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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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nicht raus.»
    Der Leiter runzelte die Stirn und hob sein Armbandmikrophon. «Ich schicke sie nochmal ab. Macht euch bereit einzugreifen, wenn er wieder nicht reagiert.»
    Wieder die raue Stimme: «Sind startklar.»
    Er drückte erneut auf Senden.
     
    Bellinger starrte auf sein Smartphone, dann sah er sich hektisch in der Bar um. Panisch fast.
    «Was ist?», fragte Matt.
    Bellinger blinzelte. Er schien Probleme mit den Augen zu haben, wirkte verwirrt.
    «Vince. Was ist denn?»
    Bellinger sah ihn an. «Ich habe mich geirrt.» Er schien die Worte kaum hinauszubekommen. «Vergiss, was ich gesagt habe.»
    «Was?»
    Bellinger stand schwankend auf. Er sah Matt an, und in seinen Augen stand Furcht. «Vergiss es einfach, ja? Ich muss gehen.»
    Matt sprang auf und bekam Bellinger am Arm zu fassen. «Hör auf mit dem Quatsch, Vince. Was ist denn los?»
    Bellinger riss sich los, fuhr zu ihm herum und schubste ihn so heftig, dass Matt überrascht nach hinten fiel und mit dem Kopf an die Holzkante der Nische schlug. Die Leute am Tresen wichen erschrocken zurück.
    Matt kämpfte sich mit dröhnendem Schädel hoch und sah gerade noch, wie Bellinger im Feierabendgewühl vor dem Tresen verschwand.
    Er eilte ihm nach, nutzte die Lücken, die sich hinter Bellinger zwischen den Gästen aufgetan hatten, hastete durch die Tür nach draußen und blieb wie angewurzelt stehen.Zwei kräftige Männer verfrachteten Bellinger gerade gewaltsam in den Laderaum eines Lieferwagens.
    «Hey!» Matt ging zum Angriff über, aber kaum hatte er sich in Bewegung gesetzt, da krachte ihm etwas ins Kreuz, und er stürzte nach vorn auf den verschneiten Gehweg.
    Der Aufprall war übel. Schmerz durchschoss seinen rechten Ellenbogen. Noch bevor er sich wieder aufrappeln konnte, wurde er von vier starken Händen hochgerissen, ihm wurden die Arme auf den Rücken gedreht, er wurde zum Transporter geschoben und hineingeworfen.
    Benommen landete er auf der kahlen Ladefläche aus geriffeltem Metall und hörte, wie die Türen hinter ihm zuschlugen. Als der Wagen anfuhr, schrie jemand gedämpft. Matt hob mühsam den Kopf und sah Bellinger, die beiden bulligen Männer und vorn den vagen Umriss einer Frau mit schulterlangen Haaren. Einer der Männer saß auf Bellinger und presste ihm eine Hand auf den Mund. Der andere beugte sich über Bellinger und hielt etwas in der Hand, das wie ein übergroßer Elektrorasierer aussah.
    Ein zunächst kaum hörbarer, dann immer schrillerer Ton drang an sein Ohr. Matt konnte ihn in seiner Benommenheit zunächst nicht einordnen, obwohl er ihm bekannt vorkam. Er versuchte sich weiter aufzurichten, aber einer der Männer, die ihn hier hineinverfrachtet hatten, trat ihm ins Kreuz. Eine Welle der Übelkeit durchströmte ihn. Da wurde ihm klar, woher dieser Ton kam. Die Gegner verwendeten eine Elektroschockpistole. Matts ganzer Körper spannte sich an.
    Vorsichtig linste er zu Bellinger. Der zweite Mann senktedie Hand und verpasste Bellinger eine Ladung mit dem Taser. Kurz flackerte bläuliches Licht im Laderaum auf. Ein Stoß von zwei Sekunden genügte, um einem gesunden Mann massive Muskelkrämpfe zu bescheren; drei Sekunden machten aus ihm normalerweise das schluchzende Äquivalent eines Fisches, der auf dem Trockenen herumzuckte. Bellinger bekam eine volle Fünf-Sekunden-Packung, und Matt wusste aus eigener Erfahrung, was das für eine Wirkung auf den Wissenschaftler haben würde. Keine schöne Erfahrung, erst recht nicht, wenn einem der Stromstoß von Gefängniswärtern verpasst wurde, die auch als Neandertaler durchgegangen wären. Bei dem Ton stellten sich ihm alle Körperhaare auf. Ein Stoß mit dem Taser fühlte sich an, als bekäme man in jede einzelne Pore eine Nadel gerammt, und zwar gleichzeitig.
    Der Transporter bog nach links ab, sodass der Druck auf Matts Rücken kurz nachließ. Er sah, dass der Folterknecht den Taser endlich zurückzog und ein sehr viel kleineres Gerät hervorholte. Es glitzerte im Licht der wandernden Scheinwerfer. Eine Spritze. Er stieß sie Bellinger unterhalb des Nackens in den Rücken.
    Bellinger hörte auf zu zucken.
    «Das war’s», verkündete der Mann ohne eine Spur von Anstrengung oder Unbehagen in der Stimme. Als wäre es die reinste Routine für ihn.
    Der Bulldozer, der auf Matt saß, fragte: «Was machen wir mit dem hier?»
    Der Mann, der Bellinger ausgeknockt hatte, überlegte kurz. «Dieselbe Behandlung.»
    Nicht die Antwort, auf die Matt gehofft hatte. Andererseits hatte vermutlich keine der

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