Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen einschätzen und überzeugen

Menschen einschätzen und überzeugen

Titel: Menschen einschätzen und überzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiziana Bruno , Gregor Adamczyk , Martina Gessner
Vom Netzwerk:
erlangen
    Schließlich geht es noch darum, dem ehrgeizigen jungen Kollegen eine Rolle zu übertragen, in der er gefordert ist und seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Hausmann überträgt ihm also eine Projektleiterrolle, in der er Verantwortung – auch für Projektmitarbeiter – übernehmen kann und gleichzeitig über Entscheidungsfreiheit verfügt. In dieser Aufgabe kann er sich erst einmal profilieren. Es ist wichtig, einem ehrgeizigen, zielstrebigen Menschen ohne disziplinarische Verantwortung andere Schlüsselpositionen und Verantwortungsbereiche zu übertragen, in denen er einen wichtigen Beitrag für das Unternehmen leisten kann. So dürfte der Konkurrenzkampf etwas eingedämmt sein. Nichtsdestotrotz sollte Hausmann über den Fortschritt und die Ergebnisse des Projekts seines Mitarbeiters informiertsein, um ggf. eingreifen zu können. Hausmann darf während des Gesprächs (und auch sonst) keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass er der Chef ist. Es muss erreichen, dass sein Mitarbeiter ihn als Vorgesetzten akzeptiert.
    Checkliste: Auf Augenhöhe mit selbstbewussten, sachorientierten Persönlichkeiten
Machen Sie sich Ihre Stärken bewusst, dann strahlen Sie mehr Selbstsicherheit aus.
Wichtig sind eine aufrechte Haltung, ein fester Händedruck, direkter Blickkontakt und eine forsche Stimme.
Seien Sie überzeugt von dem, was Sie sagen.
Lassen Sie Ihre Ernsthaftigkeit erkennen (in Mimik, Stimme, Worten).
Bleiben Sie auf der Sachebene.
Formulieren Sie kurze, prägnante Aussagen.
Vermeiden Sie Konjunktive oder Füllwörter wie z. B. „vielleicht“, „eventuell“, „irgendwie könnte man“.
Nennen Sie nachvollziehbare Argumente.
Stellen Sie einen Nutzen dar.
Treffen Sie möglichst schnell Entscheidungen.
Sagen Sie deutlich, was für Sie geht und was nicht geht.
Treffen Sie klare Vereinbarungen.

Gemeinsam Ziele erreichen, Differenzen überwinden
    Unterschiedliche Vorlieben und Vorgehensweisen können Konflikte, aber auch bessere Ergebnisse hervorbringen – sofern man bereit ist, aufeinander zuzugehen und etwas Gemeinsames entstehen zu lassen.
    Beispiel: Detailverliebtheit versus gestalterische Freiheit
    Friedbert Hausmann hatte vor kurzem von der Geschäftsführung den Auftrag erhalten, bis zum Quartalsende sein Team auf der Firmenhomepage zu präsentieren. Um dies zu erreichen, muss er mit der Marketing-Abteilung zusammenarbeiten. Simone Aichner ist hier seine Ansprechpartnerin. Diese kennt er nur flüchtig von einer Recruiting-Messe, auf der sie das Unternehmen repräsentierte. Diese Aufgabe schien ihr gut zu gefallen. Es fiel Hausmann auf, dass sie fast durchgängig in Gesprächen mit Interessenten war. Dabei gestikulierte sie heftig und lachte laut.
    Bereits vor drei Wochen hatte er ihr einen 20-seitigen Vorschlag für die Website gemailt und um Antwort gebeten. Bis heute kam keine Reaktion. Hausmann ist nun unruhig wegen des nahenden Abgabetermins und schickt Simone Aichner eine Erinnerungsmail, auf die die Kollegin nur lapidar antwortet: „Ja, ja, Herr Hausmann, ich komme nächste Woche auf Sie zu. Das kriegen wir schon irgendwie hin.“
    Die Persönlichkeiten und ihre Motive
    Aus Sicht des nüchternen Fachmanns
    Der introvertierte und sachorientierte Friedbert Hausmann hatte sich lange überlegt, worüber er auf der Homepageinformieren möchte, und dann in seiner perfektionistischen Art das detailreiche Dokument verfasst. Dieses schickte er – mit einem 3-Zeiler versehen – an die Marketing-Abteilung. Hausmann geht davon aus, dass damit alles klar sei. Die Texte sind mit Sorgfalt und ohne Fehler erstellt, passende Bilder sind beigefügt – im Prinzip muss Simone Aichner nur noch das Layout gestalten. Er erwartet eine rechtzeitige Antwort und eine vernünftige Umsetzung.
    Aus Sicht der sorglosen Marketing-Managerin
    Die extravertierte und menschenorientierte Simone Aichner schüttelt nur den Kopf, als sie das Dokument von Friedbert Hausmann erhält. Vollständig gelesen hat sie es bis heute nicht. Sie ist nicht der Typ, der Berge von Papier verschlingen kann, und sie mag es auch nicht, wenn man sie per E-Mail einfach mit einem solchen Auftrag konfrontiert. Sie mag es lieber persönlicher. Außerdem arbeitet sie gern kreativ. Es liegt ihr, Texte für andere leicht verständlich zu machen sowie Aufmerksamkeit und Begeisterung hervorzurufen. Jedoch kann sie das nicht auf Knopfdruck und schon gar nicht, wenn man sie allzu sehr einengt. Sie hat ihren eigenen Stil und ist dabei schon

Weitere Kostenlose Bücher