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Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Titel: Mensch ohne Hund: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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aus der Flasche.
    »Nicht ganz. Theater ist mein Broterwerb. Aber nur hinter den Kulissen.«
    »Ach so.«
    »Aber ich muss Ihnen was gestehen.«
    »Und was?«
    »Es würde mich nicht im Geringsten wundern, wenn Jakob die Grenzen überschritten hätte. Nicht im Geringsten.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Sie zog wieder an ihrer Zigarette und zögerte. Stieß den Rauch in einem dünnen, nachdenklichen Streifen aus. Sie sieht aus wie eine Femme fatale in einem französischen Film, kam ihm in den Sinn. Aber sie arbeitet ja in dieser Branche, vielleicht färbt das auch ab und zu auf die Wirklichkeit ab.
    »Ich meine nur, dass Jakob Willnius ein richtiges Schwein ist. Ein widerliches, verdammtes Schwein. Das ist nicht von außen zu sehen, aber wenn man acht Jahre lang mit ihm verheiratet gewesen ist, dann weiß man das.«
     
    »Geht es dir gut?«
    Marianne schob ihren Arm unter seinen und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange.
    »Oh je. Lippenstift.«
    Sie wischte ihn mit einem feuchten Zeigefinger ab.
    »Ja, danke. Und dir?«
    »Auf jeden Fall. Wer war die Frau in Rot?«
    »Weiß ich nicht. Ich kannte nur ihren Namen. Sie saß mir gegenüber.«
    »Ach so. Jetzt ist der Hochzeitswalzer, danach musst du mit deiner Tischdame tanzen. Aber hinterher darfst du nur mit mir tanzen.«
    »Ich würde nie auf die Idee kommen, mit jemand anderem tanzen zu wollen«, versicherte Gunnar Barbarotti. »Hm.«
    »Was bedeutet ›Hm‹?«
    »Was?«
    »Du hast ›Hm‹ gesagt. Klingt, als grübelst du über irgendetwas nach.«
    »Ich wüsste nicht, was das sein könnte«, entgegnete Gunnar Barbarotti. Legte den Arm um die Taille seiner Liebsten und führte sie behutsam in den Ballsaal.
     
    »Hallo«, sagte Kristoffer Grundt. »Spreche ich mit Olle Rimborg?«
    »Höchstpersönlich.«
    »Was?«
    »Ja, ich bin Olle Rimborg.«
    »Äh … gut. Ich heiße Kristoffer Grundt. Ich rufe aus Sundsvall an. Du arbeitest doch im Hotel in Kymlinge, oder?«
    »Ja, ab und zu arbeite ich da an der Rezeption... worum geht es?«
    »Da ist eine Sache«, sagte Kristoffer. »Aber ich weiß nicht so recht …«
    »Ja?«
    »Also, mein Name ist Kristoffer Grundt. Unsere Familie war im Dezember letzten Jahres bei meinen Großeltern in Kymlinge zu Besuch, und da … ja, da ist mein Bruder Henrik verschwunden. Mein Onkel auch, aber er wurde gefunden …«
    »Ich weiß, wer du bist«, unterbrach ihn Olle Rimborg mit plötzlicher Begeisterung. »Natürlich. Ich kenne die ganze Geschichte. Wichs- … ich meine, dein Onkel wurde zerstückelt im August gefunden. Dann bist du also der Bruder von …?«
    »Von Henrik Grundt. Dem anderen Verschwundenen.«
    »Und er ist nie zurückgekommen?«
    »Nein … nein, er ist immer noch verschwunden.«
    »Hast du nicht jetzt im August hier im Hotel gewohnt? Als Walters Beerdigung war. Mit deiner Mutter und deinem …«
    »Ja.«
    »Das habe ich mir doch gedacht. Ich habe zu der Zeit auch hier gearbeitet. Vielleicht haben wir uns ja gesehen.«
    »Kann sein«, sagte Kristoffer.
    Ein paar Sekunden lang blieb es still.
    »Äh … was wolltest du eigentlich?«
    Kristoffer räusperte sich.
    »Es geht da nur um eine Sache, die meine Großmutter gesagt hat … und ich dachte, ich frage dich mal danach. Es ist sicher nichts Wichtiges, aber wir haben hier in der Familie eine kleine Krise, und ich …«
    »Das kann ich mir denken«, gelang es Olle Rimborg einzuwerfen.
    »… und man möchte ja gerne sozusagen Klarheit haben, auch wenn das bedeuten könnte …«
    »Ja?«
    »… auch wenn das bedeuten könnte, dass mein Bruder tatsächlich tot ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Olle Rimborg. »Aber was hat nun deine Großmutter eigentlich gesagt?«
    »Sie hat gesagt, dass sie mit dir gesprochen hat … und du hättest gesagt, dass jemand zurückgekommen ist.«
    Wieder blieb es einen Moment still, aber Kristoffer konnte hören, wie Olle Rimborg tief Luft holte.
    »Das stimmt«, sagte er, nachdem er die Luft wieder abgelassen hatte. »Jetzt verstehe ich. Ja, ich habe kurz mit Frau Hermansson gesprochen, als sie während der Beerdigung hier wohnten, und ich habe wohl etwas erwähnt … ja, etwas, über das ich ein paar Mal nachgedacht habe.«
    »Ja, und?«, hakte Kristoffer Grundt nach.
    »Weißt du, man denkt ja darüber nach, wenn so etwas passiert. Schließlich verschwinden nicht jeden Tag zwei Personen aus Kymlinge. Zumindest nicht unter … unter solchen Umständen.«
    »Das ist mir schon klar«, sagte Kristoffer Grundt. »Aber wer war das nun, der

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