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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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konntest du verlassen, Kay, aber, Mann, du hast dich überhaupt nicht verändert. Vielleicht wirst du es mir doch noch leicht machen. Vielleicht.
    Als wollte er Jay beweisen, wie Recht er doch hatte, trat Kay vor den Augen seines ehemaligen Partners in Aktion. »In Ordnung, Leute, wir haben hier ein Problem«, verkündete Kay und deutete auf den kaputten Kaffeebecher. »Farrell, riegeln Sie den Bereich ab. Billings, in weitem Umkreis wischen …«
    »Kay …«, unterbrach ihn Jay in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Und das gelang ihm auch. Kay sah ihn, verbuchte den Vorfall in seinem Bewusstsein und entschied, was weiter zu tun war. »Farrell, bitte eskortieren Sie diesen unwichtigen Zivilisten hinaus. Sofort!«
    Jay schüttelte Farrell ab, der sich überaus bemüht zeigte, den Anweisungen seines Vorgesetzten zu folgen, und drang erneut auf Kay ein. »Hören Sie sich doch mal an, was Sie da sagen!«, befahl er. »Wer redet denn so? Wegen einem verdammten kaputten Kaffeebecher. Was ist bloß notwendig, damit …«
    Die Inspiration traf ihn wie ein Blitz. Er zog einen PalmPC aus der Tasche und hielt ihn vor den versammelten Postangestellten in die Höhe. Fremdartige Zeichenketten liefen über den kleinen Bildschirm, informatives Überbleibsel eines Absturzes, das Jay verriet, von welchem Planeten diese Leute gekommen waren und welche Sprache sie sprachen.
    Jay blickte auf und sagte laut und deutlich: »Skalluch.«
    Die anderen Männer hörten unvermittelt auf, zu tun, was immer sie gerade getan hatten. Jay zog seinen MIB-Dienstausweis hervor und hielt ihn so, dass alle ihn sehen konnten.
    »Hytuu saee habbilmuu«, befahl er ihnen in ihrer eigenen Sprache, eine Variation des Standard-Polizeikommandos › fallen lassen.‹
    Und sie taten, wie ihnen geheißen. Menschliche Verkleidungen fielen schneller zu Boden als zuvor der Kaffeebecher. Die gesamte Mannschaft des Postamtes von Truro, Massachusetts, stand in ihrer wahren Gestalt vor ihm, komplett mit Schnäbeln, hervorquellenden Augen, Schuppen, Tentakeln und einer ganzen Reihe anderer physischer Charakteristika, welche die Erdenbewohner außerirdischer Herkunft so … optisch interessant machten.
    Kay war immer noch damit beschäftigt, die Lage zu begreifen, als Jay unter die Sortieranlage griff und einen Code in eine verborgene Tastatur in einer Nische tippte. Eine Tür schwang auf, hinter der weder Drähte noch voll gestopfte Platinen noch Elektromotoren, Dingsbums, elektronische Irgendwasse zum Vorschein kamen, sondern ein vielgliedriger Außerirdischer, der mit seinen zahlreichen Armen die Briefe mit phänomenaler Geschwindigkeit in die richtigen Fächer sortierte. Ein freies Körperglied hielt eine Zigarette, ein anderes einen Latte Grande von Starbucks. Selbst die überraschende Entdeckung drückte die Arbeitsgeschwindigkeit der Kreatur nicht um eine Millisekunde. Offenbar war es ein Latte Grande mit einem doppelten Espresso.
    »Warum, glauben Sie, arbeiten Sie jetzt in einem Postamt?«, fragte Jay. »Das sind alles Außerirdische. Sie sind es gewohnt, mit Aliens zu arbeiten; darum fühlen Sie sich hier so wohl.«
    Kay tat, als wäre Jay ein stumm geschalteter Fernseher und das Programm verdammt schlecht. Er betrachtete eingehend seine neuerdings so veränderten Mitarbeiter, ließ die ganze Geschichte eine Weile auf sich wirken und ging dann direkt auf die vielgliedrige Kreatur in der Postsortiermaschine zu.
    »Rauchen verboten«, verkündete er barsch und konfiszierte die Zigarette. Dann betrachtete er die Kreatur noch einmal eingehend, führte die Zigarette an seine Lippen und nahm mit zitternden Händen einen tiefen Zug, ehe er kehrtmachte und zur Tür hinausmarschierte.
    Jay rannte ihm nach. Als Kay gerade in den posteigenen Jeep steigen wollte, holte Jay seinen ehemaligen Partner ein. Natürlich rechnete er mit den üblichen Fragen und Widerworten, wie sie jeder MIB-Agent von Zivilisten zu hören bekam, die mit der unmöglichen Erkenntnis konfrontiert worden waren, dass wir tatsächlich nicht allein sind. Wenn Kay auch früher alle Antworten gekannt hatte, saß er nun durch die Neuralisation doch im selben Boot wie der Rest der uneingeweihten Erdenbevölkerung, also ging Jay davon aus, dass er die ganze Geschichte würde erzählen müssen, das ganze Was, Wann, Wo, und Warum verliere ich bloß den Verstand?
    Doch Jay irrte sich.
    »Meine Frau und ich waren mal in Las Vegas«, sagte Kay trocken. »Haben gesehen, wie Siegfried und Roy

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