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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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irgend so eine Schlange und hattest keine Lust, zur Erde zurückzukehren, flogst zum Perseus; dir war es gleichgültig, daß ich Nacht für Nacht weinte, als ich erfuhr, daß deine Schwester ohne dich wiedergekommen war. Pawel erzählte, wie leidenschaftlich du deine schöne Schlange anblicktest, wie du zu nächtlichen Stelldicheins zu ihr ranntest, er erzählte mir alles, doch ich antwortete, ich liebte dich trotzdem, obwohl ich dich schon haßte. Auch jetzt hasse ich dich! Du brauchst nicht zu kommen, ein gutes Wort kriegst du von mir nicht zu hören! Ich werde dich kalt und verächtlich anblicken, ja, ja, kalt und verächtlich! Warum schweigst du?“
    Ich sagte sehr zärtlich: „Pawel hat dir nicht alles erzählt, Mary.“
    „Doch, alles, alles!“ unterbrach sie mich zornig.
    Ich wiederholte beharrlich: „Nicht alles, Mary, glaub mir. Einfach deshalb nicht, weil er gar nicht alles wußte. Er konnte dir nicht sagen, daß ich mich in Kairo auf den ersten Blick, auf das erste Wort sofort und für immer in dich verliebt hatte. Er konnte dir auch nicht sagen, daß ich dich unerschütterlich liebte, nur liebte, mit allen Fasern liebte, obwohl du mir mal Grobheiten an den Kopf warfst, dich mal entschuldigen wolltest. Ja, Viola interessierte mich, aber dich liebte ich, allein dich, ganz dich, immer dich! Du beschimpftest mich in der Hauptstadt, und ich dachte:
    Was für eine wunderbare Stimme sie hat! Du runzeltest die Brauen, und ich war entzückt. Niemals hatte ich schönere Brauen gesehen! Du funkeltest mich mit den Augen an, und ich sagte mir gerührt, daß niemand schönere Augen habe, nicht einmal gleich schöne! Du gingst verärgert weg, und ich bewunderte deine Figur, deinen Gang, wie du die Arme schwenktest, und ich war so glücklich, daß ich mich an deinem Anblick freuen konnte, daß mir diese Freude zuteil geworden war, dir nachzublicken, die du verärgert warst, die ich liebte, die grimmig die Arme schwenkte, so hübsch die Arme schwenkte, den linken ein bißchen mehr als den rechten ... Genau so war es, und Pawel konnte es dir nicht erzählen, weil nur ich es wußte, nur ich, Mary!“
    Wieder unterbrach sie mich. „Du sagtest: so war das! Du gestehst also, daß es jetzt nicht so ist.“
    Ich fuhr mit derselben zärtlichen Hartnäckigkeit fort: „Ja, Mary, du hast recht, das war. Und nicht nur dies. Da war auch unsere Reise zum Perseus. Du erinnerst dich doch? Ach, was das für eine Reise war, Mary, welch wunderbare Hochzeitsreise! Wir trennten uns nie, einen nicht gemeinsam verbrachten Augenblick betrachteten wir als verloren. Erinnere dich, Mary, erinnere dich! Und ich liebte dich von neuem, und ich war stolz auf dich, und ich mußte dich immerfort anschauen, und ich war glücklich, daß du bei mir warst, daß du ich warst, daß das Beste in mir, das Edelste, das. Zärtlichste, das Teuerste, du warst!
    Erinnere dich, Mary, ich bitte dich, erinnere dich, denn so war es!“
    Sie stöhnte, preßte die Hände zusammen. „Ach, dieses entsetzliche ,war’! Du bist unbarmherzig, Eli, alles bei dir war nur, war!“
    „Ja, Mary, du hast wieder recht, du hast immer recht, entsetzlich, entsetzlich ist dieses ,es war’! Und trotzdem, wieviel Gutes liegt darin! Denn in dem Guten, das war, ist auch unser Sohn gewesen, unser einziger Sohn, Aster, erinnere dich, denn auch er war, Mary, wir beide hatten einen Sohn, und er hieß Aster!“
    Sie wiederholte leise: „Er hieß Aster ... “
    „Na siehst du, Mary, du erinnerst dich, wie gut, daß du dich erinnerst, ich danke dir dafür, du meine Einzige, du meine unendliche Liebe! Du erinnerst dich seiner, ich bin dir dankbar dafür. Er ist tot, Mary, er hatte einen schrecklichen Tod, die verfluchte Schwere des Dritten Planeten brachte ihn um, er starb in deinen Armen, du schluchztest, wolltest ihm wenigstens ein Teilchen deines Lebens geben, wenn du ihm schon nicht das ganze geben konntest, aber er nahm es nicht, er starb in deinen Armen, er starb in deinen Armen, Mary! Mary, Mary, erinnere dich an Aster, an unseren Sohn, der in deinen Armen gestorben ist!“
    Sie schluchzte. „Hör auf, du zerreißt mir das Herz, Eli.“
    Ich kniete vor ihr nieder, schmiegte mein Gesicht an ihre heißen Hände und flüsterte leidenschaftlich:
    „Nein, Mary, ich höre nicht auf! Und wenn es keinen anderen Ausweg gibt, zerreiße ich dein Herz, aber ich erlaube dir nicht, Aster zu vergessen! Erinnere dich an unseren Sohn, unseren armen Sohn, erinnere dich an unseren Kummer, unsere

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