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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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bist?«
    Ohne Vorwarnung lösten sich die Wurzeln, worauf Scrad und Charlie unsanft zu Boden fielen. Ohne weiter auf sie zu achten, unterzog Serleena das Appartement einem prüfenden Blick, derweil ihre Geringschätzung sich zu Hohn und schließlich zu tiefer Verachtung für das angesammelte irdische Drum und Dran steigerte.
    »Hochauflösender Fernseher … Internet … Playstation Two«, zählte sie Scrads und Charlies kostspieligste Investitionen auf. »People Magazine …« Sie schnappte sich eine der anderen Zeitschriften von einem der vielen Stapel regelmäßig erscheinender Hochglanzblätter und stieß damit nach den beiden Gesichtern, als wollte sie die Nase eines Hundes in seinen eigenen häuslichen Fauxpas stoßen. »Entertainment Weekly!«, schimpfte sie und zwang die beiden, sich die Gesichter von Matt Damon und Ben Affleck genau anzusehen. »Vielleicht sollten die eure Lebensgeschichte verfilmen, mit sich selbst in den Hauptrollen.«
    Das war die Schlimmste aller denkbaren Kränkungen.
    »So erledigt ihr also euren Job«, fuhr sie fort. »Ich habe euch angeheuert und auf eine Mission geschickt, und ihr lauft zu den Erdlingen über und werdet heimisch?«
    »Wir hassen die Erde«, widersprach Scrad um einen aufrichtigen Ton bemüht.
    Charlies Kopf ruckte hinter Scrads Schädel hoch, eifrig darauf bedacht, ihn zu unterstützen und ihrer beider Hälse zu retten. »Wir haben nur versucht, nicht aufzufallen.«
    Serleena trat drohend auf ihre unzulänglichen Handlanger zu. »Habt ihr die Information?«, fragte sie in einem Ton, der geeignet schien, die Sahara in eine Eiswüste umzuwandeln.
    »I-i-information?« Scrad wusste immerhin genug über die Erde, um eine Vorstellung vom Himmelstor zu haben. Im Augenblick glaubte er fast zu sehen, wie sich die Torflügel für ihn öffneten. Was nützte es, es noch weiter hinauszuzögern. Er würde so oder so sterben, so viel war klar. Er konnte nur hoffen, dass es nicht allzu schmerzhaft werden würde. Dann dachte er kurz nach und ergab sich resigniert der bitteren Wahrheit: Das hier war Serleena. Natürlich würde sein Tod schmerzhaft sein. Sehr schmerzhaft.
    »Ich habe euch ein interstellares Fax geschickt«, sagte die Frau in erstaunlich geduldigem Tonfall.
    Charlie beschloss, dass er nun an der Reihe wäre zu versuchen, ihren vereinten Arsch zu retten. »Oh, ein Fax«, sagte er, als würde das alles erklären. Als wäre alles nur ein dickes, großes dummes Missverständnis, über das sie später alle gemeinsam bei ein paar Runden Bier lachen könnten. »Das war’s also, jetzt haben wir es. Der Toner ist schlecht geworden. Versuch mal, auf so einem rückständigen Planeten Ersatz für ein kylothianisches Z-11-Faxgerät zu finden.«
    Offensichtlich hatte Serleena wenig Interesse an einem gemütlichen Zusammensein beim Bier. Vermutlich war sie der Ansicht, sie bekäme davon lediglich einen fetten Arsch. Jedenfalls stürzte sie sich unvermittelt auf Scrad und Charlie, schlug sie zu Boden, drängte ihre Beine zwischen die beiden Köpfe und drückte sie mit brutaler Gewalt auseinander. Dumm nur, dass sie fest miteinander verbunden waren, wodurch das Ganze an eine unheimliche Parodie eines Truthahn-Wünschelknochens erinnerte, der zum Erntedankfest von zwei gnadenlosen Händen zerlegt werden sollte.
    »Ja oder nein?«, fragte sie. Wurzeln schossen aus ihren Fingern hervor und bohrten sich tief in die Ohren ihrer Opfer. Scrad und Charlie schrieen vor Schmerzen, einzeln und im Chor, während die Gefahr beständig zunahm, dass ihre Köpfe explodierten, noch ehe einer von ihnen die Information ausplappern konnte, hinter der Serleena her war.
    »Wir konnten das Licht nicht finden!«, heulte Scrad, so schnell er die Worte nur über die Lippen bekam. »Wir konnten es nicht finden, aber wir haben seine Spur bis zu einem Kerl verfolgt, der wissen könnte, wo es ist. Er betreibt eine Pizzeria an der Spring Street. Ahhhhhhhh!«
    Ebenso abrupt, wie sie in Scrads und Charlies Ohren eingedrungen waren, zogen sich die neuralen Wurzeln wieder zurück, gerade als der Schrei des zweiköpfigen Außerirdischen sich seinem Höhepunkt näherte. Einen Augenblick wandte Serleena dafür auf, ihre makellos manikürten Fingernägel zu untersuchen, ehe sie befahl: »Bringt mich dorthin«, und zur Tür hinausmarschierte, wobei sie sich Vorbeigehen die Burger-King-Tüte schnappte.
    Mit der unbeholfenen Behutsamkeit von Wesen, die gerade erst unvorstellbare Schmerzen erlitten hatten, mühten sich

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