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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flugtickets geben.«
    »Ich habe jemanden, der das überprüft. Doch bis
jetzt hat er nichts gefunden.«
    »Sie könnte ein Pseudonym benutzt haben.«
    »Jennifer Bentz ist das Pseudonym«, sagte Rick
in dem Bemühen, sich selbst zu überzeugen. »Ich muss herausfinden, wer sie
wirklich ist und was sie will.«
    »Und dabei brauchst du meine Hilfe.« Hayes war
auf der Hut.
    »Ja.«
    »Inwiefern?«
    Bentz erwähnte den Anruf von der öffentlichen
Telefonzelle. »Ich würde gern die Aufnahmen von den Verkehrsüberwachungskameras
in dieser Gegend sehen, möglicherweise auch Überwachungsvideos von den dortigen
Geschäften oder - noch besser - Satellitenbilder von der Straße.«
    »Du verlangst nicht gerade viel, oder? Soweit
ich das beurteilen kann, ist doch kein Verbrechen geschehen.«
    »Es sei denn, die Frau in Jennifers Grab ist
nicht Jennifer.«
    »Das ist eine gewagte Vermutung.«
    Dem konnte Bentz nicht widersprechen. Die
Kellnerin kam zurück und stellte große Teller auf den Tisch. Sie warnte sie,
dass die Teller »sehr heiß« seien, und fragte, ob sie Getränke nachbestellen
wollten oder noch etwas wünschten. »Ich nicht«, sagte Bentz, und auch Hayes
schüttelte den Kopf.
    »Gut, lassen Sie mich wissen, wenn Sie mich
brauchen.« Damit drehte sie sich um und ging zu einem anderen Tisch hinüber, an
dem gerade vier Frauen Platz nahmen. Als sie außer Hörweite war, sagte Hayes:
»Dann willst du also, dass ich die Quellen im Department anzapfe, damit du
herausfinden kannst, wer dich reinlegen will.«
    »Du könntest mit Montoya in New Orleans
zusammenarbeiten. Er hat, wie gesagt, schon angefangen.«
    »Richtig. Wir stellen gemeinsam eine
Sondereinheit zusammen, die sich mit... ups, es gibt ja gar kein Verbrechen,
mit dem sie sich befassen könnte.« Hayes starrte auf seinen Teller:
Schweinekotelett, Maisbrot, Apfelmus. »Du bist also im Grunde wegen eines
Poststempels und ein paar Fotos nach L.A. gekommen.«
    »Erschien mir nur folgerichtig, hier zu
beginnen.«
    »Wie ich schon sagte: Da will dich jemand
verarschen.«
    »Keine Frage. Aber warum?«
    »Sag du's mir.«
    »Das ist genau das, was ich herauszufinden
versuche.« Ganz der alte Hayes - der Kerl brauchte einen kräftigen Schubs.
»Kurz gesagt: Ich muss wissen, ob Jennifer in diesem Sarg liegt.«
    »Was?« Hayes ließ beinahe die Gabel fallen.
    »Sie ist beerdigt worden, bevor wir einen
DNS-Abgleich machen konnten, wie es heute üblich ist«, sagte Bentz mit dem Mund
voll Steak. »Die ganzen Testmethoden steckten damals noch in den Kinderschuhen.«
    »Und du willst einen DNS-Test machen, weil du
annimmst, dass nicht Jennifer im Sarg liegt?«, fragte Jonas Hayes und stieß mit
der Gabel in Bentz' Richtung. »Dass sie womöglich am Leben ist?«
    »Das wäre immerhin ein Anfang.«
    »Verflucht.«
    »Dann besorgst du mir also die Akte über ihren
Selbstmord?«
    »Und warum sollte ich das für dich tun?«
    »Weil ich in der Vergangenheit mehr als einmal
deinen jämmerlichen schwarzen Hintern gerettet habe.« Das entsprach der
Wahrheit. Als sich Hayes von Alonda, seiner durchgeknallten ersten Frau hatte
scheiden lassen, war Bentz für ihn eingesprungen. Die Tatsache, dass seine Frau
ihn wegen einer anderen Frau verließ, hatte Hayes völlig aus der Bahn geworfen.
Für Bentz war Ehebruch Ehebruch, egal, mit wem man schlief, aber Hayes war am
Boden zerstört gewesen. Er hatte es monatelang bis Sonnenaufgang krachen lassen
und jede Menge Frauen aufgerissen, um sich seine Männlichkeit zu beweisen.
    Zum Glück hatte er sich irgendwann
zusammengerissen, obwohl es eine Zeitlang auf Messers Schneide gestanden
hatte. »Okay«, sagte Hayes widerwillig. »Ich werd mal sehen, was ich tun kann.«
    »Vermutlich brauche ich auch ein wenig
Unterstützung, um die Exhumierungsgenehmigung zu bekommen.« Hayes erhob keine
weiteren Einwände, kippte seinen Drink, bestellte einen neuen und schnitt in
sein kaltes Schweinekotelett.
     
    Schnapp!
    Lucy Springer fuhr herum und blickte zum
Parkrand, während sie über den Gehsteig zu ihrem Apartmenthaus eilte. Sie
konnte in der Dunkelheit nichts Beunruhigendes erkennen, nur einen alten Mann,
der seinen Hund einen Block weiter Gassi führte. Der Hund, anscheinend ein
magerer Greyhound, erleichterte sich an einem Baum. Doch Nebel zog auf, so dass
im bläulichen Schein der Straßenlaternen alles verzerrt und gespenstisch
wirkte. Ihre Kopfhaut kribbelte. Ihr Puls ging schneller. Die Straße war
einfach zu ... still.
    »Mein Gott.« Sie

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