Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
Vom Netzwerk:
von Tausenden von Blitzlichtern, dann breitete sie sich gleißend aus, bis sie zu dem inzwischen bekannten, strahlenden Zeichen angewachsen war.
    Eingeschüchtert standen die Menschen da und sahen zu, wie das Zeichen vor ihnen rotierte. Dann rollte eine Welle der Euphorie durch die Arena, und die Menge brach in ein gewaltiges Jubeln aus, das alles übertraf, was dieses Stadion je gesehen hatte. «Amen», riefen die Gläubigen und «Halleluja», reckten die Arme empor oder pressten die Hände an die Wangen. Manche bekreuzigten sich. Andere fielen in Ohnmacht oder schluchzten hysterisch. Die meisten standen nur staunend da, während ihnen Freudentränen über das Gesicht liefen.
    Matt bekam eine Gänsehaut. Er sah das Zeichen zumersten Mal in Wirklichkeit, und er fand es überwältigend. Er musste sich mit aller Kraft in Erinnerung rufen, dass es keine übernatürliche Erscheinung war. Dass es Dannys Werk war. Dass sein Bruder bei seiner Entwicklung eine entscheidende Rolle gespielt hatte.
    Er konnte seine Gegenwart spüren. Er musste ihn finden, unbedingt.
    Er sah sich suchend um und raunte ins Handy: «Wo steckt sie?»
    «Sie ist drin», verkündete Rydell. «Sie ist gerade über den Nordrand der Öffnung reingekommen.»

KAPITEL 76
    Matt starrte nach oben, versuchte die winzige schwarze Maschine auszumachen – dann sah er sie. Sie hob sich mit ihrer matten Lackierung kaum vom Nachthimmel ab, aber sie war da. Er ließ sie nicht aus den Augen und versuchte ihre relative Position zu den Reihen der Logen abzuschätzen.
    «Gut. Jetzt langsam runterbringen, bis sie knapp unter dem Zeichen ist. Und dann einmal gegen den Uhrzeigersinn das Stadionrund abfliegen. Wenn eine Störung auftritt, sofort Bescheid geben.»
    «Verstanden», sagte Rydell.
     
    Rydell und Dalton verfolgten auf dem Bildschirm, wie die Skycam in das Stadion hinabtauchte und das Zeichen umrundete. Überall auf dem Parkplatz drängten sich Menschen in ehrfürchtigem Schweigen um tragbare Fernseher.
    «Dann mal los», flüsterte Dalton und bekam die Worte vor Nervosität kaum heraus.
     
    Matt hatte Mühe, die winzige Maschine nicht aus den Augen zu verlieren, als sie in einem weiten Bogen die Innenseite des Stadions abflog. Er presste sich das Handy so fest ans Ohr, dass er seinen Herzschlag an der Wange spürte. Gracie behielt währenddessen den Tribüneneingang im Auge und hielt nach Ogilvy Ausschau. Dass er sich irgendwo hier herumtrieb, gefiel ihr überhaupt nicht.
    Die Zuschauer waren noch immer von der gigantischen Kugel aus knisternder Energie gefesselt. Auch Matts Blick wurde immer wieder davon angezogen. Es war unglaublich schwer, die Erscheinung nicht anzustarren, und jedes Mal, wenn sein Blick sich dorthin verirrte, richtete er ihn unter großer Anstrengung wieder auf die Skycam zurück, versuchte sich auf den winzigen schwarzen Punkt zu konzentrieren.
    Sie hatte das Ende der ersten Logenreihe fast erreicht, als ihm Rydell ins Ohr brüllte: «Wir haben etwas! Scheiße, wir verlieren sie!»
    Der kleine schwarze Punkt in der Luft zitterte, dann fiel er in einer steilen Kurve abwärts.
    Matts Herz setzte einen Schlag aus, aber er riss seinen Blick los und sah zu den Logen hinauf. Es waren die letzten in der Reihe.
    «Kommen Sie!» Er packte Gracie bei der Hand und rannte zum Aufgang zurück, Richtung Fahrstühle.
     
    «Scheiße!», rief Dalton, als er die Kontrolle über die Skycam verlor, und betätigte verzweifelt die Joysticks.
    Das Bild auf dem Laptopmonitor zerfiel und wurdedurch graue Statik ersetzt; das begleitende Zischen machte die Sache nur noch schlimmer.
    «Das Scheißding wird jemanden erschlagen!», rief er – dann kam das Bild flackernd zurück. Aber beruhigen konnte ihn das auch nicht – es zeigte ein Meer von Menschen, das rasch näher kam.
    «Ziehen Sie sie hoch!», drängte Rydell.
    «Versuch ich doch!»
    Die Gesichter der Menschen, die gebannt auf die Lichtkugel starrten, ohne zu bemerken, dass da ein merkwürdiges Fluggerät auf sie zuraste, wurden immer größer – und dann, endlich, reagierte es wieder und ging knapp über ihren Köpfen in den Steilflug, bis es wieder die Dachkante erreicht hatte.
    Dalton stieß einen Seufzer aus und sah Rydell erleichtert an. «Wessen brillanter Einfall war das noch gleich?» Seine Stimme zitterte.
    Rydell schlug ihm kräftig auf die Schulter. «Gute Arbeit, Mann. Gute Arbeit. Jetzt holen Sie sie da raus, und dann gucken wir uns das Gebäude mal an.»
    Wieder war die Luft von einem

Weitere Kostenlose Bücher