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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekritzelte Sterbeurkunde, dann wieder auf die Bilder. Ihre Augenbrauen
zogen sich zusammen und bildeten kleine Falten auf ihrer Stirn, ihre Lippen kräuselten sich voller Abscheu. »Das ist wirklich
krank.«
    »Das kann ich nicht bestreiten.«
    »Hast du eine Ahnung, wer das geschickt haben
könnte?« Sie hielt die Fotos und die Sterbeurkunde hoch, dann schüttelte sie
den Kopf und gab sie Bentz zurück. »Nein. Aber Montoya lässt im Labor die
Originale überprüfen. Fingerabdrücke, DNS, Fotomanipulation - alles, was das
Department herausfinden kann, sogar, was für ein roter Stift für das
Fragezeichen verwendet wurde.« Er steckte den Umschlag zurück in die
Innentasche seines Jacketts, als der Kellner mit dem ersten Gang kam. »Glaubst
du, sie ist am Leben?«, fragte Olivia. »Nein.« Bentz stocherte in seiner
Meeresfrüchtesuppe und schüttelte den Kopf. »Aber ich glaube auch nicht, dass
sie ein Geist ist.«
    »Natürlich nicht. Also ... eine Doppelgängerin.
Jemand, der dir einen bösen Streich spielen will.« Olivia nickte bekräftigend
und griff nach ihrer Gabel. »Wer?«
    »Das ist die Millionen-Dollar-Frage.« Gereizt
spießte sie Salat und Shrimps auf. »Du glaubst also, es gibt jemanden hier in Louisiana, der so
tut, als sei er Jennifer, und diese Person zeigt sich nur dir. Außerdem
glaubst du, dass sie vor Monaten im Krankenhaus aufgetaucht und dir genau in
dem Augenblick erschienen ist, in dem du aufgewacht bist. Nichtsdestotrotz
sind die Fotos und die Sterbeurkunde in L.A. abgeschickt worden.« Ihre Augen
wurden schmal. Sie schob sich die Gabel in den Mund. »Ist das richtig?«
    »Ja. In etwa.«
    »Warum sich solche Umstände machen? Warum den Umschlag
nicht einfach hier in New Orleans aufgeben?«
    »Jennifer ist in Südkalifornien ums Leben
gekommen.«
    »Wenn es tatsächlich ihr Van war.«
    »Es war ihr Van.«
    »Du sagst, sie sei nicht gealtert. Wie nahe
warst du an ihr dran?«
    »Nicht nahe genug.«
    »Hm. Auf den Fotos sieht sie jung aus, aber das
könnte retuschiert sein. Vielleicht hat man ihr Gesicht auch einfach auf den
Körper einer anderen Frau gesetzt.«
    »Die Antwort liegt in L.A.«
    »Obwohl du sie in Louisiana gesehen hast?«
    »Diese Aufnahmen sind in der Gegend um L.A.
gemacht worden.«
    »Vielleicht.«
    Wieder die Sache mit der digitalen
Bildbearbeitung. »Sie liegt auf einem Friedhof in Kalifornien«, sagte er und
achtete auf Olivias Reaktion.
    »Mein Gott, du willst sie doch nicht etwa
exhumieren lassen?« Ekel malte sich auf ihrem Gesicht ab. »Weil du glaubst, sie gesehen zu haben?
Weil du ein paar Fotos und eine bekritzelte Sterbeurkunde aus jener Stadt
bekommen hast, in der du mit ihr gelebt hast? Ist das nicht eine etwas extreme
Maßnahme? Ich meine, wird so was überhaupt genehmigt?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich denke schon.«
    »Dann hast du also vor, nach Kalifornien zu
reisen«, stellte sie kopfschüttelnd fest. »Ja. Solange ich außer Dienst bin.«
    »So bald schon.«
    Er nickte. »Montoya hält mir hier den Rücken
frei und sieht nach dir.«
    »Du glaubst, ich brauche einen Aufpasser?«
    »Nein. Aber ...«
    »Nur für den Fall, dass ich mich einsam und
verlassen fühle. Richtig?«, spottete sie. »Damit ich mich an deinen Partner
wenden kann, wenn mir aufgeht, wie sinnlos dein Unterfangen ist, dass du einem
Geist nachjagst oder ... ich weiß nicht ... dich mit alten Gefühlen
herumschlägst, die du nicht auf sich beruhen lassen kannst. Ist es das, was du
sagen willst?«
    Er fühlte, wie sich die Muskeln in seinem Rücken
versteiften.
    »Ich brauche keinen Babysitter, okay? Ich habe
die meiste Zeit meines Lebens in diesem Haus verbracht und war sehr oft allein.
Ich brauche niemanden, der >nach mir sieht<. Manchmal frage ich mich, ob
du den Verstand verloren hast!«
    Da wären wir schon zwei.
    »Vielleicht solltest du das einfach den Cops
überlassen.«
    »Ich bin ein Cop.«
    »Nein, diesmal nicht.« Sie schüttelte den Kopf,
und ihre goldenen Strähnen fingen das Kerzenlicht ein. »Diesmal bist du das
Opfer.«
    »Hör mal, Liwie -«
    »Was soll ich mir anhören? Eine Entschuldigung
dafür, dass du einer Frau hinterherjagst, die tot ist? Einem Hirngespinst? Die
Sterbeurkunde und die Fotos sind ein Fall für die Polizei«, beharrte sie. »Und
was die Erscheinungen angeht«, fügte sie hinzu, »vielleicht solltest du
deswegen einen Arzt konsultieren oder - Gott bewahre! - einen Psychologen.
Diese Fotos ... sie müssen gefälscht sein.«
    »Olivia -«
    »Ich höre

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