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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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Tasche seines alten MIB-Anzuges gefunden hatte.
    Jay legte das Foto von Kay über das Bild des toten Tunfischs und bewegte es ein wenig auf und nieder, bis die beiden Hintergründe perfekt zueinander passten. Nun zeigte das Bild Ben, der den Arm um Kay gelegt hatte, welcher lachend auf etwas deutete.
    Die Frage war: Worauf deutete er?
    »Toller Fisch«, murmelte Jay.
    Er betrachtete das zusammengestückelte Bild aus verschiedenen Blickwinkeln, bemüht herauszufinden, auf was dieser viel jüngere Kay deuten mochte.
    Was immer es war, es war nicht mit im Bild.
    Und es war keine natürliche Pose; dieses Foto war mit Bedacht aufgenommen worden, zu einem bestimmten Zweck, aber warum …
    »Sie haben Hinweise hinterlassen«, stellte Jay fest.
    »Ja«, entgegnete Kay trocken. »Für den Fall, dass ich deneuralisiert werden müsste, weil mein Nachfolger mit der Situation nicht fertig wird.«
    »Vielleicht hätte die Person, die deneuralisiert wurde, die ganze Situation erst gar nicht schaffen sollen«, konterte Jay.
    »Jungs …«, mischte sich Laura ein, ehe die beiden wieder vereinten Partner sich noch weiter in die Haare geraten konnten. Keinem der beiden entging der Unterton in ihrer Stimme, der so viel bedeutete wie: Ich habe keine Zeit für eure Kindereien. Ertappt maßen sie einander mit einem langen, unerbittlichen Blick und konzentrierten sich wieder auf ihre Arbeit.
    »Sieht aus, als ob Sie in diese Richtung deuten«, sagte Jay und zeigte auf Kays verräterischen Finger. »Sie deuten auf etwas …« Er sah sich um, und sein Blick blieb an dem Foto eines Astronauten hängen, das Ben auf der anderen Seite des Restaurants aufgehängt hatte. Ein echter amerikanischer Held, genau die Sorte, die die Wände unzähliger Pizzerien in allen fünf Stadtbezirken schmückten.
    »Sie zeigen – Entschuldigung –« Jay schob sich an seinem Partner vorbei, um der unsichtbaren Spur zu folgen. »Sie zeigen auf diesen Astronauten …«
    »Jay …«, bemühte sich Kay, ebenfalls einmal zu Wort zu kommen.
    Das hätte er sich ebenso gut sparen können. Jay kam gerade erst in Fahrt. Eine Sekunde musterte er das zweite Foto, ehe er verkündete:
    »Okay, der Astronaut deutet auf diese Pizzaschachteln.« Er ging zu dem Stapel Kartons hinüber und betrachtete sie prüfend, vor allem das Logo, das mit dem auf den Servietten identisch war: ein Pizzastück, eine Statue und ein Stern.
    »Aber das Logo auf der Pizzaschachtel zeigt gar kein Pizzastück …«, murmelte er in bester Sherlock-Holmes-Manier. Kay und Laura starrten ihn an, als rechneten sie jeden Moment damit, dass er sämtliche Verdächtigen herbeordern würde, um ihnen detailliert zu beschreiben, wie er den Mörder überführt hatte.
    Jay war ganz offensichtlich mehr und mehr zufrieden mit sich, als er fortfuhr: »… das ist kein Pizzastück, sondern ein Pfeil, und der deutet direkt auf …«
    »Jay …«, versuchte es Kay noch einmal. »Augenblick mal, Kleiner.«
    Aber inzwischen hatte sich Jay in einen rollenden Lastzug deduktiver Logik verwandelt, und wehe dem, der sich ihm in den Weg stellte.
    »Sie stören, Partner«, erklärte er. »Was immer wir suchen, befindet sich in diesem Schrank.« Er fühlte förmlich den Geist Sherlock Holmes’ über sich schweben, als er sich dem Schrank näherte, auf den der Pizzapfeil deutete.
    Was war er doch für ein helles Köpfchen.
    »Jay …!« Kay verdiente Sonderpunkte für seine Hartnäckigkeit.
    Jay hörte nicht zu. Große Detektive hatten es nicht nötig, auf ihre Begleiter zu hören. Begleiter waren nur dazu da, dem restlichen Chor ihre bewundernden Stimmen hinzuzufügen, sobald der große Detektiv das Rätsel gelöst hatte. Genau das würde jetzt geschehen, und sosehr er sich wünschte, in Lauras Heldenverehrung zu baden, sobald er den Beweis erbracht hatte, dass er nicht nur stark, mutig und attraktiv war, sondern außerdem noch klug, so war ihm doch Kays Bewunderung noch weitaus wichtiger.
    Fast konnte er Kays unvermeidliches ehrfürchtiges Keuchen vernehmen, als er sich bückte und mit großer Geste feierlich die Schranktür öffnete, hineingriff und verkündete: »Da haben wir es schon.«
    Er ergriff das Objekt seiner Begierde, zog es heraus und präsentierte Kay eine kleine bunte Dose.
    »Anchovisfilets in reinem Olivenöl!«, erklärte er triumphierend. Er wusste zwar nicht, was sie außer Anchovis in der Dose finden würden, wenn sie erst einmal offen war, aber bei Gott, er war stolz darauf, sie gefunden zu

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