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Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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er aus dem Innern aufs Geratewohl eine Perle – übrigens dauerte es am längsten, bis er das verstanden hatte.« Del nahm eine Perle aus dem Kästchen. »Ah, eine blaue. Das bedeutete: Wähle den Zug mit dem blauen Pfeil. Wie Sie sehen, führte der orangene Pfeil zu einer sehr ungünstigen Position.« Del schüttete alle Perlen aus der Schachtel auf seine Hand. »Keine orangene Perlen mehr; zu Beginn des Spieles hatten wir sechs Stück von jeder Farbe. Aber Newton hatte den Befehl, alle Perlen, die in einem Spiel benutzt worden waren, aufzuheben und wegzuwerfen, wenn er die Partie verlor. So wurden die ungünstigen Züge mit der Zeit eliminiert. Innerhalb von wenigen Stunden beherrschte Newt mit seinen Schachteln das Brett.«
    »Schön«, sagte der Kommandant. Er dachte einen Moment lang nach, dann bückte er sich und kraulte Newton hinter den Ohren. »Mir wäre diese Idee niemals gekommen.«
    »Ich hätte früher daran denken sollen. Die Grundidee ist schon ein paar hundert Jahre alt. Und schließlich bin ich Computerspezialist.«
    »Das könnte sich zu einer großartigen Sache entwickeln«, meinte der Kommandant. »Ich will damit sagen, daß jede Einsatzgruppe, die gegen einen Berserker ankämpfen muß, Ihre Grundidee aufnehmen sollte.«
    »Ja.« Del wurde nachdenklich. »Außerdem …«
    »Was?«
    »Ich dachte an einen Mann, mit dem ich einmal zu tun hatte. Blankenship hieß er. Ob ich wohl auch gegen ihn etwas erreichen könnte, wenn ich …«
     

 
Das lebende Raumschiff von James Blish
     
    Brant Kittinger wußte nicht genau, wann das Alarmsignal zu klingeln begonnen hatte. Er warf erst einen Blick auf das Interferometer, als ein leichter Stoß sein freischwebendes Observatorium erschütterte. Dann drang das Geräusch der Alarmglocke in sein Bewußtsein.
    Brant war Astronom und kein Raumfahrer, aber er wußte, daß der Alarm nichts anderes als die Ankunft eines anderen Schiffes in der Nachbarschaft bedeuten konnte. Ein Meteor hätte das Klingelzeichen nicht ausgelöst – die Dinger durchlöcherten ein Schiff, bevor die Anlage nur einen Ton von sich geben konnte. Lediglich auf ein Schiff würde der Detektor ansprechen, und es mußte in der Nähe sein.
    Eine zweite dumpfe Erschütterung verriet ihm, wie nahe es war. Das nachfolgende Scharren von Metall entlang der Station vertrieb endlich den Nebel der Tensorrechnungen aus seinem Gehirn. Er ließ den Bleistift fallen und erhob sich.
    Zuerst dachte er, daß sein Jahr in der Umlaufbahn des neuen Trans-Pluto-Planeten zu Ende war und daß man vom Institut einen Schlepper geschickt hatte, der ihn mitsamt seinen Teleskopen heimholen sollte. Ein Blick auf den Kalender beruhigte ihn zuerst, doch dann steigerte sich seine Verwirrung. Er mußte noch ganze vier Monate hier verbringen.
    Selbstverständlich konnte kein Handelsschiff so weit von den inneren Planeten abgekommen sein; und die UN-Polizeikreuzer entfernten sich auch nicht weit von den Handelsrouten. Außerdem wäre es einem Fremden unmöglich gewesen, Brants Beobachtungsstation um den neuen Planeten zufällig zu entdecken.
    Er rückte die Brille zurecht, stolperte mühsam aus dem Haupt-Teleskopraum und kletterte an der Wandleiter nach unten zum Kontrollpult des Beobachtungsdecks. Ein rascher Blick auf die Instrumente verriet ihm, daß sich in der Nähe ein Magnetfeld von beträchtlicher Stärke befand und daß dieses Magnetfeld nicht dem unsichtbaren Gasriesen angehörte, der eine halbe Million Meilen entfernt um seine Achse rotierte.
    Das fremde Schiff hatte mit Magneten an der Station festgemacht; es handelte sich also um ein altes Schiff, denn man hatte seit Jahren diese Methode aufgegeben, um die empfindlichen Instrumente im Innern der Schiffe nicht zu gefährden. Und der Feldstärke nach zu urteilen, war es ein großes Schiff.
    Zu groß. Das einzige Schiff jener Zeit, das in der Lage gewesen wäre, Generatoren dieser Größe einzubauen, war, soviel sich Brant erinnerte, die Astrid von der Kybernetik-Stiftung. Brant konnte sich noch gut an die bedauernde Feststellung der Stiftung erinnern, daß Murray Bennett lieber sich und die Astrid vernichtet hatte, als sie einer Inspektionsgruppe der UN zu überlassen. Vor acht Jahren war das gewesen. Ein Skandal von vielen…
    Nun, aber wer mochte es sein?
    Er schaltete das Funkgerät ein. Nichts rührte sich. Es war ein einfaches Transistorgerät, das man auf die Institutsfrequenz eingestellt hatte, und da das Schiff draußen keinesfalls zum Institut gehören

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