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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Tötungsdelikt.«
    »Oho«, machte der Neuankömmling mit hochgezogenen Augenbrauen. »Wer ist denn zu Tode gekommen?«
    Lenz trat aus der Halle heraus und stellte sich dem Mann mit gezücktem Ausweis vor.
    »Darf ich auch erfahren, wer Sie sind?«, wollte er von dem Fremden wissen.
    »Mein Name ist Medard Röder. Ich wohne im Haus nebenan.«
    »Dann sind Sie der Mann von Petra Röder. Ihre Frau haben wir schon kennengelernt; sie hat uns auch den Schlüssel für die Halle überlassen.«
    »Meine Petra«, entfuhr es Herrn Röder ein wenig mitleidig. »Und ich dachte, sie hätte den alten Schlüssel längst vergessen.«
    »Nein, zum Glück nicht. Das hat uns unsere Arbeit heute ein wenig erleichtert.«
    »Schön. Aber wer ist denn nun zu Tode gekommen, Herr Kommissar? Oder ist das ein Dienstgeheimnis?«
    »Auch das kann ich verneinen«, erklärte der Polizist. »Es handelt sich um Ihre Nachbarn, also die Hallenmieter.«
    Röder schien von der Nachricht wirklich überrascht.
    »Die sind beide tot? Das ist ja ein Ding. Und jetzt wollen Sie natürlich wissen, was sie in der Halle gelagert und getrieben haben, vermute ich.«
    »Genau. Deshalb sind wir hier.«
    Röder warf einen Blick in die offenstehende Hallentür.
    »Na, wie ich sehe, gibt es da drinnen ja eine ganze Menge interessanter Dinge zu entdecken«, stellte er fest.
    Lenz sah ihm fest in die Augen.
    »Sie wussten oder wissen nicht, was genau sich dort befindet?«
    »Seit die beiden Brüder Mieter sind, nicht mehr, nein.«
    Lenz nickte, zog ihn sanft am Arm und schob ihn ins Innere der Halle. Dort machte Medard Röder nach einer Runde des Umsehens große Augen.
    »Du meine Güte«, lachte er laut los. »Das hätte ich mir aber ganz anders vorgestellt. Waren die Herren etwa im Eishandel engagiert?«
    »Nein, wie es aussieht, nicht. Die Truhen sind vollgepackt mit Fisch. Tiefgefrorenem Fisch.«
    »Fisch? Das wird ja immer besser.«
    Lenz sah ihn durchdringend an.
    »Und Sie hatten wirklich keinen blassen Schimmer davon, wie es hier aussieht?«
    »Bei meiner Ehre, Herr Kommissar, ich hatte keine Ahnung. Natürlich hätte ich gerne einmal ein Auge hereingeworfen, aber das verbieten die guten Sitten und vermutlich auch jede Menge Gesetze. Also, woher hätte ich wissen sollen, dass sich hier ein offenbar prall gefülltes Lager mit Tiefkühlfisch befindet?«
    Er sah sich noch einmal um.
    »Und, was mich noch viel mehr wundert, zu welchem Zweck wurde es hier eingerichtet?«
    »Das wollen wir herausfinden, Herr Röder. Können Sie sich erinnern, ob die Hallenmieter Beziehungen zu Asiaten hatten? Japaner, Chinesen?«
    »Das entzieht sich leider meiner Kenntnis, Herr Kommissar. Meine Frau und ich haben, oder ich muss ja nun besser hatten sagen, unsere Nachbarn nicht direkt in unser Herz geschlossen, deshalb waren die direkten Kontakte auf das absolut Unvermeidbare beschränkt. Guten Tag und guten Weg, mehr hat sich nicht ergeben, und selbst das war nicht zu jeder Zeit gewährleistet.«
    »Sie meinen, die Brüder waren nicht die höflichsten Menschen unter der Sonne?«
    Röder lachte laut auf.
    »Das trifft es wohl ziemlich gut, würde ich sagen.«
    »Ihre Frau hat uns von Festen erzählt, bei denen es manchmal hoch hergegangen sein soll.«
    »Die gab es, durchaus. Auch solche mit etwa einem Dutzend Teilnehmern. Aber an asiatische Besucher kann ich mich wirklich nicht erinnern.«
    »Sie können sich nicht erinnern, oder es gab keine?«
    Röder dachte eine Weile nach.
    »Nein, nach meiner Erinnerung handelte es sich bei den Freunden der Brüder ausschließlich um Deutsche.«
    Er hob den Arm.
    »Ich will mich lieber ein wenig einschränken, weil ich die Damen und Herren ja nicht immer hab sprechen hören, Herr Kommissar. Es waren meiner Meinung nach vermutlich Europäer.«
    »Das hilft uns auf jeden Fall weiter«, bedankte Lenz sich.
    »Medard?«, erklang die hohe Stimme von Petra Röder aus Richtung des Hauses. »Bist du da?«
    Röder setzte sich ruckartig in Bewegung und reckte den Kopf aus der Tür.
    »Ja, ich bin hier, Schatz. Ich habe unseren Besuch kennengelernt, dem du auf so unnachahmliche und selbstlose Weise geholfen hast.«
    Erneut ertönte sein helles, freundliches Lachen. Dann wandte er sich wieder Lenz zu.
    »Sie entschuldigen mich, Herr Kommissar. Meine Frau und ich trinken immer zuerst eine Tasse Tee, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Sind Sie und Ihr Kollege unsere Gäste, wenn Ihre Arbeit hier beendet ist? Wir laden Sie herzlich ein.«
    »Danke und

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