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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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Speer aus
Flammen, der auf Margits Kopf zielte. Margit nickte und sackte
zusammen. Gleichzeitig fiel Sören ein gewaltiger Stein vom
Herzen: Ein Mensch weniger, der ihm an den Kragen wollte.
    Dann
meckerte Heinz-Maria los: „Oh Mann, du bist echt blöd!“
Er wand sich aus Draches Griff und trat dem Polizisten mit Schmackes
gegen das Schienbein. Ohne Schuhe erzielte er damit jedoch keinen
nennenswerten Effekt.
    „ Das
war voll die geile Braut. So eine kannst su doch nicht einfach
abknallen, du doofer Bulle!“
    Drache
warf Heinz-Maria einen Blick zu, als habe er ein besonders
widerliches Insekt vor sich. „Sag mal, Kleine, wie bist du
denn drauf?“
    „ Ich
bin ein Junge, du blöder Idiot. Glaubst du mir nicht? Willst du
mal meinen Pimmel sehen?“
    „ Ja,
warum eigentlich nicht.“ Sören verschluckte sich beinahe.
Hatte er das wirklich gerade laut gesagt? Wenn ja, dann konnte er
von Glück reden, wenn ihn niemand gehört hatte. Doch
abgesehen davon: Verdammt ja, er wollte tatsächlich
Heinz-Marias Pimmel sehen!
    Drache
wollte nicht. Der bullige Polizist hängte seine
Maschinenpistole um, nahm dann eine aufwändige Kampfstellung
ein (was mindestens eine halbe Minute in Anspruch nahm), brüllte
markerschütternd und donnerte Heinz-Maria die rechte Faust ins
Gesicht. Der Kleine hob ab und segelte über Margits Leiche
hinweg in die Waschküche.
    „ Perverse
kleine Drecksau. Solltest dankbar sein, dass ich dich vor dieser
Schlampe gerettet habe“, knurrte Drache und wandte sich der
Treppe zu. „Und jetzt kaufe ich mir Mad Max.“
    Im
nächsten Moment polterte jemand im Erdgeschoss herum. Drache
griff nach seiner Waffe, ließ sie aber wieder am Trageriemen
von seiner Schulter baumeln, als er sah, wer da die Treppe hinab
trabte.
    „ Ah,
mein Psychofuzzi.“
    Sören
verrenkte sich beinahe den Hals, um zwischen den Stühlen hervor
zu spähen, hinter denen er Deckung gefunden hatte. Aha, das war
der Kerl, der sich oben im Treppenvorraum mit Drache unterhalten
hatte. Das musste der Bursche mit diesem widerlichen Dialekt sein.
Remos Sächsisch ging schon an die Substanz, doch das, was
dieser Typ von sich gab, kam einem tätlichen Angriff ziemlich
nahe. Hoffentlich hielt er nun die Klappe!
    „ He
Chef. Oben geht mächtig die Post ab, deswegen habe ich mich
erstmal hierher zurückgezogen.“
    Sören
stutzte. Der Kerl konnte ja einwandfreies Deutsch sprechen. Was
sollte das denn nun? Waren die alle völlig verrückt?
    Drache
packte einen Mann am Kragen. „Wo steckt Mad Max?“
    „ Oben“,
röchelte der Psychofuzzi. „Der liefert sich gerade ein
Gefecht mit Klosterbruder Zwo-Drei und Eins-Zwo. Die haben ihn
eingekesssfffffft!“
    Drache
ließ ein wenig locker.
    „ Eingekesselt“,
japste der Psychologe. „Die haben ihn eingekesselt. Aber da
ist noch diese andere Bande. Die haben sich im Arbeitszimmer
verschanzt und halten den Rest unserer Truppe in Atem. Für ein
paar bescheuerte Hinterwäldler sind das ziemlich harte
Brocken.“
    „ Harte
Brocken?“ Drache sah aus, als wolle er seinen Untergebenen
auffressen. „Harte Brocken? Ich habe gerade Margit, die
Amazone, mit einem einzigen Schuss von dieser Welt in die nächste
geschickt – und du willst mir erzählen, meine
hochbezahlten, auf den Punkt trainierten Ninjas seien nicht in der
Lage, eine Gruppe versoffener Hillbillies abzumurksen? Willst du
mich verarschen?“
    Der
Psychologe zuckte zurück. „Nein nein, Chef! Die haben das
schon ganz gut im Griff. Ehrlich! Die kriegen das schon hin. Es wäre
einfach nur besser, wenn der Liebe Gott nicht dauernd unsere eigenen
Leute abknallen würde.“
    Sörens
Erschütterung wuchs mit beinahe jedem Wort. Offenbar hatte er
es auch noch mit religiösen Irren zu tun!
    „ Scheiß
auf den Lieben Gott“, donnerte Drache. Und Sören dachte:
„Gott sei Dank!“
    Drache
kam unterdessen so richtig auf Touren. „Diese verdammten
Amateure! Pissen sich an wegen dem bisschen freundlichen Feuer. Wo
gehobelt wird, da fallen nun einmal Späne. Aber denen werde ich
jetzt Dampf machen. Mad Max übernehme ich selbst. Oh, diese
elenden Weicheier!“
    Drache
dampfte am Psychologen vorbei und die Treppe hinauf. Der Psychologe
schaute ihm nach.
    „ Äh,
Chef?“
    Drache
stoppte und drehte sich am Kopf der Treppe noch einmal um. „Was?“
    Der
Psychologe wies auf Margits Leiche. „Ist das in Ordnung, wenn
ich … na ja, Sie wissen schon.“
    Drache
zögerte eine Sekunde. Dann sagte er: „Meinetwegen. Aber
mach schnell. Und benutz, um

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