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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Antworten, die im Bereich des Möglichen lagen, ihren Reiz.
    Eines wusste er: Er würde nicht stillhalten und zulassen, dass man ihn mit einer Million Volt grillte.
    Er sah aus dem Augenwinkel, wie der Mann mit dem Taser nach hinten kam. Das bedrohliche Schrillen baute sich erneut auf.
    Genau in diesem Moment bog der Transporter erneut ab, nach rechts diesmal.
    Zeit, ein Spielverderber zu sein.
    Das Gewicht des Mannes in seinem Kreuz verschob sich leicht. Matt nahm jede Unze Zorn und Kraft zusammen und drehte sich unvermittelt nach links, so fest er konnte. Sein Bewacher hatte damit nicht gerechnet und fiel gegen die Wand des Lieferwagens. Matt kam hoch, ging weiter in die Drehung und verschränkte dabei die Hände, benutzte seine ausgestreckten Arme wie einen Baseballschläger.
    Er erwischte den Mann an der Nase, die mit einem lauten Geräusch brach. Er knallte mit dem Kopf gegen die Wand und brach zusammen, krümmte sich vor Schmerzen.
    Matt hatte keine Zeit, sich an dem Anblick zu erfreuen. Er musste noch mit den drei anderen fertig werden. Sein zweiter Bewacher stürzte schon auf ihn zu. Matt ging aus der Drehung über den Ellbogen in eine Rolle und erwischte den Angreifer mit dem Fuß am Hals. Der Mann schlug mit der Stirn gegen die Ladetüren, Matt sprang auf, packte seinen Kopf und rammte ihn gegen sein Knie. Etwas im Gesicht des Mannes brach, und Matt riss ihn herum, stieß ihnin den vorderen Teil des Lieferwagens. Der Mann stolperte in die beiden anderen Schläger hinein.
    Matt wusste, dass ihm höchstens ein, zwei Sekunden blieben, bis sie den Bewusstlosen beiseitegestoßen hatten. Und er wusste, dass er mit ihnen nicht so leicht fertig werden würde.
    Es gab nur eine Möglichkeit, und er zögerte nicht.
    Er packte den Griff der Ladetür, stieß sie auf und warf sich, obwohl er die Scheinwerfer eines hinter ihnen fahrenden Autos sah, aus dem Wagen.
    Ihm war nur ein kurzer freier Fall vergönnt, dann schlug er auf dem Asphalt auf. Es war mehr als brutal. Seine linke Körperseite, Schulter und Hüfte, bekam das meiste ab, und als er sich mehrmals überschlug, versank er in einem Wirbel aus grellem Schmerz, vorbeihuschenden Lichtern und schwarzem Asphalt. Mit ohrenbetäubendem Kreischen raste etwas auf ihn zu. Ein Auto, mit quietschenden Bremsen. Die Stoßstange kam immer näher.
    Schließlich hielten sie beide gleichzeitig an, synchron, wie in einer Stuntshow, Matt nur Zentimeter von dem Auto entfernt. Geblendet von den Schmerzen und dem Scheinwerferlicht, konnte Matt die Hitze spüren, die aus dem Kühlergrill drang, es stank nach verbranntem Gummi und heißen Bremsklötzen. Seine Schulter schien in Flammen zu stehen. Er holte tief Luft und setzte sich auf, sah die Straße hinab. Der Lieferwagen entfernte sich rasch. Einer der Männer streckte gerade den Arm aus und riss die Wagentür wieder zu.
    Matt kämpfte sich hoch. Sein linkes Bein knickte unterihm weg, aber er stützte sich gegen den Kotflügel des Autos und stolperte zum Seitenfenster an der Fahrerseite hinüber. Der Mann, der über sechzig sein musste, starrte ihn fassungslos an. Matt bückte sich zum Fenster, das immer noch geschlossen war. Er bedeutete dem Fahrer, es herunterzulassen, aber der Mann schien vor Angst wie gelähmt.
    Matt klopfte an die Scheibe. «Machen Sie das Fenster auf!» Er zeigte es mit der Hand. «Nun machen Sie schon!»
    Der Mann zögerte, dann schüttelte er den Kopf, tiefe Falten auf der Stirn.
    Matt fuhrwerkte am Türgriff herum, aber sie war verriegelt. Er schlug mit der flachen Hand ans Fenster. «Aufmachen, verflucht nochmal!»
    Wieder schüttelte der Mann kaum merklich den Kopf, warf einen nervösen Blick in den Rückspiegel, sah noch ein letztes Mal zu Matt, dann gab er Gas. Matt wich zurück und sah hilflos zu, wie das Auto in der Dunkelheit verschwand.

KAPITEL 13
    KLOSTER DER SYRER, WADI AN-NATRUN, ÄGYPTEN
    Goldenes Licht erstrahlte in der Ferne am Horizont, als die drei Männer den Berg hinabstiegen.
    Sie hatten fast eine Stunde lang vergeblich auf Pater Hieronymus gewartet und sich schließlich auf den Rückweg gemacht. Während des Abstiegs und der Rückfahrt wechselten sie kein Wort miteinander. Der Abt hatte auf die Frage des jungen Mönches, ob sie denn richtig vermutet hatten, nur genickt und es dabei belassen.
    Er musste nachdenken.
    Yusuf brachte den Wagen vor dem Kloster zum Stehen und bot an hierzubleiben, falls er gebraucht wurde. Der Abt lehnte dankend ab, dann verdüsterte sich seine Miene.
    «Yusuf,

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