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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

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- an der Westküste war es jetzt neun. Zunächst wich
sie ihm aus, was den Grund für ihren frühmorgendlichen Anruf betraf, aber Bentz
vermutete, dass etwas nicht stimmte, und genau das tat er kund.
    »Kann ich nicht einfach anrufen und dir sagen,
dass ich dich vermisse?«, fragte sie.
    »Doch, jederzeit.« Aber das war einfach nicht
ihre Art. »Ich hoffe bloß, dass du die Sache schnell zum Abschluss bringst. Wie
läuft's?«
    »Nicht so, wie ich gehofft habe«, gab er zu. Er
erzählte ihr nicht, dass er Jennifer in dem alten Inn gesehen hatte - er wollte
mit niemandem darüber reden, bis er wusste, womit er es zu tun hatte, bis er
einen konkreten Beweis dafür hatte, dass Jennifer da gewesen war. Stattdessen
erzählte er Olivia von den ermordeten Zwillingen und dass dieser Doppelmord den
letzten Fall widerzuspiegeln schien, den er in L. A. vor zwölf Jahren
bearbeitet hatte. »Und du denkst, weil du nach Kalifornien zurückgekehrt bist,
ist dieser Irre wieder auf der Jagd?«, fragte sie skeptisch.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll«, gestand
er. »Möchte das LAPD, dass du bei den Ermittlungen hilfst?« Er lachte. »Was
glaubst du denn?«
    »So schlimm?«
    »Schlimmer. Sie wollen, dass ich wieder
verdufte, glaube ich.«
    »Und, wirst du verduften?«
    »Nun, ich denke darüber nach, wo du mich doch so
schrecklich vermisst.«
    »He, wälz das nicht auf mich ab. Du hast dort
etwas zu erledigen, also bleib, bis du damit fertig bist. Mir geht es hier gut.
Ich werde es nicht auf meine Kappe nehmen, wenn du unverrichteter Dinge
zurückkommst. Auf keinen Fall.«
    »Ich mache, so schnell ich kann«, versprach er,
dann legten sie auf. Er blieb mit dem Gefühl zurück, dass Olivia ihm etwas
vorenthielt. Er spürte, dass mehr hinter ihrem Anruf gesteckt hatte, und in
Anbetracht dessen, was sich in L.A. abspielte, machte er sich Sorgen. New
Orleans war fast zweitausend Meilen entfernt, trotzdem hatte er »Jennifer« mehr
als einmal in Louisiana gesehen, und die Sterbeurkunde war an das Police
Department von New Orleans geschickt worden, was nahelegte, dass derjenige,
der dafür verantwortlich war, ihn ganz genau kannte und vermutlich wusste, dass
er verheiratet war.
    Bentz war das eigentliche Ziel dieses
Verwirrspiels, doch ihm war auch klar, dass er am einfachsten über die, die er
liebte, zu treffen war - was seine nagende Sorge nur verstärkte.
    Ob es ihm gefiel oder nicht: Er fürchtete, dass
Olivia oder Kristi in Gefahr sein könnten.
    Bis zum Mittag hatte er mehrere Tassen
Motelkaffee getrunken und sämtliche Zeitungen gekauft, die er in den Zeitungskästen
am Straßenrand hatte auftreiben können. Gründlich hatte er die Berichte über
den Doppelmord gelesen und so die Namen der Opfer und weitere Details erfahren.
Natürlich war das nicht alles, das LAPD hielt Informationen unter Verschluss,
denn so krank es auch war: Manchmal übernahmen Leute die Verantwortung für
irgendwelche grauenhaften Taten, nur um Aufmerksamkeit, um fünfzehn Minuten
Ruhm zu bekommen. Von dieser Aufmerksamkeit, von dem Medienrummel zehrten sie
dann. Manche waren sogar so abgedreht zu glauben, sie hätten das Verbrechen
tatsächlich begangen. Ein Doppelmord wie dieser würde viel Presse bekommen und
daher eine Menge falscher Behauptungen provozieren. Es war alles ein Kreuz.
     
    Montoya hatte den Morgen damit verbracht, den
Papierkram zu einem Mordfall zu erledigen. In der Nacht zuvor war es zu einer
Messerstecherei in unmittelbarer Nähe des Riverwalk gekommen, nicht weit
entfernt vom New Orleans Convention Center. Das Opfer war gestorben, doch mit
Hilfe von Zeugen hatte der Mörder schnell verhaftet werden können. Montoya
machte den Bericht gerade fertig, als Ralph Lee aus dem Labor anrief. Obwohl
er knöcheltief in kriminaltechnischen Untersuchungen zu echten Fällen steckte,
hatte sich Lee die Zeit genommen, die an Bentz geschickten Fotos, die
Todesurkunde und den Briefumschlag zu untersuchen.
    »Ist nicht viel dabei herausgekommen«, sagte er.
Montoya lehnte sich auf seinem Schreibtischstuhl zurück und dehnte Nacken- und
Schultermuskulatur. »Sieht so aus, als wären die Fotos nicht manipuliert
worden. Ich habe nichts gefunden, was auf eine Veränderung hinweist.« Montoya
wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. »Wir haben herausfinden können,
dass der Wagen, in den die Person einsteigt, vom General-Motors-Konzern stammt,
vermutlich ein Chevy Impala. Du glaubst, die Aufnahmen sind in Kalifornien
gemacht worden, was mit der

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