Men in Black II
Anzahl der Kadaver.
»Ist Ihnen beim Reinkommen so eine zweiköpfige Missgeburt begegnet?«, wollte er wissen.
»Nein«, entgegnete Kay. »Mir ist nur Jeebs ohne Kopf begegnet, der die Gasse runtergerannt ist.«
Jay runzelte die Stirn, vorübergehend ein wenig verwirrt. Aber verdammt, es war einfach schön, wieder mit Kay zusammenzuarbeiten!
Auch er stieg die Treppe hinauf. Kaum waren ihre Schritte verklungen, bebte der Haufen Plunder in der Ecke, und Scrad/Charlie tauchten wieder auf.
»Wir haben ein Problem«, verkündete Scrad.
»Seit unserer Geburt«, stimmte Charlie zu.
Kapitel 13
Der schwarze Mercedes wartete immer noch treu und brav am Straßenrand, als sie die Pfandleihe verließen. Der New Yorker Durchschnittsbürger – falls es so etwas wie einen New Yorker Durchschnittsbürger überhaupt gab – hätte ein wenig erschreckt reagieren können. Nicht dass ein Klasseauto wie dieses in den Straßen der Stadt nicht sicher wäre, nein, nein.
Aber New York ist eine magische Stadt, und Klasseautos führten hier im Allgemeinen einen atemberaubenden Verschwindetrick auf, wenn man sie in bestimmten Gebieten des Big Apple sich selbst überließ. Entweder das, oder sie ließen sich Beine wachsen und liefen einfach davon, was auch eine Art Zauberei war. Was soll man machen?
Nicht jedoch der Mercedes. Ein so außergewöhnlicher Wagen wie dieser war sogar in Jeebs’ Nachbarschaft sicher. Jeder Ganove, der sich für Manns genug hielt, nur zum Spaß eine Spazierfahrt mit diesem Wagen zu unternehmen, dürfte sich schon bald um die Erfahrung bereichert fühlen, dass er nie wieder so etwas wie Spaß erleben würde.
Falls er überhaupt noch irgendetwas erlebte.
»Wenn Ihre Erinnerung wiederhergestellt ist, warum können Sie sich dann nicht an das Licht von Zartha erinnern?«, beharrte Jay, als sie gemeinsam zum Wagen gingen.
»Muss mich selbst neuralisiert haben«, sagte Kay. »Damit ich mich nicht daran erinnern kann.« Er sagte das, als wäre alles vollkommen klar, was möglicherweise auch der Fall war, allerdings nicht für seinen Partner.
»Toller Plan«, kommentierte Jay mit einem sardonischen Zug um die Lippen.
Kurzfristig kam es zu einem Konflikt, als beide Männer sich sofort auf die Fahrerseite stürzten.
»Ich fahre«, erklärte Kay, um seine alte Vormachtstellung als Seniorpartner des kleinen Teams wieder zur Geltung zu bringen.
»Ja, einen kleinen blauen Van mit der Aufschrift: U.S. Mail«, konterte Jay.
Er war froh, Kay wiederzuhaben, das stand außer Frage, aber er wollte verdammt sein, wenn er seine Rechte an diesem Wagen aufgab. Zu Kays aktiver Zeit hatten die MIB immer noch die alten Ford LTDs gefahren. Was dachte er, wer er war, dass er erwartete, auf Anhieb wieder an oberster Stelle der Hackordnung geführt zu werden?
Keine zehn Minuten ist er wieder da, und schon geht der gleiche alte Mist wieder los, wütete Jay im Stillen, während er sich bemühte, seine Haltung und sein Recht auf das Steuer des Mercedes zu wahren.
Kay beachtete ihn nicht weiter, schob sich einfach an ihm vorbei und nahm auf dem Fahrersitz Platz. Irgendwie wirkte er unangenehm berührt.
»Fühlt sich irgendwie falsch an«, meinte er.
»Weil die Briefkästen auf der anderen Seite sind«, erklärte Jay.
»Ich meinte, dass Sie so tun, als hätten Sie hier das Kommando«, konterte Kay. »Tatort«, fügte er dann hinzu, um ihr nächstes Ziel zu definieren.
Oder brauchte er eine Wegbeschreibung?
Jay stand einfach nur da.
Kay bedachte ihn mit einem tadelnden Blick.
Jay zuckte die Schultern. »Hab vergessen, wo das ist. Muss mich wohl selbst neuralisiert haben.« Spiel, Satz und Sieg. Wortlos bedeutete er Kay auszusteigen.
Mürrisch fügte sich Kay, und Jay nahm seinen Platz am Steuer des Wagens ein, während sein Partner mit dem Beifahrersitz vorlieb nehmen musste.
»Sie haben sich zu einem echten Klugscheißer entwickelt«, stellte Kay fest.
»Sie haben mir alles beigebracht, was ich kann, Sportsfreund«, entgegnete Jay grinsend, während sich der Wagen vom Bordstein löste und Richtung Soho rollte.
Unterwegs schilderte Jay seinem Partner den Fall so umfassend wie möglich. Als der Mercedes vor Ben’s Famous Pizzeria hielt, war er immer noch nicht fertig.
»Er war Zarthaner, und sie war Kylothianerin, so viel steht fest«, beendete er seine Beschreibung von Opfer und Täter. »Laura – die Zeugin hat alles mit angesehen.«
»Wenn Sie mit dem Verhör der Zeugin fertig waren, warum haben Sie sie dann nicht
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