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Memoria

Memoria

Titel: Memoria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Fetzen der Berichterstattung auf. «Irgendeine medizinische Einrichtung, nicht wahr?»
    «Genau die meine ich. Das Schultes Institute. Jedenfalls haben wir eine Übereinstimmung. Ihr Mann war einer von dem damaligen Überfallkommando.»
    Das war etwas Handfestes.
    Ich wusste noch, dass abgesehen von den entführten Wissenschaftlern an jenem Tag auch Menschen gestorben waren. «Bezieht sich die Übereinstimmung auf einen tödlichen Schuss?»
    «Jep», bestätigte Villaverde. «Ein Wachmann. Und die Patronenhülse von dem Mord an Michelles Freund stammte ebenfalls aus derselben Waffe.»
    Es tröstete mich ein wenig, dass Michelle nach ihrer eigenen Schilderung höchstwahrscheinlich den Mann getötet hatte, der nicht nur Tom erschossen, sondern bereits früher gemordet hatte. Das machte sie nicht wieder lebendig, aber im Augenblick klammerte ich mich an jeden noch so kleinen befriedigenden Gedanken.
    «Aber der Fall wurde nie aufgeklärt, oder?», fragte ich.
    «Ich warte noch auf ein paar Rückmeldungen, aber soweit ich weiß, wurde er ungeklärt zu den Akten gelegt.»
    «Wer ist dafür zuständig?»
    « DEA und FBI gemeinsam.»
    «Die Dienststellen in L. A.?»
    «Jep.»
    Ich runzelte die Stirn. Das Unausweichliche stand mir vor Augen. «Ich schätze, wir werden uns wirklich mal mit meinem guten alten Kumpel Hank Corliss unterhalten müssen.»
    «Jep», sagte Villaverde wieder. «Ich habe ihn schon angerufen. Wir haben morgen Vormittag einen Termin.»

Kapitel 14
    Keine drei Meilen nördlich des Hotels landete ein gecharterter Privatjet des Typs Embraer Legacy auf dem Montgomery Field Airport in San Diego. Er war nicht einmal fünf Stunden zuvor vom Mérida International Airport in Yucatán gestartet und beförderte vier Passagiere, alle männlich.
    Der Zollbeamte, der allein an Bord der kleinen Maschine kam, überprüfte die Pässe der Fluggäste und erklärte die Einreise für rechtmäßig. Das Ganze dauerte kaum zwei Minuten.
    Er hatte keinen Grund, sie näher unter die Lupe zu nehmen. Die Chartergesellschaft war eine der angesehensten in der Gegend, und er kannte die Crew von mehreren früheren Landungen. Die Passagiere, allesamt Mexikaner, waren gepflegt, gut gekleidet und höflich. Die Papiere zu dem Flug waren tadellos, und die Pässe der Männer wiesen die Stempel mehrerer europäischer Länder sowie einiger Staaten in Fernost auf. Das alles roch nach gehobener Klasse, und, was wichtiger war, es hatte diese unantastbare, entwaffnende Aura von Integrität.
    Kurz nachdem der Zollbeamte wieder gegangen war, stiegen die vier Männer aus dem Flugzeug in zwei Lincoln Town Cars mit Chauffeur um, die schon lange vor der Landung des Fliegers bereitgestanden hatten. In einer für sie angemieteten Luxusvilla mit sechs Schlafzimmern und Seeblick an einer ruhigen Straße in Del Mar erwarteten sie bequeme Betten.
    Sie mussten in dieser Nacht gründlich ausschlafen.
    Sie hatten eine Menge Arbeit vor sich.

[zur Inhaltsübersicht]
Montag
    Kapitel 15
    Ich ließ Tess, Alex und Jules im Hotel zurück, um mich mit Villaverde in seinem Büro zu treffen. Unser Gespräch mit Corliss war für halb elf angesetzt, wir konnten also der furchtbaren Rushhour in Los Angeles entgehen und stattdessen das herrliche vormittägliche Verkehrschaos genießen. Tess brannte darauf, die Sachen für Alex zu holen, und so hatte Villaverde arrangiert, dass eine Polizeistreife sie zu Michelles Haus brachte, während wir unterwegs waren, und dort für ihre Sicherheit sorgte.
    Die erste Hälfte der Fahrt verlief reibungslos. Den guten Teil einer Stunde ging es geradeaus über die Interstate, die Sonne im Rücken, das Meer zu unserer Linken und Sanddünen und sanfte Hügel zu unserer Rechten. Dann erreichten wir San Clemente, einen kleinen Ort in ländlicher Umgebung, der uns schonend auf den chaotischen Asphaltkessel von Downtown L. A. vorbereitete.
    Hinter dem Gebäude fuhren wir über die Rampe in die Tiefgarage hinunter. An der Gebäudefront standen vier gewaltige, fünfzehn Meter hohe Metallskulpturen, flache Körper in Form männlicher Gestalten, die sich zueinander beugten wie in einer Umarmung. Sie waren von Hunderten kleiner, runder Löcher durchsiebt, sodass sie wirkten, als seien sie von einer Amok laufenden Gangsterbande zerschossen worden. Ich hatte meine Zweifel, ob eine solche Skulptur vor dem Gebäude einer Bundesbehörde wirklich passend war, aber ich hatte nie den Anspruch erhoben, etwas von moderner Kunst zu verstehen. Wahrscheinlich

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