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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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werde spielen", versprach er. "Du wirst zufrieden sein, Vater!" Er sprang auf und ging fort.
    Der Raum um mich schien wieder zu schwinden.
    Ich sah auf und begegnete dem starren, kalten Blick von Orlans Augen. Eine Maschine mit Augen! dachte ich voller Abscheu. Er war kein Phantom, wie wir anfangs gemeint hatten, aber er unterschied sich kaum von einem widerlichen Roboter. Noch widerlicher waren seine Gefährten.
    "Der Große ruft dich", erklärte Orlan.
    Rings um uns sammelten sich die Gefangenen.
    "Wozu braucht mich dein Gebieter?"
    "Das wird er dir selbst sagen."
    "Ist es ein Geheimnis, das sonst niemandem mitgeteilt werden darf?"
    "Es ist kein Geheimnis. Der Große bietet der Menschheit einen Bruderbund an."
    Wenn Orlan gesagt hätte, die Zerstörer beabsichtigten, uns zu befreien, wäre ich weniger frappiert gewesen. Alles, was wir über die Verderber wußten, ließ den Gedanken an ein Bündnis mit ihnen widernatürlich erscheinen. Ein empörter Ausruf Kamagins scholl zu mir.
    Ich sagte zu Orlan: "Bei euch faßt anscheinend der Herrscher allein die Beschlüsse, bei uns sind sie kollektiv. Zieh dich also zurück, während wir beraten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß mir meine Kameraden untersagen, zu deinem Herrscher zu gehen."
    "Du mußt gehen."
    "Ich brauche nicht zu gehen, Es ist eine andere Frage, daß ihr in der Lage seid, mich gewaltsam hinzubringen. Aber Gewalt ist kein glücklicher Beginn für das von euch geplante Bündnis."
    Die Zerstörer entfernten sich.
    Ich bat, die Dechiffriergeräte auf meine Gehirnstrahlung einzustellen, wir wollten in Gedanken beraten.
    Auf einen Uneingeweihten mußte unsere Versammlung sonderbar wirken schweigende Menschen starrten zu Boden, als lauschten sie in sich hinein. Kamagin zuckte mitunter impulsiv und störte die Harmonie der Erstarrung, Andrés trostloses Gemurmel drang noch hinter denen hervor, die nahe bei mir saßen, immerfort dachte er an das gebrechliche Böckchen. Ich befahl mir, nicht auf seine Stimme zu achten, und ich tat es nicht.
    Ich begann damit, daß der Titel des Herrschers "Großer Zerstörer" weder auf Güte noch auf bedeutenden Verstand schließen lasse. Die "Güte" der Zerstörer hatten wir außerdem auf der Sigma kennengelernt. Der Herrscher unserer Feinde wandte sich nicht an Eli Gamasin, Admiral der Großen Galaktischen Flotte, nein, er nahm mit seinem Gefangenen Verhandlungen auf, dessen Leben in seiner Gewalt war Grund genug, die Ehrlichkeit seiner Absichten zu bezweifeln. Auf welchen Prinzipien sollte ein Bündnis zwischen den Menschen und einem Zerstörer und Tyrannen überhaupt basieren? Sollten sie gemeinsam die noch freien Völker unterwerfen? Hand in Hand noch nicht Ausgerottetes ausrotten, noch nicht Zerstörtes zerstören? Alle Sternenfreunde der Menschheit zu Feinden machen, indem man sie hochmütig zu Untermenschen und Antimenschen erklärte? Einem Bündnis mit den uns bisher noch unbekannten Galakten entsagen, die uns äußerlich und auch im Verkehr mit anderen vernünftigen Wesen so auffallend ähnlich waren? Wäre es nicht besser, den Appell des Herrschers verächtlich zu ignorieren, obwohl diese Dreistigkeit das Leben kosten konnte, um ihm eine klare Vorstellung vom Willen und von den Absichten der Menschen zu geben?
    Kaum hatte ich geendet, vernahm ich Kamagins erregten Gedanken: "Keinerlei Verhandlungen mit Verbrechern! Mit aller Willenskraft, den uns verbleibenden Waffen ... !"
    "Das einzige, worüber wir noch verfügen, ist unser Leben", versetzte Romero.
    "Dann müssen wir eben unser Leben hingeben!"
    Kamagin sprang auf. Es gelang ihm nur mit Mühe, all das nicht herauszuschreien.
    "Ich bin für Verhandlungen", teilte der besonnene Oshima mit. "Zum Sterben ist immer noch Zeit. Aber da der Admiral im Namen der Menschheit sprechen wird, darf er nicht vergessen, daß die gesamte menschliche Macht hinter ihm steht. Wir befinden uns in Gefangenschaft, doch die Menschheit ist frei!"
    "Dem Großen drohen, daß seine Größe in die Brüche geht!" Petri unterstützte Oshima. "Mit der Faust auf den Tisch schlagen! Er soll die Sperre vor dieser Sternengruppe beseitigen. Schluß mit der kosmischen Piraterie, eine andere Basis ist ausgeschlossen."
    "Er soll uns freilassen und uns das Sternenflugzeug zurückgeben", ergänzte Mary.
    "Kurz und gut, die Zerstörer sollen kapitulieren", faßte Romero kaltblütig zusammen. "Die vereinigte Macht der Menschheit vermochte das nicht zu erreichen, die Rede des Admirals soll es erwirken Kein

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