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Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Titel: Mensch ohne Hund: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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schön neben dem Fyrisån gelegen, der immer noch eine eisfreie Wasserlücke zeigte, auf der sich die Enten zusammendrängten. Er konnte sie von seinem Fenster aus beobachten, weiter im Norden waren das Kino und das Haus der Norrländer Studenten zu erkennen, wo Henrik wohl seine ersten zögerlichen Schritte ins Studentenleben zurückgelegt hatte. Wo er im Chor gesungen hatte und wo er möglicherweise auch … nein, Barbarotti war es leid, weiter zu spekulieren. Er lenkte seinen Blick zurück auf die Enten unten auf dem schwarzen Wasser und fragte sich, ob sein Gefühl der Resignation jetzt stärker oder schwächer war als am Morgen, als er im Zug zur Hochburg des Lernens gesessen hatte.
    Schwer zu sagen. Henriks Zimmer hatte jedenfalls nicht viel ergeben. Keine Briefe. Keine Notizen. Nicht einmal ein Adressbuch. Er gehörte zu dieser jungen, rationalen Generation, die alle wichtigen Daten ins Handy oder in den Computer tippten. Die Dateien auf dem Computer, der unerhört neu und trendy aussah, wie Barbarotti fand, hatte er nicht öffnen können, und das Handy befand sich wahrscheinlich am gleichen Ort wie sein Besitzer.
    Will sagen: an unbekanntem Ort. Es hatte sich nichts Kompromittierendes im Zimmer befunden. Keine erotische Literatur auf den Regalen (nicht einmal eine Herrenzeitschrift), die etwas über die sexuellen Präferenzen des Mieters hätte enthüllen können. Es war sauber und ordentlich, genau wie er erwartet hatte. Inzwischen meinte er Henrik Grundt ein wenig zu kennen. Hatte immer den gleichen wohlgeratenen, ordentlichen, ruhigen Eindruck bekommen. Seine eventuelle Homosexualität hatte bis jetzt nur Nahrung in den höchst privaten und höchst vagen Beobachtungen einer jungen Studentin gefunden. Dass Gunnar Barbarotti den Gedanken an diese Möglichkeit nicht unter den Tisch fallen lassen konnte, beruhte vermutlich in erster Linie darauf, dass es nicht viel anderes gab, an dem sich die Gedanken hätten festmachen können.
    Er zog die schweren Gardinen vor und schaltete sein Handy ein, das er während des letzten Gesprächs dieses Tages mit dem Studienberater Gertzén ausgeschaltet hatte. Während er es noch in der Hand hielt, ertönte ein Piepsen, das verkündete, dass Mitteilungen für ihn bereitlagen.
    Oder zumindest eine. Sie kam von Sorgsen. Er berichtete, dass er am Nachmittag Henrik Grundts Telefonliste erhalten hatte, und auf der gab es ein paar interessante Dinge. Wenn Barbarotti diese Nachricht vor neun Uhr abhörte, konnte er ihn zu Hause anrufen.
    Er guckte auf die Uhr. Es war fünf vor.
    »Sag nichts, ich weiß schon. Henrik hat die gleiche Nummer wie Walter genau vierundzwanzig Stunden später angerufen?«
    »Falsch getippt«, sagte Sorgsen. »Nein, Henrik hat am Montag oder Dienstag nirgendwo angerufen. Und er hat nur ein einziges Gespräch entgegengenommen – von den Großeltern, nachdem Familie Grundt von Sundsvall losgefahren war. Aber es gibt einige SMS, die vielleicht interessant sein könnten.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Gunnar Barbarotti.
    »Aber nichts in direktem Zusammenhang mit seinem Verschwinden. Die letzte traf Dienstagabend um 22.35 Uhr ein, und die letzte hat er selbst zehn Minuten später losgeschickt. An die gleiche Nummer. Insgesamt hat er sieben SMS innerhalb von vier Tagen erhalten, sogar am Heiligabend, aber nicht eine einzige beantwortet. Die Texte sind leider gelöscht, sie werden maximal zweiundsiebzig Stunden gespeichert, aber trotzdem …«
    »Ich verstehe«, sagte Gunnar Barbarotti und spürte plötzlich, wie etwas Kaltes, Beunruhigendes in ihm die Seite wechselte. Es war nicht schwer, sich aufgrund der Information, die Sorgsen gerade vermittelte, ein Bild zu machen. Ein ziemlich düsteres Bild.
    »Von der gleichen Nummer?«
    »Fünf davon.«
    »Und das ist der gleiche, der …«
    »Ja. Wenn wir nur die letzte Woche angucken, also vom 24. Dezember bis zum 27., dann hat die gleiche Nummer zweiundzwanzig SMS geschickt und Henrik hat vierzehn Mal geantwortet.«
    »Und?«
    »Was glaubst du?«
    Es war so ungewöhnlich, dass Sorgsen sich eine derart dramatische Verzögerung leistete, dass der Inspektor nicht wusste, was er glauben sollte.
    »Prepaid-Karte, die nicht zurückzuverfolgen ist?«, sagte er automatisch.
    »Falsch«, erwiderte Sorgsen. »Wir haben den Namen des Teilnehmers.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Gunnar Barbarotti. »Dann rück ihn raus, oder willst du erst ein Küsschen? Dann musst du noch warten bis übermorgen.«
    Das war blöd gesagt, aber

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