißzähne nicht zu lang werden.“
Beide lachten, Hama schmunzelte. Es war wohl wieder eines dieser Spiele, dessen Regeln die drei genau kannten, Jarek aber noch nicht.
„Ich hoffe, dass wir bald aus dieser toten Gegend herauskommen“, meinte Adolo und nahm mit spitzen Fingern das Bein eines Langohraasers. „Wie viele Befragungen habt Ihr noch vor Euch, Hama?“
„Wir besuchen noch einen jungen Mann in Briek. Dann beginnt die Rückreise“, erklärte Hama.
Yala ließ sich auf das Lager mit den wenigen Salasteinen zurücksinken und streckte die Arme lang aus. „Endlich“, seufzte sie und schob sich ein wenig zurück, um in die Mitte
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