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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Anfang an dabei und erfahren von jeder nützlichen Technologie, während die Entwickler noch am Rumspinnen sind. Sie haben ihre Finger in allen möglichen Technikunternehmen – und das umfasst auch ein paar der großen, bekannten Internetseiten, die wir alle jeden Tag benutzen.» Er bedachte ihn mit einem «Big brother is watching you!»-Blick.
    «Eine Geheimdienstoperation also.»
    «Liegt doch auf der Hand, oder? Ich meine, wenn wir recht haben und es sich bei dem Ding tatsächlich um eine Täuschung handelt, dann will uns jemand davon überzeugen, dass Gott zu uns spricht. Vielleicht sogar durch den guten Pater Hieronymus. Und wer sonst sollte so etwas abziehen?»
    Matt fand das durchaus einleuchtend. Aber irgendetwas ließ ihn zweifeln. Er verzog das Gesicht. «Du hast wahrscheinlich recht, aber   … ich weiß nicht. Wenn ich an diese Typen in dem Transporter denke, an ihr Haus unten in Brighton   …»
    «Ja?»
    «Das ist eine ganz kleine Truppe. Sie sind ganz anständig ausgerüstet, aber spitzenmäßig ist das nun auch nicht gerade. Die winzige Bude, in der sie untergeschlüpft sind. Also ich weiß nicht. Wenn das eine Geheimoperation ist, dann ist sie anscheinend so geheim, dass nicht mal die Chefetage Bescheid weiß.»
    «Umso schlimmer. Dann existieren sie offiziell überhaupt nicht. Wer immer sie geschickt kann, kann problemlos alles leugnen. Sie können mit uns machen, was sie wollen, und niemand wird je erfahren, dass es sie überhaupt gab.» Er sah Matt an. «Wir sollten aufhören, herumzuschnüffeln, und untertauchen, Mann. Ernsthaft. Ich meine, klar, er ist dein Bruder und so weiter, aber   … wir können da einfach nicht mithalten.»
    Matt war viel zu erledigt, um richtig nachdenken zu können, regelrecht taub vor Erschöpfung und Anspannung. Aber ein Gedanke drang auch jetzt wieder zu ihm durch; ein Kiel, der ihn wie ein Segelboot aufrichtete und seinen Kopf im Durcheinander des Sturms über Wasser hielt. «Und wenn Danny noch am Leben ist?»
    Jabba holte tief Luft. «Hältst du das ernsthaft für möglich?»
    Matt dachte an die Reaktion des Fieslings auf seine Frage. Er hatte seinem Pokerface nichts entnehmen können. «Keine Ahnung, aber   … Was, wenn ja? Soll ich ihn einfach abschreiben und machen, dass ich wegkomme?»
    Jabba starrte ihn lange an.
    Dann nickte er. «Okay.»
    «Gut.» Nach einem Moment der Stille fragte Matt, ob Jabba dem Mann an der Rezeption noch einmal ein paar Minuten Online-Zeit abkaufen und kurz auf die Webseite des Peilsenders gehen könnte.
    Jabba verschwand und kam nach ein paar Minuten mit einigen ausgedruckten Screenshots zurück. Matt sah sie sich an. Der Peilsender hatte sich anscheinend wenige Minutennach seiner Flucht von dem Grundstück in Brighton bewegt. Womit er gerechnet hatte. Sicher hatten Nachbarn die Schießerei gemeldet. Da konnte es nicht lange gedauert haben, bis es dort von Polizei gewimmelt hatte.
    Die Typen hatten ihren konspirativen Unterschlupf anscheinend schleunigst aufgegeben. Hektisch. Überstürzt. Sein Eindringen hatte ihnen richtig was vermasselt. Sehr schön.
    Er überprüfte die Position des Peilsenders. Sie war konstant, irgendwo in Seaport. Was bedeutete, dass der große Mercedes dort war, das Auto ihres Anführers.
    Matt sah kurz zu der Pistole auf dem Nachttisch, dann ließ er den Kopf in die Kissen sinken. Seine Augenlider senkten sich und sperrten die Welt aus. Das letzte Bild, das er sah, bevor alles dunkel wurde, war das Gesicht des Fieslings.
    Der Mann hatte Antworten, die Matt dringend brauchte. Und Fiesling oder nicht, Matt musste sie irgendwie aus ihm herauskriegen.

KAPITEL 40
    KLOSTER DER SYRER, WADI AN-NATRUN, ÄGYPTEN
    In der Morgendämmerung wimmelte es auf der Fläche vor dem Kloster bereits von Leben. Dutzende von Autos standen in der verdorrten Ebene und am Rand der schmalen Straße, die zum Tor führte. Es waren fast nur Männer, die an ihren Autos zugange waren oder in kleinen Gruppen beisammenstanden, angespannt, unsicher, wartend.
    Es war höchste Zeit.
    Gracie und Finch saßen, Pater Hieronymus in ihrer Mitte, in der mittleren Reihe der Großraumlimousine. Dalton saß vorn neben Yusuf, die Kamera schussbereit, und Bruder Amin ganz hinten.
    Vor den Mauern war es für eine so große Menschenmenge beunruhigend leise. Die allgemeine Stille unterstrich die Anspannung und Beklommenheit nur noch, wie die Pause zwischen Blitz und Donner. Nur ab und zu wehte der Wind ein paar Fetzen Lobgesänge herüber, die

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